Sonntag, 26. Juli 2015

  • Vom Schweigen

    Vom Schweigen
    Wir begehen das Fest von der ewigen Geburt, die Gott der Vater geboren hat und ohne Unterlass in der Ewigkeit gebiert, während dieselbe Geburt jetzt in der Zeit und in der Menschennatur sich ereignet.
    Der heilige Augustin sagt, diese Geburt geschehe immer. So sie aber nicht in mir geschieht, was hilft es mich dann? Denn dass sie in mir geschehe, daran liegt alles.
    Wir haben ein Wort des Weisen: »Da alle Dinge mitten in einem Schweigen waren, da kam in mich von oben hernieder von dem königlichen Stuhle ein verborgenes Wort.« Von diesem Wort soll diese Predigt handeln.
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    »Inmitten des Schweigens ward mir zugesprochen ein verborgenes Wort.« Ach, Herr, wo ist dies Schweigen und wo ist die Stätte, in der dieses Wort gesprochen wird?
    Es ist in dem Lautersten, das die Seele aufweisen kann, in dem Edelsten, in dem Grunde, ja, in dem Wesen der Seele! Das ist das Mittel: Schweigen; denn da hinein kam nie eine Kreatur oder ein Bild, und die Seele hat da nicht Wirken noch Verstehen, und weiss kein Bild davon, weder von sich selbst noch von irgend welcher Kreatur.
    Alle Werke, die die Seele wirkt, wirkt sie mit den Kräften. Alles, was sie versteht, versteht sie mit der Vernunft. Wenn sie denkt, tut sie es mit dem Gedächtnis. Wenn sie begehrt, tut sie es mit dem Willen, und dergestalt wirkt sie mit den Kräften und nicht mit dem Wesen. All ihr Wirken nach aussen haftet immer an einem Mittel.
    Die Kraft des Sehens bewirkt sie nur durch die Augen, anders kann sie kein Sehen bewirken oder zu stande bringen. Und ebenso ist es mit allen andern Sinnen. All ihr Wirken nach aussen bewirkt sie durch ein Mittel.
    Aber in dem Wesen ist kein Werk, daher hat die Seele im Wesen kein Werk als die Kräfte, mit denen sie wirkt, die fliessen aus dem Grunde des Wesens, oder vielmehr: in diesem Grunde ist das Mittel Schweigen, hier ist allein Ruhe und eine Wohnung für diese Geburt und für dieses Werk, dass Gott der Vater allda sein Wort spreche, denn dieses ist von Natur nur dem göttlichen Wesen ohne irgend ein Mittel zugänglich.
    Gott geht hier in die Seele mit seinem Ganzen, nicht mit seinem Teil. Gott geht hier in den Grund der Seele hinein.
    Niemand rührt an den Grund der Seele als Gott allein. Die Kreatur kann nicht in den Grund der Seele, sie muss in den Kräften aussen bleiben.
    Da mag sie ihr Bild betrachten, mit Hilfe dessen sie eingezogen ist und Herberge empfangen hat. Denn jedesmal, wenn die Kräfte der Seele mit der Kreatur in Berührung kommen, nehmen und schöpfen sie Bilder und Gleichnisse von der Kreatur und ziehen sie in sich.
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    Auf diese Weise entsteht ihre Kenntnis von der Kreatur. Die Kreatur kann nicht näher in die Seele kommen, und die Seele nähert sich jeder Kreatur nur dadurch, dass sie zunächst willig in sich ein Bild empfängt. Und von dem gegenwärtigen Bild aus nähert sie sich den Kreaturen, denn das Bild ist ein Ding, das die Seele mit den Kräften schöpft. Mag es ein Stein, ein Pferd, ein Mensch oder was immer sonst sein, das sie kennen lernen will, immer nimmt sie das Bild hervor, das sie von ihnen abgezogen hat, und auf diese Weise kann sie sich mit ihnen vereinigen.
    Aber immer wenn ein Mensch auf diese Weise ein Bild empfängt, muss es notwendigerweise von aussen durch die Sinne hereinkommen. Darum ist der Seele kein Ding so unbekannt, wie sie sich selbst. Es sagt ein Meister, die Seele könne von sich kein Bild schöpfen oder abziehen.
    Darum kann sie sich selbst ganz und gar nicht kennen lernen. Denn Bilder kommen alle durch die Sinne herein: daher kann sie kein Bild von sich selbst haben. Daher kennt sie alle andern Dinge, nur sich selber nicht. Von keinem Ding weiss sie so wenig, wie von sich selbst, um des Mittels willen. Und das müsset ihr auch wissen, dass sie innen frei ist, und ohne alle Mittel und Bilder auskommt, und das ist auch die Ursache, dass sich Gott frei mit ihr vereinigen kann ohne Bilder oder Gleichnisse.
    Du darfst das nicht lassen, du musst die Möglichkeit, die du einem Meister zugestehst, Gott ohne alle Schranken zugeben.
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    Je weiser aber und mächtiger ein Meister ist, um so unmittelbarer geschieht auch sein Werk und um so einfacher ist es.
    Der Mensch hat viele Mittel in seinen äussern Werken; bis er diese Werke hervorbringt, wie er sie in sich gebildet hat, dazu gehört viel Vorbereitung.
    Die Meisterschaft und das Werk des Mondes und der Sonne sind Erleuchten; das tun sie gar schnell. Sobald sie ihren Schein ausgiessen, in demselben Augenblick ist die Welt an allen Enden voller Licht. Aber über ihnen ist der Engel, der bedarf noch weniger der Mittel für seine Werke und hat auch weniger Bilder. Der alleroberste Seraphim hat nur noch ein Bild. Alles was die unter ihm Stehenden in Mannigfaltigkeit wahrnehmen, nimmt er in einem wahr. Aber Gott bedarf keines Bildes und hat auch kein Bild: Gott wirkt in der Seele ohne alles Mittel, Bild oder Gleichnis, ja, tief in dem Grunde, wo nie ein Bild hin kam, als er selbst mit seinem eigenen Wesen. Das kann keine Kreatur tun.
    Wie gebiert Gott Vater seinen Sohn in der Seele? Wie die Kreaturen tun, in Bildern und in Gleichnissen? Wahrlich, nein! sondern: ganz in der Weise, wie er in der Ewigkeit gebiert, nicht minder und nicht mehr. Ja freilich, wie gebiert er da? Merket auf.
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    Seht, Gott Vater hat eine vollkommene Einsicht in sich selbst und ein abgründliches Durchkennen seiner selbst, ohne jedes Bild. Und so gebiert Gott Vater seinen Sohn in wahrer Einsicht göttlicher Natur.
    Seht, in derselben Weise und in keiner andern gebiert Gott der Vater seinen Sohn im Grunde der Seele und in ihrem Wesen und vereinigt sich also mit ihr. Denn wäre da irgend ein Bild, so wäre keine wahre Einheit da, und an der wahren Einheit liegt all ihre Seelheit und Seligkeit.
    Es kann gefragt werden, ob diese Geburt besser im Menschen geschehe und vollbracht werde, wenn er sein Werk tue und sich so in Gott hineinbilde und hineindenke, oder wenn er sich in einem Schweigen oder in einer Stille und in einer Ruhe halte und so Gott in ihm spreche und wirke, wenn er also allein auf Gottes Werk in ihm warte?
    Ich weise darauf hin, meine Reden und Werke sind allein guten und vollkommenen Menschen gewidmet, in denen vor allem das würdige Leben und die edle Lehre unseres Herrn Jesu Christi lebendig ist.
    Die sollen nun erfahren, dass das Allerbeste und Alleredelste, wozu man in diesem Leben kommen kann, das ist, dass du schweigest und Gott allda wirken und sprechen lassest.
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    Wo alle Kräfte von allen ihren Werken und Bildern abgezogen sind, da wird dies Wort gesprochen. Darum sprach er: »Mitten im Schweigen ward zu mir das heimliche Wort gesprochen.« Und darum, so du alle Kräfte allermeist einziehen kannst und in ein Vergessen aller Dinge und ihrer Bilder geraten, die du je in dich zogst, und je mehr du der Kreatur vergissest, um so näher bist du diesem und um so empfänglicher.
    Könntest du aller Dinge zumal unwissend werden, ja könntest du in ein Unwissen deines eigenen Lebens kommen, wie es Sankt Paulus geschah, als er sprach: »Ob ich in dem Leib war oder nicht, das weiss ich nicht, Gott aber weiss es wohl« – da hatte der Geist alle Kräfte so ganz in sich gezogen, dass er des Körpers vergessen hatte, da wirkte weder Gedächtnis noch Verstand, noch die Sinne, noch die Kräfte;
    ebenso geschah es Moses, da er die vierzig Tage auf dem Berge fastete und doch nicht schwächer wurde – so sollte der Mensch allen Sinnen entweichen und all seine Kräfte nach innen kehren und in ein Vergessen aller Dinge und seiner selber kommen.
    In diesem Sinne sprach ein Meister zur Seele: zieh dich zurück von der Unruhe äusserer Werke, flieh also und verbirg dich vor dem Gestürm äusserer Werke und inwendiger Gedanken, sie schaffen nur Unfrieden. Aber wenn Gott sein Wort in der Seele sprechen soll, muss sie in Friede und Ruhe sein, und dann spricht er sein Wort und sich selbst in der Seele, nicht ein Bild, sondern sich selbst.
    Dionysius spricht: Gott hat kein Bild oder Gleichnis seiner selbst, denn »gut« oder »wahr« gehört zu seinem Sein.
    Gott wirkt alle seine Werke in sich selbst und aus sich selbst in einem Augenblick.
    Du darfst nicht glauben, Gott habe, als er Himmel und Erde und alle Dinge machte, heute eines gemacht und morgen das andre. Zwar schreibt Moses so. Er wusste es gleichwohl viel besser: er tat es nur um der Leute willen, die es nicht anders verstehen und fassen konnten. Gott tat nicht mehr dazu als das eine: er wollte und sie wurden. Gott wirkt ohne Mittel und ohne Bilder.
    Je mehr du ohne Bild bist, je mehr du seines Einwirkens empfänglich bist, und je mehr du in dich gekehrt und selbstvergessen bist, um so näher bist du diesem.
    Hierzu ermahnte Dionysius seinen Jünger Timotheus und sprach: Lieber Sohn Timotheus, du sollst mit unbekümmerten Sinnen dich über dich selbst hinausschwingen und über alle deine Kräfte und über Weisen und über Wesen in die verborgene stille Finsternis, auf dass du zu einer Erkenntnis des unbekannten übergöttischen Gottes kommest. Es muss ein Wegsehen von allen Dingen sein. Gott verschmäht es in Bildern zu wirken.
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    Nun könntest du fragen: was wirkt denn Gott ohne Bild im Grund und im Wesen? Das kann ich nicht wissen, denn die Kräfte können nur in Bildern wahr nehmen und müssen alle Dinge in ihrem eigenen Bild wahrnehmen und erkennen.
    Sie können nicht einen Vogel in eines Menschen Bild erkennen, und darum, da alle Bilder von aussen hereinkommen, ist es ihr verborgen, und das ist das allernützlichste.
    Denn Unwissen bringt sie zum Wundern, und bewirkt es, dass sie diesem nachjagt, denn sie findet wohl, dass es ist, sie weiss nur nicht, wie und was es ist. Wenn aber der Mensch die Ursache der Dinge kennt, sofort ist er auch der Dinge müde und sucht wieder ein andres zu erfahren und hat doch immer einen Jammer, diese Dinge zu wissen und hat doch kein Dabeibleiben, darum: die unerkannte Erkenntnis hält sie bei diesem Bleiben und lässt sie doch nicht zur Ruhe kommen.
    Davon sprach ein heidnischer Meister ein schönes Wort zu einem anderen Meister: Ich werde etwas in mir gewahr, das glänzet in meiner Vernunft; ich merke wohl, dass es etwas ist, aber was es sei, das kann ich nicht verstehen, aber es dünkt mich, wenn ich es begreifen könnte, dann kennte ich alle Wahrheit.
    Da sprach der andere Meister: Wohlauf, dem folge nach! Denn könntest du es begreifen, so hättest du alles Gute beisammen und hättest ein ewiges Leben. In diesem Sinne sprach auch Sankt Augustin: Ich werde etwas in mir gewahr, das meiner Seele vorspielt und vorschwebt: würde das in mir vollendet und befestigt, das müsste ewiges Leben sein.
    Es verbirgt sich und tut sich doch kund; es kommt aber auf eine verstohlene Weise, als wolle es der Seele alle Dinge nehmen und stehlen. Aber damit, dass es sich ein wenig zeigt und offenbart, wollte es die Seele reizen und nach sich ziehen und sie ihres Selbst berauben und benehmen. Davon sprach der Prophet: »Herr, nimm ihnen ihren Geist, und gib ihnen dafür deinen Geist.«
    Das meinte auch die liebende Seele, als sie sprach: »Meine Seele zerschmolz und zerfloss, als die Liebe ihr Wort sprach: als sie einging, da musste ich hinschwinden.« Das meinte auch Christus, als er sprach: »Wer etwas um meinetwillen lässt, der wird hundertfältig wieder nehmen, und wer mich haben will, der muss auf sich selbst und auf alle Dinge verzichten, und wer mir dienen will, der muss mir folgen, er darf nicht dem Seinen folgen.«
    Nun könntest du sagen: Wahrlich, Herr, ihr wollt den natürlichen Lauf der Seele umkehren! Ihre Natur ist, dass sie durch die Sinne wahrnimmt und in Bildern; wollt ihr die Sache umkehren?
    Nein! Was weisst du, was für Rangstufen Gott in die Natur gelegt hat, die noch nicht alle beschrieben sind, ja, die noch verborgen sind?
    Denn die von den Stufen der Seele schrieben, waren noch nicht weiter gekommen, als ihre natürliche Vernunft sie trug; sie waren nicht auf den Grund gekommen, daher musste ihnen viel verborgen sein und blieb ihnen unbekannt.
    Alle Wahrheit, die die Meister je lehrten mit ihrer eigenen Vernunft und ihrem Verstand oder in Zukunft lehren bis an den jüngsten Tag, die verstanden nie das mindeste von diesem Wissen und diesem Verborgenen. Wenn es schon ein Unwissen heisst und eine Unerkanntheit, so hat es doch mehr in sich drinnen als alles Wissen und Erkennen von aussen:
    denn dies Unwissendes Äussern reizt und zieht dich von allen Wissensdingen und auch von dir selbst. Das meinte Christus, als er sprach: »Wer sich nicht selbst verleugnet und nicht Vater und Mutter lässt und alles was äusserlich ist, der ist meiner nicht würdig.« Als ob er spräche: Wer nicht alle Äusserlichkeit der Kreaturen lässt, der kann in diese göttliche Geburt weder empfangen noch geboren werden.
    Ja, wenn du dich deines Selbst beraubst und alles dessen, was äusserlich ist, dann findest du es in Wahrheit. Zu dieser Geburt verhelfe uns Gott, der neu geboren ist in Menschengestalt, dass wir armen Leute in ihm göttlich geboren werden, dazu verhelfe er uns ewiglich. Amen.
    Quelle:
    Meister Eckharts mystische Schriften. Berlin 1903, S. 13-24.
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  • Wiedergeburt aus dem Geist

    So ist es in Wahrheit; willst du diese edle Geburt finden, so musst du alle Menge verlassen und musst zum Anfang zurückkehren und in den Urgrund, von dem du ausgegangen bist.
    Alle Kräfte der Seele und ihr Werk sind bloss Menge; Gedächtnis, Verstand und Wille vermannigfaltigen sich alle, darum musst du sie alle lassen: Sinnlichkeit, Vorstellungen und alles, worin du dich selbst findest oder suchst.
    Dann kannst du diese Geburt finden, aber sonst wahrlich nicht.
    Er ward nie unter Freunden oder Verwandten und Bekannten gefunden, vielmehr verliert man ihn da völlig.
    Darum haben wir eine Frage hierüber: ob der Mensch diese Geburt etwa finden könne in etlichen Dingen, die zwar göttlich sind, aber von aussen hineingetragen durch die Sinne, wie einige Vorstellungen von Gott, zum Beispiel, dass Gott gut, weise, barmherzig oder etwas dergleichen ist, was die Vernunft schöpfen kann und was auch göttlich ist: ob man in all diesem diese Geburt etwa finden könne?
    In Wahrheit, nein! Obwohl das alles gut und göttlich ist, ist es doch alles von aussen durch die Sinne hineingetragen worden: es muss alles von innen auf von Gott herausquellen, wenn diese Geburt eigen und rein hineinleuchten soll, und all dein Werk muss sich hinlegen und all deine Kräfte müssen den seinen dienen und nicht den deinen.
    Soll dies Werk vollkommen sein, so muss es Gott allein wirken, und du darfst es allein empfangen.
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    Wo du mit deinem Willen und deinem Wissen wahrhaft ausgehst, da geht Gott wahrhaft und willig mit seinem Wissen ein und leuchtet da in Klarheit.
    Wo sich Gott aber wissen will, da kann dein Wissen nicht bestehen und zu nichts dienen.
    Du brauchst nicht zu wähnen, deine Vernunft könne noch so wachsen, dass du Gott erkennen könntest, sondern wenn Gott in dir göttlich leuchten soll, dazu fördert dich ein natürliches Licht keineswegs, es muss vielmehr zu lauter Nichts werden und völlig ausgehen; und dann kann Gott mit seinem Licht hineinleuchten und bringt all das mit sich, das dir ausgegangen ist, und tausendfach mehr, und eine neue Form dazu, die alles in sich schliesst.
    Nun könntest du sagen: »Wahrlich, Herr, was soll dann meine Vernunft, wenn sie so untätig stehn muss ohne alles Wirken?
    Ist das der nächste Weg, dass ich mein Bewusstsein zu einer unerkannten Erkenntnis erhebe, die es doch nicht geben kann?
    Denn erkennte ich etwas, so wäre es nicht Unerkanntheit und wäre nicht frei und losgelöst: soll ich denn ganz und gar in Dunkelheit stehen?«
    Ja gewiss, du wirst nie besser stehn können als wenn du dich völlig in Dunkelheit und Unwissen setzest.
    »Ach, Herr, muss ich alles abtun, lässt sich das gar nicht wenden?«
    Nein, wahrhaftig, das lässt sich wirklich nicht wenden.
    »Was ist aber diese Dunkelheit, wie heisst sie oder wie ist ihr Name?«
    Ihr Name ist lediglich: Möglichkeit des Empfangens, das der seienden Dinge nicht bedürftig ist und dahin sollst du gebracht werden. Und das lässt sich nicht ändern. Wie die Materie nicht ruhet, bis sie mit allen Formen erfüllt ist, so ruht auch die Vernunft nimmer, bis sie erfüllt ist mit allem, was in ihr möglich ist.
    ...
    Und darum ist es nützlich, dieser Möglichkeit nachzufolgen, und sich frei und losgelöst zu halten, und allein dieser Dunkelheit und diesem Unwissen nachzufolgen und nachzuhängen und nachzuspüren und nicht davon abzulassen, so ist es dir wohl möglich, den zu erreichen, der alle Dinge ist.
    Und je mehr in dir selbst Wüste ist und Unwissenheit aller Dinge, je näher kommst du diesem.
    Von dieser Wüste steht bei Jeremias geschrieben: »Ich will meine Freundin in die Wüste führen und in ihrem Herzen mit ihr sprechen.«
    Das wahre Wort der Ewigkeit wird allein in der Ewigkeit ausgesprochen, wo der Mensch Wüste ist und seiner selbst und aller Mannigfaltigkeit entfremdet.
    ...
    Nun könntest du sagen: »Fürwahr, Herr, muss das immer und notwendig so sein, dass man aller Dinge entfremdet und zerwüstet ist, äusserlich und innerlich, der Kräfte und ihrer Werke, muss das alles hinab?
    Das ist ein schwerer Stand, wenn Gott den Menschen so ohne seinen Aufenthalt lässt,wenn Gott der Menschen Verlassenheit so dehnt, dass er nicht in ihm ist, leuchtend oder zusprechend oder wirkend, wie Ihr hier lehret und meinet.
    Wenn der Mensch so in lauter Nichts steht, ist es dann nicht besser, dass er etwas tue, um diese Dunkelheit und Entfremdung zu vertreiben, zum Beispiel, dass er bete oder lese oder eine Predigt höre oder andere Werke tue, was doch Tugenden sind, mit denen man sich helfen soll?
    « Nein, das sollst du in Wahrheit wissen: ganz und sehr stille und ganz und gar leer zu verharren ist dein allerbestes. Das merke.
    Ohne Schaden kannst du dich nicht wieder irgend zu Dingen wenden. Das ist sicher: du wärest gern bereit, ein Teil von dir und ein Teil von ihm, das aber kann nicht sein.
    Du kannst des Bereitseins nicht einmal denken oder begehren, wenn nicht Gott vorher da ist.
    Gesetzt aber, es sei geteilt, das Bereitsein und das Wirken oder Eingiessen sei dein und sein, was ja möglich ist, so musst du wissen, dass Gott wirken und eingiessen muss, sobald er dich bereit findet.
    Du darfst nicht wähnen, es sei mit Gott wie mit der Person eines Zimmermanns, der wirkt und nicht wirkt wie er will, es steht in seinem Willen, wie er Lust hat zu tun und zu lassen.
    So steht es aber nicht um Gott: sondern wenn Gott dich bereit findet, so muss er wirken und sich in dich ergiessen, ebenso wie wenn die Luft lauter und rein ist, die Sonne sich ergiessen muss und sich dessen nicht enthalten kann. Fürwahr, es wäre ein arg grosser Fehler an Gott, wenn er nicht grosse Werke in dich wirkte und grosses Gut in dich gösse, sowie er dich frei und entblösst findet.
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    ...
    Du brauchst ihn nicht zu suchen, nicht da und nicht dort: er ist nicht entfernter als vor der Türe des Herzens, da steht er und harrt und wartet, wen er bereit findet, der ihm auftue und ihn einlasse.
    Du brauchst ihn nicht in der Ferne zu rufen: ihn kommt das Warten, bis du auftust, härter an als dich. Er bedarf deiner tausendmal mehr als du seiner: das Auftun und das Hineingehen ist nur ein Moment.
    Nun könntest du fragen: Wie kann das sein? Ich empfinde ihn doch nicht. Nun pass auf. Das Empfinden ist nicht in deiner Gewalt, sondern in seiner.
    So es ihm ansteht, so zeigt er sich, und kann sich verbergen, so er will.
    Das musst du wissen: Gott kann nichts leer oder hohl lassen; dass irgend das geringste leer oder hohl sei, das kann der Naturgott nicht leiden.
    Darum, wenn es dich dünkt, du fändest ihn nicht und er sei nicht in dir, dem ist nicht so.
    Denn wäre irgend etwas leer unterm Himmel, es wäre was es wollte, gross oder klein, so zöge es entweder der Himmel zu sich hinauf, oder er müsste sich herniederneigen und den Himmel hineingiessen.
    Gott, der Meister der Natur, leidet es durchaus nicht, dass irgend etwas leer sei.
    Du könntest fragen: Soll der Mensch sich kasteien, und versäumt er etwas, wenn er sich nicht in der Busse übt? Höre.
    Alles Bussleben ist neben andern Ursachen darum erfunden, sei es nun Fasten, Wachen, Beten, Geisseln, härene Hemden tragen, hart liegen oder was sonst immer, das ist alles darum erdacht, weil der Leib und das Fleisch sich allezeit dem Geist entgegengestellt.
    Der Leib ist ihm viel zu stark, ein richtiger Kampf ist immerzu unter ihnen, ein ewiger Streit.
    Der Leib ist hier kühn und stark, denn er ist hier zu Hause, die Welt hilft ihm, die Erde ist sein Vaterland, ihm helfen hier alle seine Verwandten: die Speise, der Trank, die Schönheit: das ist alles gegen den Geist.
    Der Geist ist hier fremd, aber im Himmel sind alle seine Verwandten und sein ganzes Geschlecht: da ist er gar heimisch.
    Um dem Geist zu Hilfe zu kommen in dieser Fremde und das Fleisch etwas zu schwächen in diesem Streit, damit der Leib den Geist nicht überwindet, darum tut man ihn den Zaum der Bussübungen an und darum bedrückt man ihn, damit der Geist sich seiner erwehren könne.
    Da man ihm das tut, damit er ein Gefangener sei, so lege ihm, wenn du ihn tausendmal besser fangen und beladen willst, den Zaum der Liebe an.
    Mit der Liebe überwindest du ihn am allerschnellsten und mit der Liebe belädst du ihn am stärksten. Und darum stellt uns Gott mit keinen Dingen so sehr nach, wie mit der Liebe.
    ...So spreche ich auch von der Liebe: wer von ihr gefangen wird, der hat das allerstärkste Band und doch eine süsse Bürde.
    Wer diese süsse Bürde auf sich genommen hat, der erreicht damit mehr und kommt weiter damit als mit all der Busse und Strenge, die je Menschen üben könnten.
    Er kann auch sanft und geduldig alles tragen und leiden, was ihn trifft und was Gott über ihn verhängt.
    Nichts macht dich Gott so eigen, und durch nichts wird Gott dir so eigen als durch dieses süsse Band. Wer diesen Weg gefunden hat, der suche keinen andern.
    Und darum kannst du diesen Feind niemals besser überwinden, dass er dir nicht schade, als mit der Liebe. Wer in diesem Stricke gefangen ist und in diesem Wege wandelt, welch Werk er immer wirke, das wirkt die Liebe.
    Seine Ruhe ist besser als eines andern Wirken. Darum warte allein auf diese Angel, so wirst du selig gefangen, und je mehr gefangen desto mehr befreit. Dass wir so gefangen und befreit werden, dazu verhelfe uns der, der selber die Liebe ist. Amen.
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  • Freier Wille?

    Hikmat hat folgendes geschrieben:
    @ Soraja
    Dann ist jede Handlung, Mord, sexueller Missbrauch, Rassismus etc., völlig in Ordnung, da gottgewollt? Schließlich ist man nicht selbst für seine Taten verantwortlich, denn Gott hat alles so verordnet? Warum dann Strafen, warum Gefängnisse, warum Präventionsmaßnahmen? !
    Ich sehe das offenbar anders als du. Nicht Gott ist für meine Missetaten verantwortlich, sondern ich selbst. Ich muss mein Tun verantworten, deshalb kann ich nicht sagen, dass Gott es so wollte, denn sonst wäre die Verantwortung passé.
    Da hast du nicht ganz fertig gedacht.
    Es ist alles gottgewollt und gottgemacht, aber im Sinne der Liebe nicht unbedingt in Ordnung.
    Wir erleben in einem langen Entwicklungsweg die Entwicklung eines Fast-Tieres, das nur aus natürlichen Trieben gelenkt wird zum Gottmensch, der den Naturtrieb der Selbsterhaltung überwunden hat und dabei die Wahrheit erkannt hat und aus Bewusstheit nicht mehr Gewalt und Macht anwendet, weil er seinen Eigenwillen ganz aufgegeben hat und somit nur mehr Liebe ist.
    Innerhalb dieses Weges erlebt der Mensch durch die Führung und die Gerechtigkeit Gottes immer die Folgen seiner Handlungen.
    Wenn also ein Mensch wie in deinen Beispielen Mord, sexuellen Missbrauch und andere Greueltaten tut, so wird er im Leben nach dem Leben und in der nächsten Inkarnation die Folgen dieser Handlungen erleben und mit der Zeit zu der Erkenntnis gelangen, dass es eben nicht gut und nicht richtig ist.
    Er erlebt, dass er die Verantwortung für seine Taten trägt, aber dieser Weg ist von Gott gemacht.
    Selbstverantwortung und der Wille Gottes schließen sich also nicht gegenseitig aus, sondern ein.
    Diese Entwicklung ist dabei eine sehr sehr lange.
    Aber jeder Schritt dabei ist von Gott bestimmt und gewollt.
    Wäre das nicht so, dann hätte Gott über einen Teil der Schöpfung keine Macht und keine Kontrolle, dann wäre erstens die Schöpfung in Gefahr und zweitens der Mensch nicht sicher und gerettet- er könnte dann verloren gehen, das aber kann nicht sein.
    Denn entweder es ist Gott, der die Macht hat oder Er/Sie hat sie nicht.
    Mit der Allmacht Gottes hat erstens das Ego ein Problem, weil dadurch klar ist, dass der Mensch über das Leben keine Kontrolle hat und außerdem Menschen, die in Gott nur das Gute und Liebe sehen wollen und die sich nicht vorstellen können, dass Gott das Böse plant, weil Er/Sie damit ein Ziel verfolgt.
    Wer aber bis zum Ende logisch denkt, wird finden, dass es gar nicht anders sein kann, weil es nicht sein kann, dass eine andere Macht außer Gott die Finger in der Schöpfung im Spiel hat.
    Gott hat Himmel und Hölle gemacht und verfolgt damit das Ziel der langsamen Entwicklung der Liebe für den Einzelnen, den langsamen Aufstieg von ganz unten nach ganz oben und dabei hat Gott immer die Fäden in der Hand, nur der Mensch braucht sehr lange, bis er das weiß.
    Wenn er es weiß, dann ist er auch bereit, die Kontrolle und damit alle Macht und jede Gewaltbereitschaft aufzugeben und sich ganz Gott in die Hände zu geben.
    Was aber auch nicht seine Entscheidung war, sondern eben der Weg, den Gott gemacht hat.
    Drum sagt Er/Sie ja auch: ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.
    Wenn Menschen meinen, Gott wäre nur das Gute und Er/Sie wolle das Böse nicht, so spalten sie Gott auf und nehmen Ihm/Ihr damit aber gleichzeitig die Allmacht und zweitens behaupten sie damit, es könne etwas in der Welt oder im Universum geben, das Gott nicht will.
    Damit also verlangen sie von Gott, dass Er/Sie seine/ihre eigene Schöpfung verleugnen solle und es müsste jedem klar sein, dass das nicht sein kann.
    Etwas als nicht gottgewollt zu betrachten ist nur die fehlende Einsicht, dass das Gute Böses und das Böse Gutes bewirken kann.
    Das Gute und das Böse gehen Hand in Hand, weil ohne das Böse das Gute sich nicht entwickeln könnte.
    Das Böse und das Gute sind die zwei Pole, aus denen Gott besteht und der Mensch hat lange die Tendenz, Gott zu polarisieren und nur einen Pol als richtig und den anderen als falsch zu bewerten.
    In der Entwicklungsgeschichte auf der Welt sieht man das an der Ungleichheit der Geschlechter: da gilt für eine nicht so kurze Zeit der Mann als das Gute und die Frau als das Schlechte, deshalb auch meint der Mann, dass er das Recht hat, die Frau zu unterdrücken.
    Die Wurzel liegt in der Unkenntnis der Wahrheit zum einen und in dem Machtwillen zum anderen, der an dieser Stelle der Entwicklung noch sehr stark ausgeprägt ist- dem zugrunde liegt immer eine stark religiöse Doktrin, die Gott aufspaltet in einen Guten Teil und einen Bösen, der Gott nicht ist.
    Diese Menschen leben in einer stark autoritären Religion, in der ein ausgeprägtes Feindbild vertreten wird zum einen und ein stark reglementiertes materielles Leben zum anderen- Freiheit gibt es keine in einem solchen Leben.
    Dieses Verhalten kann man deutlich im Islam beobachten.
    Da wird Gewalt gepredigt, das Wichtigste ist das Regeln einhalten und die Frauen werden stark unterdrückt.
    Krieg und Gewalt gelten als gottgewollt- was ja auch nicht nur falsch ist- für dieses Entwicklungsstadium machen die Menschen ja auch alles richtig, für ein höheres Bewusstsein machen sie alles falsch.
    Man kann von nichts sagen, es ist falsch oder richtig, es kommt immer auf den Bezugspunkt an. Im Sinne der Wahrheit kann man eigentlich immer nur sagen: etwas ist sowohl richtig als auch falsch- je nachdem, von welchem Standpunkt aus man es betrachtet.
    Erst, wenn Gott im Bewusstsein nicht mehr aufgespalten wird, sondern klar wird, dass alles von Gott ist, was ist, dann erst werden beide Pole gleichberechtigt bewertet und dann auch tritt erst echte Gleichberechtigung auf und dann erst ist der Mensch bereit, sein Ego fallen zu lassen, und dann erst wird er keine Macht mehr ausüben wollen und er wird nicht mehr zur Gewalt bereit sein.
    Und ich meine für unseren Kulturkreis vor allem die psychische Gewalt, die durch das Wort ausgeübt wird.
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  • Narzissmus

    Zitat:
    Solange der Mann der Frau das Gefühl gibt, besonders und unwiderstehlich zu sein, fühlt sie sich begehrt und geliebt.
    Sie ihrerseits vermittelt dem Mann Besitzerstolz, denn womit schmückt sich ein Mann lieber als mit einer schönen Frau – das Auto einmal ausgenommen?
    Dieses Szenario ist an sich nicht ungewöhnlich, denn jede Begegnung kann einen narzisstischen Nutzen haben, indem das Gegenüber das eigene Selbstwertgefühl stärkt.
    Das finden wir in Zweierbeziehungen ebenso wie in Freundschaften oder Nachbarschafts- und Arbeitsbeziehungen.
    Lob, Anerkennung und Zuwendung bestätigen uns als Person, verbessern unser Selbstbild und machen Lust auf mehr Kontakt.
    Diese Form der narzisstischen Dynamik ist positiv und daher erstrebenswert:
    Personen, die uns zugewandt sind, suchen wir auf, da wir uns durch sie geachtet und wohl fühlen, Menschen, von denen wir uns abgelehnt fühlen, meiden wir.
    Wie stark ein Mensch nun in seiner Selbsteinschätzung von der Bestätigung anderer abhängt, entscheidet über die Art und Weise der Beziehung.
    Ein Mensch mit einem eher stabilen Selbstwertgefühl, der um seinen Wert weiß, wird die Zuwendung und Anerkennung positiv nutzen können und sich darüber freuen.
    Ein Mensch mit einem geschwächten oder instabilen Selbstwertgefühl dagegen wird die Zuwendung notwendig brauchen, um sich nicht abwerten zu müssen und ein Minimum an Selbstwertgefühl aufzubauen.
    Er ist in größerem Maße abhängig von der positiven Einschätzung der anderen, um seine Selbstzweifel zumindest vorübergehend in Schach zu halten.
    Das hat Konsequenzen für die Beziehung, denn er wird sich entweder anpassen, um geliebt zu werden, oder sich großartig darstellen, um bewundert und verehrt zu werden.
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    Diese beiden Varianten sind zwei grundlegende narzisstische Reaktionsmuster:
    die minderwertige oder depressive und die grandiose Form.
    Männlicher Narzißmus
    betont die Grandiosität
    Kampf um Anerkennung und Autonomie
    männliches Rollenbild
    Kompensation der Schwäche durch Grandiosität
    distanziert, vorwiegend unempathisch
    narzißtisches Wir-Gefühl
    Stabilisierung des Selbstwertgefühls durch die Partnerin und ihre Bewunderung
    Identifizierung mit dem Idealbild, das die Partnerin von ihm macht
    sucht Mutterfigur
    offene Aggressivität, Auflehnung und Abwertung
    Verfolgerposition
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    Weiblicher Narzißmus
    ist in der Minderwertigkeit, Depression und Hilflosigkeit verwurzelt
    Anerkennung durch Überanpassung
    weibliches Rollenbild
    Kompensation der Schwäche durch Überanpassung, Leistung und Attraktivität
    Aufgehen im anderen, empathisches Mitfühlen bis zur Übernahme fremder Gefühle
    depressiver Gefühls-Sumpf (Negativität)
    Suche und Entlehnung eines idealisierten Selbst beim Partner und seinen Erfolgen
    Identifikation mit Idealsselbst des Partners; Partner ist idealisiertes Ersatzselbst
    sucht Elternfigur und Halt im Partner, bemuttert den Partner
    passive Form der Aggressivität, häufig in Form von Verweigerung, Trotz und innerer Abwertung
    Opferposition
    ...lehnt ein anderer eine gemeinsame Unternehmung ab, so kann sich die Betroffene tief gekränkt und zurückgestoßen fühlen. Viele Frauen glauben tatsächlich, dass die Ablehnung ihres Wunsches gleichbedeutend sei mit einer Ablehnung ihrer Person...
    ...ein narzißtischer Mensch fühlt sich schnell durch den anderen beleidigt, wenn dieser sich anders verhält, als man es fordert oder erwartet...
    ...die narzißtische Wut richtet sich gegen die Beziehung und den anderen und hat zum Ziel, dass dieser sich mindestens so schlecht fühlen soll, wie man selbst...
    ...die Angst, abgelehnt zu werden ist so groß, dass sie die Anpassung wählen, statt sich authentisch zu fühlen und zu verhalten...
    ...vor allem in Zeiten, in denen es ihnen gut geht, sind sie sehr gefährdet, sich unangenehme Gefühle "zu machen". Es ist, als könnten sie nicht damit umgehen, sich wohlzufühlen...
    ...die Befriedigung der Wünsche anderer Menschen gelingt selbstwertschwachen Frauen gut, aber ihre eigenen Wünsche bleiben unrespektiert...
    ...da sie keine eigene Meinung haben, werden sie dankbar die von anderen übernehmen, wobei sie kaum auswählen können, welche für sie die richtige ist...
    ...bei weiblich-narzißtischen Frauen fällt auf, dass sie sowohl viele Sachen essen, die sie "eigentlich" gar nicht mögen, als auch Dinge tun, die sie im Grunde nicht tun möchten...
    ...anstatt sich zu fragen, was sie möchten, richten sie sich nach anderen...
    ...am liebsten hätten feste Vorschriften, an denen sie sich orientieren können. Auch in der Therapie übernehmen die Patientinnen unhinterfragt die Anweisungen, befolgen "brav" und haben nicht den Mut, sie zu kritisieren, wenn sie sich als hinderlich auf ihrem Genesungsweg herausstellen...
    ...es kommt ihnen nicht in den Sinn, für sich selbst einzutreten und auf eine individuelle Lösung hinzuarbeiten, die für sie im Moment sinnvoller wäre...
    ..."Was möchtest du denn?" löst bei den Frauen Unsicherheit und Zweifel, weil sie sich nicht vorstellen können, selber Wünsche äußern zu dürfen, auf die der andere ernsthaft eingeht...
    ...narzißtische Frauen lassen sich für den therapeutischen Prozess kaum Zeit und wollen am liebsten sofort gesund sein
    (Ungeduld)...
    ...indem sie schnell übernehmen was man ihnen sagt, vermeiden sie Eigenverantwortung und selbständiges Nachdenken...
    ...bevor sie sich den Kopf zerbrechen, um herauszufinden was sie wollen, fragen sie lieber den anderen und passen sich ihm an (Faulheit)...
    12798911
    Aus dem Buch: Weiblicher Narzißmus
    - Der Hunger nach Anerkennung -
  • Befreiung vom Narzisst

    Astrella hat folgendes geschrieben:
    Drei Monate und dann ist das erste verliebtsein vorbei. da trennst sich die Spreu vom Weizen. Und nach Weizen sieht's nicht aus.
    Ich würd mich trennen.
    Das sehe ich auch so und das wird nicht einfach, denn der wird sauer werden und solche Leute haben erstens überhaupt kein Schuldbewusstsein und zweitens meinen sie, im Recht zu sein, wenn sie böse werden, da sie schließlich- ganz zu Unrecht ihrer Ansicht nach- abgegrenzt werden.
    Das gibt ihnen das Recht für ihre persönliche Rache und die schrecken da vor nichts zurück.
    Du musst da ganz schön diplomatisch vorgehen.
    Ändern wird der sich niemals, der wird mit der Zeit nur immer böser werden.
    Es wird also nötig sein, sich da raus zu ziehen, am besten ohne ihn unnötig zu provozieren. Er wird jede weitere Kritik an ihm benutzen, um noch böser zurück zu schlagen, weil ihm deine Kritik das eigene Recht dazu gibt.
    Das Beste ist, ihn überhaupt nicht zu kritisieren und deinen Rückzug auf etwas zu schieben, das nichts mit ihm zu tun hat, dann hat er weniger Grund zurück zu schlagen.
    Also du ziehst dich natürlich nicht zurück, weil er ein arrogantes A....loch ist, was er ist, sondern weil du dich krank fühlst, zu viel zu tun hast, eine Umschulung machst, dich um deine Mutter kümmern musst, einer Freundin helfen musst, etc. irgendwas, was nichts mit ihm zu tun hat.
    Die böse Macht von Narzissten ist unvorstellbar für andere Menschen. Da passieren Dinge, die du dir nie hättest vorstellen können.
    Dem Narzisst liegt ein ihm völlig unbewusster Selbsthass zugrunde und er wird ihn ohne jedes Schuldgefühl an dir auslassen bis du tot bist und das meine ich so, wie ich es sage.
    Du kannst reden, so viel du willst, er wird nie, niemals seine Schwächen erkennen, geschweige denn zugeben.
    Für ihn ist alles, was schlecht ist, du und er selbst ist fehlerfrei und vollkommen, seiner Meinung nach, und deshalb hat er vor seinem Gewissen auch das Recht, dich fertig zu machen und er wird es tun, langsam und sukzessive.
    Ich hoffe, ihr wohnt nicht zusammen.
    Du hast völlig Recht mit deiner Wahrnehmung. Er hat eine narzisstische Persönlichkeitsstörung und dazu muss man kein Psychologe sein.
    Denn sobald ein Mensch anfängt, dich schlecht zu machen, kannst du gehen, denn dann ist es seine Art, sich gut zu fühlen, indem er sich über andere stellt und das wird nur immer ärger werden.
    Liebe dagegen bedeutet, den anderen schön und glücklich zu machen und zwar, weil man das so fühlt und weil man das will.
    In dem Moment, wo du dich in der Anwesenheit einer Person schlecht fühlst, ist es die Person, die dir das Schlecht sein vermittelt, dann musst du gehen oder du wirst langsam krank davon.
    Für dich allerdings stellt sich die Frage, warum du erstens diesen Menschen getroffen hast und warum du dich zweitens auf ihn eingelassen hast.
    Das ist dein Part der Erkenntnis dieser Begegnung.
    Denn wäre dein Selbstbewusstsein besser, so hättest du sofort gemerkt, wie er ist und wärst ihm nicht auf den Leim gegangen.
    Für dich liegt die Aufgabe also darin, ihn erstens lso zu werden und zweitens deine Aufmerksamkeit darauf zu legen, was du selbst wirklich von dir hältst und das scheint nicht allzu viel zu sein.
    Es liegt also nahe zu vermuten, dass du glaubst, nicht liebenswert zu sein, so wie du bist, denn dann hättest du einen Menschen angezogen, der dir diese Liebe, die du für dich selbst hegst, auch zurück geben kann.
    Dir wird nichts anderes übrig bleiben, als dich zurück zu ziehen und auf dich selbst zu konzentrieren und dir selbst die Liebe zu geben, die du dir von außen wünschst, denn es wird immer das kommen, was du wirklich von dir glaubst und da scheint ein eklatanter Mangel vorzuliegen.
    Aber gräme dich nicht zu sehr...diese Aufgabe haben alle Menschen.
    Alles Gute.
    23416567
    *
    Giulia_ hat folgendes geschrieben:
    Ja, ich bin gläubig. Ich habe habe lange zum Hl. Antonius für einen Mann gebetet und als ich dann meinen Freund kennengelernt habe, war das für mich die Erhörung meiner Gebete. Deshalb fällt es mir doppelt schwer mich zu trennen, weil ich doch dachte, was für ein Geschenk!
    Auf eine für dich im Moment noch schwer zu erkennende Art ist es auch ein Geschenk, den Gott lässt dich erkennen, wo es dir an Liebe für dich mangelt und ohne diese Liebe für dich kannst du keinen Mann anziehen, der gut zu dir ist.
    Außerdem wirst du durch den Schmerz und die darauf folgende Einsamkeit näher zu Gott kommen und eine tiefere Beziehung zu Gott erleben. Diese wiederum wird deine künftige Beziehung zu einem Mann vertiefen.
    28175821
    Zitat:
    Er mag mich wohl doch schon sehr, sonst würde er es nicht aufschieben wollen, oder?
    Nein, er mag dich nicht, er tut nur so, aber er ist abhängig von dir, aber nur, solange er kein anderes Opfer gefunden hat. Was glaubst du, wie schnell der weg ist, wenn er eine andere findet, die er aussaugen kann? Und dann bist du erst richtig fertig. Geh gleich, dann ist er wenigstens alleine.
    Zitat:
    Vielleicht meint er die ganzen Sachen ja auch nicht so böse, wie ich sie empfinde.
    Er weiß nicht, wie böse er ist, erstens und zweitens weiß er nicht, was er tut, er handelt unbewusst aus verdrängter Selbstablehnung, so wie du auch.
    Zitat:
    Ich bin jetzt auch nicht mehr so sicher, ob ich wirklich Schluss machen soll. Jetzt da ich an alle diese Gebete denke. Es ist ja auch nicht so, dass meine Liebe verschwunden ist. Nur er ist so komisch eben. Er dreht bei vielen so auf wie bei mir. Er will jedem gefallen, nicht nur mir. Das macht mich stutzig. Ich flirte doch auch nich mit anderen Männern, schon gar nicht, wenn er dabei ist. Das macht man doch nicht, wenn man jemanden liebt.
    Für ihn ist es egal, von wem die Anerkennung kommt, am Besten von allen....du wirst gehen, wenn nicht jetzt, dann später, aber es wird mehr weh tun, je länger du wartest.
    Ich empfehle dir das Buch, es hilft dir sehr, seine Struktur und deine zu verstehen.
    http://www.amazon.de/Die-Masken-Niedertracht-Seelische-dagegen/dp/342336288X
    Und ich empfehle dir, dich sehr eng mit Gott zu verbinden, um weitere Fehler zu verhindern.
    Stell dir vor, du wärest dein Kind. (Das ist eine gute Methode, um Abstand zu sich zu gewinnen), und dann frage dich, ob du für dein Kind wollen würdest, so behandelt zu werden.
    26832443
  • Depression

    Weil die Depression und das Dunkle genauso zum Leben gehören wie das Helle.
    Ein Tag besteht auch nicht nur aus einem Tag, erst die Nacht macht den Tag zu einem ganzen Tag.
    Es ist einfach so. Versuch doch nicht immer, das Leiden weg haben zu wollen, das funktioniert nicht.
    Akzeptiere es einfach wie einen Regentag und mach dich nicht immer dafür verantwortlich.
    Es ist einfach so, weil Gott das so will und verstehen werden wir es vielleicht später.
    Du bist nicht schuld und die anderen auch nicht.
    Niemand ist schuld- es ist der Weg Gottes, den wir eben noch nicht genug verstehen.
    Zitat:
    Der Weg zum inneren Frieden ist, in allen Dingen nach dem Gefallen und der Weisung des göttlichen Willens zu leben.
    (In allem sollen wir unseren Willen dem göttlichen Willen unterwerfen, denn
    darin besteht der Friede unseres Willens, daß er in allen Stücken
    dem göttlichen Willen gehorsam ist / Hugo Cardinalis in Psalm 13).
    Diejenigen, welche wünschen, daß alle Dinge gut und nach ihrer eigenen Lust ausfallen, sind nicht zur Erkenntnis dieses Weges gekommen.
    (Sie haben den Weg zum Frieden nicht erkannt / Psalm 13).
    Und deshalb führen sie ein rauhes und bitteres Leben, immer ruhelos und verdrossen, ohne den Weg des Friedens zu betreten, welcher in vollkommener Ergebung in den Willen Gottes besteht.
    Diese Ergebung ist das süße Joch, welches uns in die Regionen innerer Ruhe und Heiterkeit einführt.
    Hieraus können wir entnehmen, daß die Widerspenstigkeit unseres Willens der Hauptgrund unserer Ruhelosigkeit ist und daß, weil wir uns dem süßen Joche des göttlichen Willens nicht fügen wollen, wir so viele Bedrängnisse und Aufregungen erdulden müssen.
    O Seele! Wenn wir unseren eigenen dem göttlichen Willen unterordneten und alles Seiner Führung überließen, welch eine Ruhe würden wir empfinden! Welch süßen Frieden!
    Welch innere Heiterkeit! Welch wahrhafte Seligkeit und überschwengliches
    Glücksgefühl! Dieses soll daher der Hauptgedanke dieses Buches sein.
    27703806
    Es sollte dein vornehmstes und unausgesetztes Bestreben sein, jenen Thron deines Herzens zu beruhigen, damit der höchste Herrscher darauf verweilen kann.
    Der Weg dazu wird sein, in dich selbst, durch innerliche Sammlung, einzukehren; dein ganzer Schutz soll das Gebet und eine liebreiche Sammlung in der göttlichen Gegenwart sein.
    Wenn du dich heftiger angegriffen siehst, ziehe dich in jene Region des Friedens zurück, wo du die Festung finden wirst.
    Wenn du dich schwächer fühlst, nimm deine Zuflucht zum Gebet, der einzigen Waffe zur Überwindung des Feindes und zur Linderung der Trübsal.
    Du solltest im Sturm nicht fern von ihm sein, damit du, ein zweiter Noah, Ruhe, Sicherheit und Klarheit erfahren kannst, und damit dein Wille gelassen, ergeben, friedfertig und mutig zu werden vermag.
    Sei endlich nicht bekümmert noch entmutigt, wenn du dich kleinmütig siehst.
    Er kehrt wieder zu dir zurück, um dich zu besänftigen, damit er dich aufs neue bewegen (anfeuern) kann, weil der göttliche Herr mit dir allein sein will, um in deiner Seele zu ruhen und darin einen reichen Thron des Friedens zu errichten, damit du in deinem eigenen Herzen, vermöge innerlicher Sammlung und durch seine himmlische Gnade, nach Stille in Erregung, Einsamkeit in Gesellschaft, Licht in Dunkelheit, Vergessenheit in Bedrückungen, Stärke in Verzagtheit, Mut in Furcht, Kraft in Versuchung,
    Friede im Streit und Ruhe in Trübsal ausblicken kannst.
    17383928
    Weihnachten ist,
    wenn du einen steilen Berg erklimmst,
    mit großen Mühen,
    immer in Gefahr aufzugeben,
    immer in Gefahr abzustürzen,
    unter Tränen weiter gehst,
    bedrängt von Blitz, Donner und Hagelschlag,
    schließlich
    durchnässt, frierend und entkräftet
    den Gipfel erreichst,
    für einen kurzen Augenblick
    die Wolken aufreißen und
    du einen zärtlichen Blick werfen darfst
    in das verheißene Land deiner Sehnsucht,
    Dann hält -
    einen Wimpernschlag lang -
    die Welt
    den Atem an und
    du bist nichts
    als Liebe.
    25054754
  • der Tod des Ego

    Mara-Devi hat folgendes geschrieben:
    soraja hat folgendes geschrieben:
    Diese Person hat die Allegorie des Bettlers benutzt, um eine innere Haltung gegenüber Gott zu umschreiben, nämlich dem Gegenteil von Arroganz.
    Ein Bettler ist nicht hochmütig, nicht arrogant und nicht überheblich- gegenüber Gott nicht und gegenüber anderen nicht- im Gegensatz zu vielen anderen, die der spirituellen Arroganz verfallen sind.
    Bleibt es dabei, oder läuft es letztlich darauf hinaus, sich nicht mehr in einer inneren Haltung zu einem Gegenüber zu befinden, sondern eins zu werden mit diesem?
    Nein, denn dann würdest du dich selbst nicht mehr empfinden.
    Darum wird der Mystiker ja auch so extrem isoliert, damit das Empfinden für seine eigenen Ich- Grenze stabiler wird.
    Bei einer Vereinigung, einer Verschmelzung wissen dennoch beide, dass sie sie selbst sind.
    Wenn du schwimmen gehst, bist du auch völlig von Wasser umgeben, aber du wirst nicht zu Wasser.
    Das ist zwar bloß ein Bild, aber wir haben nur Bilder, um auf diesem Gebiet über Vorgänge zu reden.
    Das Empfinden für das eigene Ich wird größer, nicht kleiner, dadurch wird auch die Erfahrung der Vereinigung größer, das Ego aber wird kleiner, je größer das Ich wird.
    Das Ich wird dadurch größer. indem es immer mehr den Willen Gottes tut und dadurch wird auch das Bewusstsein für den Missbrauch der göttlichen Kräfte größer, d.h. die Grenzen der Liebe werden immer weniger überschritten.
    Die Idee, dass die Individualität sich auflöst, ist ein Irrtum, sie wird immer größer.
    Jedes große Wesen im Universum ist einzigartig, aber das Empfinden der Besonderheit kommt aus dem Ego und vergeht auf dem inneren Weg.
    Individualität heißt nicht besonders sein, es heißt nur, eine persönliche Note zu haben, so wie es ein Gesicht nur ein mal gibt, gibt es die Persönlichkeit nur ein mal, aber sie ist nicht mehr oder weniger wert als andere Persönlichkeiten und genießt auch keinen Sonderstatus.
    Die Besonderheit zu überwinden, ist das Schwere. Das gelingt nur, wenn der Mensch die Eifersucht überwindet und weil das so schwer ist, wird der Mensch an diesem Punkt des Weges so isoliert- denn das Ego schützt die Überwindung der Eifersucht bis zum Tod, seinem Tod.
    Es löst sich also nicht das Ich auf, sondern nur das Bedürfnis für Besonderheit.
    25974181
  • Ego

    Astrella hat folgendes geschrieben:
    Zitat:
    34 Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen sei, Frieden zu senden auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu senden, sondern das Schwert. 35 Denn ich bin gekommen, den Menschen zu erregen gegen seinen Vater und die Tochter gegen ihre Mutter und die Schwiegertochter gegen ihre Schwiegermutter. 36 Und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein.
    Mt 10,34-36
    Liebe Astrella,
    das ist ein Zitat, das man nicht so ohne weiteres versteht, wenn man sich nicht mit dem Naturell des Menschen und dem Ziel der menschlichen Entwicklung näher beschäftigt hat.
    Denn der Mensch besteht aus zwei Seiten: eine niedere, die aus der Materie kommt und eine höhere, die aus dem Geist kommt.
    Wenn du dein menschliches Ziel erreichen willst, so musst du es schaffen, diese niedere Natur zu überwinden.
    Auf modern esoterisch geht es darum, sein Ego zu erkennen und zu überwinden.
    Zitat:
    Ein Mensch kann nicht vermeiden, wenn er seiner bewusst wird, seine Mangelhaftigkeit, in gewissem Sinn seine Lächerlichkeit, seine
    Ohnmacht, seine Niedrigkeit, seine Verwundbarkeit, seine Ausgesetztheit zu bemerken.
    Aus der moralischen Sicht ist das ein Skandal, an dem man Anstoss nimmt, dessen wir uns schämen und gegen den wir ankämpfen müssen.
    Denn das moralische Gewissen entsetzt sich ob der Schattenseiten, bekämpft oder verdrängt sie.
    Das existentielle Gewissen dagegen lädt voller Ruhe zum Blick auf diesen Schatten ein: Auch das bist du, auch dazu bist du fähig.
    Ein Prozess, in dem das Ich gezwungen wird, sich als böse und krank, als asozial und leidend, als hässlich und beschränkt zu erkennen, ein analytischer Weg, der die Inflation des Ich auflöst und es erfahren lässt, wie und wo es begrenzt und einseitig, typologisch determiniert, vorurteilsvoll und ungerecht ist, stellt eine so bittere Form der Selbstbegegnung dar, dass man den Widerstand gegen ihn begreifen kann.
    Diese desillusionierende Begegnung mit sich selbst kann nur im Vertrauen auf eine unumstössliche Akzeptanz und Daseinsberechtigung gelingen.
    Aber diese heilsame Erkenntnis befreit von Täuschungen und auch vom Zwang, etwas zu sein, was man nicht ist.
    24016151
    Wer also sich über die Natur seines Ich bewusst wird und anfängt, sich einzugestehen, dass in ihm selbst das Niedere, Böse, Unwahre, Ungöttliche, Lieblose, Gewalttätige, usw. lebt, der beginnt, sein Leben, seine Beziehungen und die anderen Menschen anders zu betrachten.
    Denn der beginnt dann, sich zu beobachten und versucht, in Situationen von Diskussion, Streit und Gewalt anders zu handeln und sich als Charakter zu verändern.
    Wenn sich nun also der Mensch beharrlich auf Gott konzentriert, die Tatsachen akzeptiert und nicht mehr nur unbewusst kämpft und streitet, so beginnt das Ego, sich aufzubäumen und sich zu wehren, denn so lange es unerkannt ist, hält es sich außer in Extremsituationen ruhig.
    Wird es aber erkannt, so beginnt es, um sein Leben zu kämpfen und Menschen, die das Göttliche Selbst in sich wachsen lassen wollen, sind daher vermehrt und verstärkt schweren bis sehr schweren Provokationen ausgesetzt, die, die sie bekommen und die, die sie selbst begehen.
    So ist das Zitat von Jesus zu verstehen. Denn erst, wer sein Ego erkannt und verändert hat, wird ganz zu dem "Christus", dem Menschen, der nur liebt und keine Fehler mehr gegen die Liebe begeht.
    P.S. Aber bitte verstehe meine Aussage nicht als Plädoyer für die Kirche.
    Die Bibel ist für mich keine Autorität, aber sie ist ein Buch, indem viel Wahrheit steht, aber auf jeden Fall nicht nur; da muss man sieben können.
    Ich lebe für und mit Gott und bemühe mich um Selbsterkenntnis, aber ich bin nicht mit der Kirche einig und gehöre keiner spirituellen Richtung oder Gruppe an.
    26318969
  • Machtmissbrauch durch die Religion

    Burkl hat folgendes geschrieben:
    Astrella hat folgendes geschrieben:
    Worum geht es dann deiner Meinung nach?
    Bei der Beschneidungsdebatte?
    Um Religionsfeindlichkeit.
    Au nee, da geht es um den Erhalt von Macht und Gewalt, also dem Gegenteil von Religion, was gerne vor allem von fanatischen Religionsanhängern verwechselt wird.
    Hilft es dem Menschen, wenn er beschnitten wird, ehrlicher zu werden und ein reineres Herz zu bekommen?
    Oder hilft es es viel mehr den machtorientierten Religionen, Kleinkinder massiv zu traumatisieren- möglichst früh, damit es tief im Unterbewusstsein steckt und ihm das Gefühl gibt, dass es von seinen Vertrauten und engsten Familienangehörigen angegriffen und verletzt wird und es somit zu einem aggressiveren und gewaltbereiteren, aber vor allem unzufriedeneren Menschen gemacht wird?
    Man weiß inzwischen sehr genau, was Angriffe im sehr frühen Kindalter für Folgen haben.
    Denn in den allermeisten Fällen finden diese "Operationen" nicht unter Vollnarkose statt und wenn, dann ist eine medizinische Behandlung und eine Vollnarkose auch ein traumatisches Erlebnis, bei dem außer den körperlichen Qualen vor allem eine abrupte Trennung zur Familie statt findet und da genügt auch ein Tag in dem Alter.
    Abgesehen davon verändert eine Beschneidung das sexuelle Empfinden eines Mannes, denn es macht ihn gefühlloser einerseits und stimuliert ihn andererseits mehr, da die Eichel weniger geschützt ist und dadurch mehr stimuliert wird, das sexuelle Empfinden wird also verändert.
    Es wird künstlich gefördert einerseits und andererseits braucht es mehr körperliche Aktivität, um zu einem Orgasmus zu kommen, man könnte auch sagen, mehr Aggressivität.
    Durch die entstehende Trockenheit wird das sexuelle Lustempfinden erheblich gestört. Frühzeitige Ejakulation ist häufig der Fall und dadurch wiederum stärkere Unzufriedenheit, die der Mann an seine Kinder und seine Frau vornehmlich weiter geben wird.
    Die Aggressivität, die Unerfülltheit, die Unzufriedenheit und die Gefühllosigkeit also werden gefördert und das wiederum bekommen vor allem die Frauen und die Kinder zu spüren.
    Also ist die Beschneidung ein maßgeblicher Faktor, um die Gewalt zu erhalten, wie alle religiösen Aktivitäten, die von Menschenhand geschaffen wurden, um das System aufrecht zu erhalten.
    Systeme werden immer mit Gewalt aufrecht erhalten.
    Wäre es Religion, was die Menschen dabei interessieren würde, hätten die Menschen zuerst Respekt vor der Natur und das sichere Wissen, dass Gott den Menschen so geschaffen hat, dass er perfekt ist und man nichts abschneiden muss erstens und zweitens wüßten sie, dass es bei Religion nicht um etwas Äußeres geht, sondern darum, sein Inneres, seinen Charakter, seine Moral, seine Erkenntnis und das Verständnis zu fördern und daran zu arbeiten und nicht an äußeren Dingen rum zu machen, die für das innere Wachstum völlig unerheblich sind.
    29633071
  • Miguel de Molinos

    Es sollte dein vornehmstes und unausgesetztes Bestreben sein, jenen Thron deines Herzens zu beruhigen, damit der höchste Herrscher darauf verweilen kann.
    Der Weg dazu wird sein, in dich selbst, durch innerliche Sammlung, einzukehren;
    dein ganzer Schutz soll das Gebet und eine liebreiche Sammlung in der göttlichen Gegenwart sein.
    Wenn du dich heftiger angegriffen siehst, ziehe dich in jene Region des Friedens zurück, wo du die Festung finden wirst.
    Wenn du dich schwächer fühlst, nimm deine Zuflucht zum Gebet, der einzigen Waffe zur Überwindung des Feindes und zur Linderung der Trübsal.
    Du solltest im Sturm nicht fern von ihm sein, damit du, ein zweiter Noah, Ruhe, Sicherheit und Klarheit erfahren kannst, und damit dein Wille gelassen, ergeben, friedfertig und mutig zu werden vermag.
    18953605
    Wisse, daß es zwei Arten von Gebet gibt;
    die eine zart, angenehm, köstlich und voller Empfindung, die andere düster, trocken, öde, rauh und trübe.
    Die erste ist die der Anfänger, die zweite diejenige der Fortgeschrittenen, welche der Vollkommenheit entgegengehen.
    Gott gibt die erste, um Seelen zu gewinnen, die zweite, um sie zu läutern.
    Mit der ersten behandelt Er sie gleich Kindern, mit der zweiten beginnt er mit ihnen wie mit starken Männern umzugehen.
    Der erste Weg kann als das sinnliche Leben betrachtet werden, und gehört zu jenen, welche den Pfad der gefühlten Hingebung wandeln, die Gott den Anfängern zu verleihen pflegt, damit sie, erfüllt mit einem kleinen Vorgeschmack (wie der natürliche Mensch mit dem fühlbaren Gegenstand), sich selbst dem geistigen Leben widmen mögen.
    Die zweite wird das Leben des Menschen genannt und bezieht sich auf jene Menschen, welche gleichgültig gegen sinnliche Genüsse, ihre eigenen Leidenschaften bekämpfen, damit sie sich Vollkommenheit, das wahre Ziel des Menschen, zu erringen vermögen.
    Sei überzeugt, daß die innere Trockenheit und Leere das Mittel zu deiner Glückseligkeit ist, weit sie nichts anderes als ein Mangel an Empfindlichkeit ist.
    Denn der Mangel an Empfindlichkeit tut dem Aufschwung fast aller geistig strebenden Menschen Einhalt, und verleitet sie sogar, abfällig zu werden und vom Gebet abzulassen, wie an vielen Seelen, welche nur ausharren, solange sie merkliche Tröstung fühlen, gesehen werden kann.
    Wisse, daß der Herr sich des Schleiers der Gefühllosigkeit bedient, um nur Sein inneres Wirken nicht wahrnehmen zu lassen, damit wir demutsvoll bleiben;
    weil sich, wenn wir fühlten und wüßten, was Er in unseren Seelen schafft, Genügsamkeit und Eigendünkel in uns einschleichen würden, indem wir uns einbildeten, irgend ein gutes Werk zu vollbringen und uns Gott sehr nahe glauben würden, was unser Verderben wäre.
    Präge dir als einen festen Grund in dein Herz ein, daß, um den inneren Weg zu beschreiten, zuerst alle Empfindlichkeit ausgetilgt werden muß.
    Das Mittel, welches Gott hiezu anwendet, ist die innere Empfindungslosigkeit.
    Dadurch nimmt Er auch die Fähigkeit der Seele hinweg, ihre inneren Vorgänge zu beobachten. Denn das ist etwas, das ihre Fortschritte versperrt und Gott daran hindert, sich ihr mitzuteilen und in ihr zu wirken.
    Du solltest dich deshalb nicht betrüben noch glauben, daß du keine Früchte einerntest, wenn du nach einer Kommunion oder Andacht nicht viele Empfindungen in deiner Seele wahrnimmst. Denn es ist dies eine offenbare Täuschung.
    Der Ackermann sät zu seiner Zeit und erntet in einer andern.
    So wird dir Gott bei Gelegenheit und zu Seiner eigenen, Ihm passenden Zeit beistehen, Versuchungen zu widerstehen und dir, wenn du es am wenigsten denkst, heilige Vorsätze und wirksame Wünsche für Seinen Dienst geben.
    24221542
    Erste Einsicht
    Über zwei Wege kann man zu einer tieferen Erkenntnis und einem tieferen Glauben gelangen:
    Der erste: ist der Gebrauch des Verstandes, der es erlaubt, aus Gedachtem Schlußfolgerungen zu ziehen.
    Der zweite: ist die Versenkung – ein vertrauensvolles Loslassen von allem.
    Beide Wege führen zu dem einen Urgrund, der Liebe ist.
    Beim Gehen dieses ersten Weges sind sinnliche Wahrnehmungen Voraussetzung, die die menschliche Vorstellungs– und Gedankenwelt prägen.
    Dieser Weg wird, da er Aktivität erfordert, von Stufe zu Stufe schwieriger und anstrengender. Der zweite Weg erfordert keinen aktiven Beitrag. Wer tiefer in die Erkenntnis der Wahrheit eindringen möchte, erfährt den Fortschritt rein geistlich.
    Die hierzu notwendige Wegweisung lehrt unsere Seelenkräfte, sich auf einfache Weise vorübergehend in ihren Ursprung zu versenken.
    Die Kräfte der Seele bleiben ohne etwas leisten zu müssen – in ruhevoller Wachheit. Daher wird dieser Weg auch „Aufmerken der Seelenkräfte“ genannt.
    Auf dem ersten Weg ist der menschliche Geist in Bewegung. Er gelangt von einer Wahrnehmung zur anderen und von einer Erkenntnis zu einer anderen.
    Bringt der menschliche Geist es fertig, Betrachtungen über die Geheimnisse der Schöpfung anzustellen, so ist er auch auf diesem ersten Weg in der Lage, die Seele in eine größere Nähe zum Schöpfer zu
    bringen.
    Wenn die menschliche Seele erst einmal diese Richtung eingeschlagen hat, wird sie auch auf diesem mit dem Denkvermögen eingeleiteten Weg wie von selbst weitergeführt.
    Geistige Aktivität wie auch sogenanntes vernünftiges Denken bleiben zurück – vorausgesetzt, es wurde ein Zeichen des Glaubens gegeben.
    Der erste Weg beginnt mit einem längeren Anstieg:
    Er führt durch das Denken an den Punkt, an dem kein Denken zum Weitergehen erforderlich ist.
    Der zweite Weg verzichtet auf den Umweg des Denkens. Er beginnt gleich mit dem Loslassen und der Hingabe. An dieser Schwelle treffen sich beide Wege:
    Der Mensch übereignet sich ganz und gar vertrauend seinem Schöpfer.
    Von der schöpferischen Kraft der Liebe wird er den Weg geführt, der für ihn – und einzig und allein für ihn – bestimmt ist.
    Dieser entscheidende Schritt kann aber nur gelingen, wenn der auf sein Ziel Zugehende sich immer wieder einübt, bewußtes Denken auszuschalten, und bereit ist, Eingaben und Einwände der Vernunft wie auch jegliches Betrachten loszulassen.
    Durch die der Seele innewohnende schöpferische Kraft wird sie nun weitergeführt in heitere und helle Bereiche, in die der menschliche Verstand niemals einzudringen vermag.
    25972802
  • Hölle

    Die Hölle entspricht nicht dem christlichen Glauben?
    Öhm....
    Zitat:
    Im Christentum wird, basierend auf der Lehre des Judentums, oftmals die Existenz einer Hölle gelehrt;
    dabei gibt es viele unterschiedliche Vorstellungen, was damit gemeint sei.
    Mehrere Stellen im Neuen Testament (beispielsweise einige Reden Jesu Christi sowie die Offenbarung des Johannes mit der Apokalypse) erwähnen eine „Unterwelt“, ein „Totenreich“ bzw. „Totenwelt“, einen „Feuersee“ bzw. „feurigen Pfuhl, der mit Schwefel brennt“ und den „zweiten Tod“.
    Nach kirchlicher Lehrmeinung und nach gängiger Ansicht vieler Christen gelangen die Seelen der Missetäter („die Bösen“) die ihre Missetaten nicht bereuen wollen, nach dem Jüngsten Gericht an diesen Ort und erleiden dort die ewige Verdammung. Nichtchristen guten Willens kommen nicht in die Hölle (KKK 847).
    Stark geprägt wurde vor allem die spätere mittelalterliche Vorstellung der Hölle als Ort der ewigen Strafen durch die apokryphe Offenbarung des Petrus, die solcherlei Strafen detailliert beschreibt und dadurch, dass die menschlichen Opfer teilweise sogar an der Bestrafung mitwirken können, den Rachegedanken stark betont.
    Zwar wurde diese Schrift nicht in den biblischen Kanon aufgenommen, einige Apologeten wie zum Beispiel Clemens Alexandrinus (150–215) sahen sie allerdings als ein Zeugnis des Apostels Simon Petrus an, so dass ihr Einfluss bedeutend war.
    Manche frühen Theologen wie etwa Origenes (185–254) lehrten die Allaussöhnung, das heißt die Rückkehr aller Geschöpfe zu Gott.
    Für diese Lehre wurde er 553 auf dem Fünften Ökumenischen Konzil in Konstantinopel verurteilt.
    ... Andererseits wird von Befürwortern der Höllenlehre auf Stellen verwiesen, in denen Christus von einem Ort der Verdammnis redet, wenn er etwa vor Feuer warnt (Matth. 5,22, 29f; 13,36-46), vor der Finsternis, in der Heulen und Zähneklappern herrschen (Matth 8,12), vor dem Gerichtstag (Matth 10, 15) und vor der Gehenna (Matth. 10,2 .
    Die Ähnlichkeit der Höllenbilder in west- und ostkirchlichen christlichen Glaubensrichtungen springt ins Auge, wenn es auch im Detail einige Unterschiede gibt.
    Die orthodoxe Kirche sieht sowohl Himmel als auch Hölle als intime Nähe zu Gott, diese werde aber von den Gerechten als freudig und segensreich, von den Bösen dagegen als qualvoll und voller Gewissensbisse erlebt.
    Biblische Begriffe, die teils mit ‚Hölle‘ übersetzt wurden
    „Hölle“ Gehinnom, 2007
    Mit dem Ausdruck Hölle wurden (manchmal bis in die Gegenwart) das griechische Hades und Gehenna übersetzt.
    Martin Luther übersetzte beispielsweise Hades fünfmal mit ‚Hölle‘ (u. a. Mat. 16,1 , außerdem zweimal mit ‚Toten‘, zweimal mit ‚Totenwelt‘, einmal mit ‚sein Reich‘. Geenna übersetzte Luther achtmal mit ‚Hölle‘ (u. a. Mat. 5,22,29,30; 18,9; Mk 9,43,45) und viermal mit ‚höllisch‘.
    Neuere Bibelübersetzungen gehen von dieser Vereinheitlichung meist wieder ab und übersetzen Hades oder Scheol mit ‚Totenwelt‘, ‚Unterwelt‘, ‚Grab‘, ‚Gruftreich‘ oder ähnlich, behalten aber ‚Hölle‘ als Übersetzung von Geenna bei.
    Der Hades des Neuen Testaments ist die griechische Übersetzung des hebräischen Begriffs Scheol aus dem Alten Testament (Ap. 2,27, Ps. 16,10).
    Im Hades oder Scheol passiert nach Aussagen des biblischen Buches Kohelet allerdings nichts: „Kein Tun ist, noch Berechnung, noch Erkenntnis, noch Weisheit im Sheol, wohin du gehen musst“ (Pred. 9,10; nach Buber), und „die Toten aber, sie erkennen nichts, und kein Lohn ist ihnen noch weiterhin, denn vergessen ist ihr Gedenken“ (Pred. 9,5[4]).
    „Der Herr tötet und macht lebendig; er führt in den Scheol hinab und führt herauf“ (1. Samuel 2,6). Dieser Tod ist eine Folge der Sünde Adams (Röm 6,23).
    ...
    Der Feuersee oder auch feuriger Pfuhl (als Bild für den zweiten Tod) nach dem letzten Gericht in der Offenbarung des Johannes (Kapitel 19,20 und 20,10-15) wird zwar nicht mit dem deutschen Wort Hölle übersetzt, aber doch von einigen damit (insbesondere der Gehenna) gleichgesetzt.
    In diesen Feuer- und Schwefelsee werden zunächst das „wilde Tier“ und der „falsche Heiland“ geworfen, dann auch der Satan.
    Dort werden sie für „die Äonen der Äonen“ gequält werden (in den meisten deutschen Übersetzungen ‚von Ewigkeit zu Ewigkeit‘, nach mancher Ansicht weist „Äon“ im Grundtext jedoch auf ‚begrenzte Zeit‘ hin, Offb. 20,10; zur Kontroverse siehe Äon (Theologie)).
    Letztlich werden alle diejenigen in den Feuersee geworfen, die nicht im Buch des Lebens stehen, auch der Tod und der von den Toten entleerte Hades (Off. 20,13-14[5]).
    Über die Dauer wird aber keine Aussage getroffen. Theologen, die die Allaussöhnung vertreten, gehen von einem Ende dieses Zustands aus, denn nach dem Abschluss aller Äonen werde auch dieser Tod, als letzter aller Feinde Gottes, unwirksam gemacht (1. Kor. 15:26).
    Wirkungsgeschichte
    Die Lehre der christlichen Kirchen zeigt eine ewige Hölle auf, wie sie bereits viele Kirchenväter des ersten bis dritten Jahrhunderts (zum Beispiel Klemens von Rom, Ignatius, Justin der Märtyrer, Irenäus von Lyon, Tertullian und später Augustinus von Hippo) in unterschiedlicher Form beschreiben.
    Auch in den nachbiblischen Apophthegmata Patrum, den volkstümlichen Aussprüchen der Wüstenväter, die großenteils aus dem christlichen Ägypten des 4. Jahrhunderts stammen, finden sich bereits sehr drastisch-bildliche Schilderungen der Hölle.
    Im dritten Jahrhundert wurde durch Origenes jedoch auch die Lehre von der Apokatastasis (= Allaussöhnung) bekannt, die von einigen Kirchenvätern des vierten und fünften Jahrhunderts aufgenommen wurde, beispielsweise von Gregor von Nyssa, Didymus der Blinde, Diodor von Tarsus und Theodor von Mopsuestia.
    Durch Theodor von Mopsuestias Liturgie wurde die Sicht der Apokatastasis in der Assyrischen Kirche übernommen.
    Von der katholisch-orthodoxen Reichskirche wurde diese Sichtweise abgelehnt.
    In einem lokalen Konzil vom 543 wurde die Allversöhnungslehre verurteilt, beeinflusst durch das von Kaiser Justinian I. verfasste Liber adversus Origenem, das im Edikt contra Origenem endet.
    Das Zweite Ökumenische Konzil von Konstantinopel im Jahre 553 verabschiedete den Kanon:
    Wenn einer sagt oder meint, die Bestrafung der Dämonen und der gottlosen Menschen sei zeitlich und werde zu irgendeiner Zeit ein Ende haben oder es werde eine Wiederbringung von Dämonen oder gottlosen Menschen geben, der sei ausgeschlossen.
    Im XVII. Artikel des Augsburgischen Bekenntnisses schließt sich auch die Evangelisch-Lutherische Kirche dieser Sicht an:
    Auch wird gelehrt, dass unser Herr Jesus Christus am jüngsten Tage kommen wird, zu richten, und alle Toten auferwecken, den Gläubigen und Auserwählten ewiges Leben und ewige Freude geben, die gottlosen Menschen aber und die Teufel in die Hölle und ewige Strafe verdammen. Derhalben werden die Wiedertäufer verworfen, so lehren, dass die Teufel und verdammten Menschen nicht ewige Pein und Qual haben werden.
    holle2
    Meine Erkenntnisse kommen aus mir und nicht aus einem überlieferten Glauben.
    Im Gegensatz zur Kirche weiß ich (ohne dass ich es äußerlich beweisen könnte), dass es keine ewige Hölle für niemanden gibt, denn alles Leben ist Entwicklung und es endet für jeden Menschen gemäß des Lebensplanes, der von Gott ist, für alle gleich und in der Vollkommenheit, also in der vollkommenen Glückseligkeit.
    Das aber ist ein langer Weg und bis dahin wird es vielerlei Arten von Hölle für den Menschen geben, gemäß seiner Bösartigkeiten eben, aber die Hölle- egal ob hier oder drüben- ist ein zeitlicher Abschnitt, der beendet wird und zwar nachdem der Mensch seiner Fehler erkannt, gebüßt und bereut hat.
    Die Hölle einfach zu leugnen ist auch eine Möglichkeit, aber die Wahrheit interessiert das wenig.
    Jeder Mensch bekommt, was er gibt und vielen, sehr vielen, ist nicht bewusst, auf welche Art sie nicht liebevoll sind oder das Leben angreifen.
    Wenn der Mensch aber in eine unangenehme Situation kommt, ein Schicksalschlag erleidet, krank wird oder sonst was Schlimmes erlebt (was man als Hölle bezeichnen kann), dann wird er, falls er erkennt, dass das Leben etwas mit ihm zu tun hat, darüber nachdenken und seine Fehler suchen gehen und sie ändern wollen.
    Die Menschen, die ihrer Ansicht nach nichts mit dem Negativen zu tun haben, das ihnen widerfährt, die werden noch eine Zeit länger brauchen, sich zu ändern, denn die Einsicht ist der erste Schritt
    AMFITEATAR-PULA-a29195815
  • Mystik

    Der Weg zum inneren Frieden ist, in allen Dingen nach dem Gefallen und der Weisung des göttlichen Willens zu leben. (In allem sollen wir unseren Willen dem göttlichen Willen unterwerfen, denn darin besteht der Friede unseres Willens, daß er in allen Stücken dem göttlichen Willen gehorsam ist / Hugo Cardinalis in Psalm 13).
    Diejenigen, welche wünschen, daß alle Dinge gut und nach ihrer eigenen Lust ausfallen, sind nicht zur Erkenntnis dieses Weges gekommen. (Sie haben den Weg zum Frieden nicht erkannt / Psalm 13).
    Und deshalb führen sie ein rauhes und bitteres Leben, immer ruhelos und verdrossen, ohne den Weg des Friedens zu betreten, welcher in vollkommener Ergebung in den Willen Gottes besteht.
    Diese Ergebung ist das süße Joch, welches uns in die Regionen innerer Ruhe und Heiterkeit einführt. Hieraus können wir entnehmen, daß die Widerspenstigkeit unseres Willens der Hauptgrund unserer Ruhelosigkeit ist und daß, weil wir uns dem süßen Joche des göttlichen Willens nicht fügen wollen, wir so viele Bedrängnisse und Aufregungen erdulden müssen.
    O Seele! Wenn wir unseren eigenen dem göttlichen Willen unterordneten und alles Seiner Führung überließen, welch eine Ruhe würden wir empfinden!
    Welch süßen Frieden! Welch innere Heiterkeit! Welch wahrhafte Seligkeit und überschwengliches Glücksgefühl!
    Dieses soll daher der Hauptgedanke dieses Buches sein. Möge mir Gott sein göttliches Licht dazu geben, die Geheimnisse dieses inneren Weges und die süße Wonne des vollkommenen Friedens zu enthüllen.
    Auszüge:
    Damit Gott in der Seele ruhen kann, muß das Gemüt in allem Ungemach, Versuchungen und Leiden in Ruhe erhalten werden
    1 Du sollst wissen, daß deine Seele das Zentrum, die Wohnung und
    das Königreich Gottes ist.
    Damit nun der Beherrscher dieses Reiches auf dem Throne deiner Seele ruhen kann, solltest du dich bemühen, denselben rein, ruhig, leer und friedvoll zu erhalten; rein von Schuld und Fehlern, ruhig vor Befürchtungen, leer von Leidenschaften, Begierden, Vorstellungen und friedvoll in Versuchungen und Trübsalen.
    2 Du sollst dein Herz daher stets in Frieden erhalten, damit der Tempel Gottes rein bleibt und sollst mit einem rechten und reinen Vorsatz arbeiten, beten, gehorchen und dulden, ohne im mindesten beunruhigt zu werden, bei allein, was Gott gefällt, dir zu schicken.
    Denn sicherlich wird Gott dem neidischen Erzfeind zulassen, die
    Stadt des Friedens und den Thron der Seele durch Versuchungen, Einflüsterungen und Beschwerden zu beunruhigen, vermittelst der Kreaturen, durch quälende Sorgen, kränkende Verfolgungen usw.
    Sei standhaft und gefaßten Sinnes, was für Pein solche Leiden dir auch bereiten mögen. Unterziehe dich ihr willig, damit du sie zu überwinden vermagst, denn die göttliche Kraft ist in ihr verborgen, welche dich verteidigt, beschützt und für dich kämpft.
    Die starke Festung, welche dich über alle deine sichtbaren und unsichtbaren Feinde, wie über deren Ränke und Kränkungen triumphieren lassen wird, befindet sich in deiner eigenen Seele, weil in ihr die göttliche Hilfe und des Herrn Beistand wohnt.
    Ziehe dich in sie zurück und alles wird ruhig, sicher und friedevoll sein.
    "Ich erinnere mich, vor einigen Tagen eine Erleuchtung gehabt zu haben, welche mir Gott zu diesem Zweck zuteil werden ließ, und die einen solchen Eindruck auf mich machte, als ob ich Ihn deutlich gesehen hätte.
    Dadurch wurde mir geoffenbart, daß ich niemals auf mich selbst sehen, sondern mit geschlossenen Augen, mich an meinen geliebten Herrn lehnend, dahinschreiten soll, ohne danach zu verlangen, den Weg zu sehen oder kennenzulernen, worauf Er mich führt.
    Ich solle meine Gedanken weder auf irgendetwas richten, noch selbst Vergünstigungen von Ihm erbitten, sondern wie tot in mir selbst, gänzlich und wahrhaft in Ihm ruhen."
    Soweit die Ausführungen dieser erleuchteten und mystischen Frau, deren Worte unsere Belehrung bestätigen und beglaubigen.
    11122012
    Teresa von Avila (Karmeliterorden):
    1.Selbsterkenntnis
    JEDER Mensch hat ein äußeres Selbst und ein inneres SELBST. Wir sahen, dass das äussere Selbst "das Selbst, das gesehen werden kann" ist, während das innere Selbst (oder transzendentale Selbst) niemals ein Objekt oder eine Sache jeglicher Art ist, sondern ein Gefühl von Freiheit und eine große Befreiung aus dem bekannten, endlichen, dem empirischen Ich.
    2.Beharrliche Freiheit
    Das innere Selbst lebt in einem zeitlosen, ewigen Jetzt.
    Eternity bedeutet nicht ewige Zeit, aber einen Moment ohne Zeit, der genau diesen Moment, wenn er korrekt als eine endlose Gegenwart passiert, alle Zeit mit einbezieht.
    Das wahre Selbst ist sich dieses allgegenwärtigen, nie endenden, ewigen Augenblicks bewusst, durch den alle Zeit vergeht - und sich dabei aber nie in den Strom der Zeit selbst begibt, sondern als unbewegter Zeuge bleibt.
    3.Trockenheit
    Das innere SELBST ist ein großes Geheimnis oder reine Leerheit und Unwissenbarkeit.
    Gerade, weil es nie bekannt sein kann oder ein Objekt sein kann, ist das wahre Selbst no-thing-ness, pures mysterium, ein laufendes unbekanntes Knowingness oder Erkennen der Leere, oder einfach, das große Mysterium des eigenen Seins.
    4.Demut
    Das innere Selbst ist göttlich oder perfekt eins mit dem unendlichen Geist.
    Und diese unendliche und ewige Selbst ist die Heimat des Geistes in euch und in jedem fühlenden Wesen.
    Jeder Mensch fühlt sich genau gleich in seinem eigenen Sein.
    Das gleiche strahlende Göttliche scheint in dir und mir und allen Geistes-Kreationen.
    5.Loslassen
    Die Hölle ist die Identifikation mit dem Äusseren Selbst.
    Die Hölle IST kein Ort;
    die Hölle IST kein Ort, wo wir hingehen, wenn wir tot sind, die Hölle IST keine Bestrafung, die Hölle ist das Sterben von uns selbst.
    Die Hölle ist das aktive Trennen, die Wahl, sich mit dem falschen Selbst zu identifizieren.
    Die Hölle ist ein schrecklicher Fall von Verwechslung.
    Wir haben vergessen, wer und was wir sind, statt angeschlossen zu sein an das transzendentale Selbst direkt im Geist, im Gespräch mit den Worten Gottes und glänzend mit dem Glanz der Göttin.
    6.Ekstase
    Der Himmel IST Die Entdeckung und Erkenntnis des Inneren Göttlichen SELBST, der Höchsten Identität.
    Die Mystiker im Osten und Westen haben seit Langem gesagt "das Königreich Gottes IST in mir".
    Die ICH BINheit IST Christus-Bewusstsein, Geist an sich.
    Das wahre Selbst in Jedem Menschen IST das wahre Selbst, das Jesus von Nazareth erkannte - "Ich und der Vater Sind eins" - und diese Erkenntnis hat IHN umgewandelt vom zeitlichen Jesus in der Höhle zum ewigen Christus.
    Er bittet UNS, sich an diese Wandlung zu Erinnern und SIE selbst zu wiederholen.
    7.Seelengrund
    Das Göttliche Selbst ist eins mit dem All.
    Der Geist ist nicht nur das Selbst aller Wesen, sondern das Sosein oder Ist-ness oder Soheit aller Dinge.
    Zur Freiheit von jedem Objekt wird damit die Fülle des Seins mit allen Objekten hinzugefügt.
    Ich bin nicht mehr Zeuge der Berge, ich bin die Berge, ich bin nicht mehr das Gefühl für die Erde, ich bin die Erde, ich sehe nicht mehr das Meer, ich bin das Meer bin, ich bitte nicht mehr um Geist, ich bin Geist.
    So nahtlos ist die Welt, heilig und profan, in einem Stück der Welt kann ich keine Grenze finden - nicht eine einzige grundlegend wirkliche Grenze - überall im ganzen Universum.
    Es gibt nur das strahlende, alles durchdringende, tief göttliche ICH BIN, in dem alle Welten entstehen und fallen.
    Das Konzept der Seelenburg beschreibt sieben Wohnungen.
    Die Ersten Drei wirken im aktiven Bereich des Betens.
    Das passive Gebet, ausgedrückt als innere Sammlung, beginnt ab der vierten Wohnung.
    Es folgen das Ruhegebet, sterbende Einheit mit Gott (Unio mystica) und das Verlöbnis, die sterbende »geistliche oder göttliche Hochzeit« in der siebten 7. Wohnung.
    Hier schaut die sterbende Seele Gott.
    Budapest-nach-dem-Chemieunfall-a22660101
  • Himmel, Hölle

    Himmel, Hölle
    Die Seele ist der eigentliche Mensch, und der Körper ist nur sein Organ, durch das er in der irdischen Welt tätig ist. Hieraus erhellt, dass der Mensch, wenn er stirbt, nur von einer Welt in die andere übergeht (Himmel und Hölle).
    Seine Herausführung aus dem irdischen Körper in die geistige Welt ist die Auferweckung.
    Dabei wird das Bewusstsein nicht unterbrochen, so dass er zunächst nicht den Eintritt des Todes wahrnimmt.
    Auch in der geistigen Welt erscheint er völlig in menschlicher Gestalt.
    Er kann aber nicht mit leiblichen Augen gesehen werden, sondern nur von Geistern.
    Zuerst betritt der Abgeschiedene die Geisterwelt. Sie ist ein Mittelort zwischen Himmel und Hölle und ist auch ein Mittelzustand nach dem Tode (Himmel und Hölle).
    Beim Übergang kommt es zum Jüngsten Gericht. Hierunter wird das Letzte Gericht eines Menschen verstanden, das kurz nach seinem Ableben stattfindet und nicht erst am Ende der Welt, wie es in anderen Glaubensrichtungen dargestellt wird.
    Das Gericht ist die Selbstenthüllung des inneren Menschen.
    Alle Masken fallen, und er wird nun auch äußerlich zu dem, was er innerlich ist.
    Jeder Mensch hat ein „inneres Gedächtnis“, ein „Buch des Lebens“, in dem sein Leben und seine Taten aufgezeichnet sind. Das Gericht findet ohne Richter und Urteil statt. Es ist vielmehr eine Klärung seines Lebens, in dem die Seele ihre innere Neigung voll entwickelt.
    Weil die meisten nicht eindeutig nur das Gute oder das Böse liebten, wird bei denen, die überwiegend das Gute liebten, das Falsche entfernt, und werden ihnen die aus ihrem Guten übereinstimmenden und gleichförmigen Wahrheiten gegeben, und bei den Bösen daselbst werden die Wahrheiten weggeschafft, und es wird ihnen das mit ihrem Bösen übereinstimmende Falsche gegeben (Himmlische Geheimnisse).
    Nun ist die Grundrichtung festgelegt, und fortan gilt der Grundsatz Gleich und gleich gesellt sich gern. Jeder Geist wird von einer Sphäre seines Inneren und somit des Wahren oder Falschen umgeben. Daran wird er erkannt und erkennt er auch die anderen. Den Bösen zieht es zu den Bösen, und es entsteht eine Gesellschaft von Teufeln, die sich gegenseitig quälen. Die Höllenqual ist keine von Gott verhängte Strafe, sondern eine Selbstbestrafung des bösen Menschen, der seiner falschen Liebe folgte und sich selbst in die Hölle stürzte.
    Während die Hölle von der Selbstliebe beherrscht wird, gibt es im Himmel die Gottes- und Nächstenliebe. Darum wird der Mensch den Menschen hier ein Engel.
    Schon im Mittelzustand fühlen sich die Guten bei den geistigen Engeln wohl. Sie werden dann für ihre Aufnahme in den Himmel vorbereitet.
    Wenn ihr Gewissen durch Unwissenheit oder Irrlehren entstellt wurde, müssen sie ihre falschen Grundsätze ablegen, was für manche ein sehr hartes Erlebnis sein kann.
    Danach werden sie unterwiesen, mit Engelsgewändern bekleidet und auf den Weg gebracht, der aufwärts zum Himmel führt.
    Die Engel kommen alle aus dem menschlichen Geschlecht und wurden zu Engeln, weil sie in der Welt in himmlischem Lieben und Glauben gelebt haben. Die Kleider der Engel entsprechen ihren Einsichten. Die der Einsichtsvollsten schimmern wie Feuerglanz.
    1265742446
  • Erkenntnis

    Astrella hat folgendes geschrieben:
    An Gott zu glauben bedeutet, dass man überzeugt ist, Gott existiert.
    Ich müsste wissen, dass Gott existiert, um ihn zu ... leugnen.
    Aber ich kann doch nicht etwas, was ich weiß und damit für wahr halte, leugnen.
    Das ist eine Rechnung, die du nicht in beide Richtungen gleich aufstellen kannst, denn ein Mensch, der Gott erkannt hat, glaubt nicht an Gott, sondern weiß, dass Gott existiert.
    Dieser Beweis aber ist ein innerer Beweis und muss von jedem Menschen einzeln selbst errungen werden.
    Es ist also kein Glaube, sondern ein Wissen.
    Also ist jemand, der Gott leugnet, auf dem Holzweg, auch wenn der das nicht erkennt.
    Und es tut mir leid, dass sich das in deinen Ohren arrogant anhört, aber so ist es nun einmal.
    Der Beweis für Gott ist zwingend, wenn man Gott kennt- da ist eine Verleugnung unmöglich, daher ist es für Menschen wie mich eine Lüge, Gott zu leugnen und so, wie du hier argumentierst, bestätigt sich mir die Lüge auch nur, denn Menschen, die Gott leugnen, sind auch in Gesprächen abwertender, demütigender und liebloser- auch wenn sie das nicht merken.
    Aber du hast für die Nicht- Existenz von Gott keine Beweise, in dem Fall also ist es wirklich nur ein Glaube, aber keine Erkenntnis und deshalb sagte ich auch, Menschen haben Gottesbilder.
    In deinem Fall ist das Gottesbild der Nicht- Gott, aber dennoch ist es falsch.
    Aber auch viele Gottesbilder von Gott sind falsch, bis die eigene Erkenntnis die Wahrheit offenbart, aber das ist eben eine ganz schön große Arbeit, denn die Erkenntnis kommt nicht einfach so, sondern nur aufgrund intensiver Konzentration und Suche und innerer Bereitschaft, sich auf diesen schweren Weg zu machen.
    Man hat in diesem Leben nichts einfach umsonst; der Mensch erhält, was er gibt und wer sich mehr bemüht, hat mehr Ergebnis.
    Girl_Walking_in_the_Hazy_Light
  • Islamfeindlich?

    Hikmat hat folgendes geschrieben:
    Realitäten sind plural- deswegen kann es nie richtig sein, persönliche Erfahrungen auf den Rest der Welt zu übertragen! Das ist sehr kurzsichtig!
    Meine Erfahrungen mit binationalen Ehen und Muslimen sind nicht im Geringsten von Frust und Gewalt geprägt - das schließt nicht aus, dass andere Menschen andere Erfahrungen gemacht haben. Man sollte doch so reif sein, um über seinen eigenen Tellerrand hinausschauen zu können.
    Wenn ich ehrlich bin soraja, habe ich das Gefühl, dass du negative Erfahrungen mit muslimischen Männern gemacht hast und diese auf alle anderen überträgst. Offenbar bist du immer noch schwer davon gezeichnet und kannst nicht loslassen- anders kann ich mir die offenkundige Islamfeindlichkeit nicht erklären.
    Wie kann man nur so blind sein?
    Guck dir die arabische Welt doch mal an. Lese Biographien von Menschen, respektive Frauen, wie es ihnen dort und hier ergeht in Deutschland innerhalb ihrer Clans, da werden sogar Mädchen auf dem Küchentisch beschnitten.
    Lese, wie es ihnen überall ergeht, in Marokko, in Ägypten, in Saudi Arabien, im Irak und so weiter,
    (Denkst du, es ist keine Gewalt, in einer Hitze von 50 Grad mit einer schwarzen Burka herum zu laufen und niemals, niemals ohne Mann auf die Strasse zu gehen? Und das ist nur der äußere Anfang.
    Was denkst du, wie diese Männer zuhause mit ihren Frauen umgehen?
    Ja, alle, denn sie kommen alle aus derselben Kultur.
    Ehen werden arrangiert und dabei geht es nur ums Geld, überall in der ganzen arabischen Welt ist das so.
    Und weil deshalb Ehe niemals Liebe ist, empfinden diese Männer die Gewalt auch als gerechtfertigt, denn man kann nicht mit einem Menschen verheiratet sein, den man nicht liebt- da wird die Gewalt von Generation zu Generation durch die Tradition der Gier- denn um nichts anderes geht es bei den arrangierten Ehen- weiter getragen.)
    Ich habe persönlich keine schlechten Erfahrungen mit muslimischen Männern gemacht, aber ich habe die Augen offen und gerade bei diesem Thema gibt es keine Ausrede und keine Entschuldigung- in diesem Kulturkreis ist Gewalt Alltag und das kann man nicht weg diskutieren.
    Ich selbst habe sogar positive Erfahrungen mit muslimischen Männern gemacht, allerdings kenne ich nur drei davon näher, aber die waren in keinster Weise religiös.
    Und ich bin nicht islamfeindlich, denn ich erkenne den Kern der Wahrheit auch im Islam, ich bin gar nichts feindlich, sondern ich erkenne, dass die muslimische Welt eine Religion, die so gut ist wie jede andere, massiv für ihre Machtgeilheit missbraucht und das könnte uns alle Kopf und Kragen kosten, denn der Konflikt, den die ganze Welt betrifft, kommt aus dem nahen Osten und zwar, weil dort die Gewaltbereitschaft am größten ist und weil dort das Ölvorkommen am größten ist.
    Wenn ich Realitäten und Tatsachen ausspreche und Dinge darstelle, wie sie sind, dann bin ich nicht feindlich, sondern erkennend.
    Feindlich wäre ich, wenn es mich wütend machen würde und ich mit Gegengewalt reagieren würde. Das liegt mir aber fern.
    Ich habe nur einer deutschen Frau in einer schweren Lage einen Rat erteilt, nämlich sich aus den Fängen muslimischer Kultur zu befreien, weil das für sie und das Kind gefährlich ist und zwar grundsätzlich, egal welchen Mann sie da kennt.
    Wenn er eine Ausnahme wäre, dann wäre es zu dieser Lage gar nicht gekommen.
    Und die gibt es, diese Ausnahmen. Es gibt Männer, die ursprünglich aus dieser Kultur kommen und früh hierher gekommen sind und sich haben rechtzeitig verändern lassen und eben nicht mehr bereit sind, die Traditionen ihrer Kultur aufrecht zu erhalten, welche gewalterhaltend sind, aber mit diesen Männern gibt es dann auch diese Probleme nicht.
    Einer meiner mir am sympatischsten Bekannten ist Türke, ist mit einer Amerikanerin verheiratet und hat hier eine Kneipe und zwei Kinder, inzwischen erwachsen.
    Für diesen Menschen würde ich meine Hand ins Feuer legen, dass er niemals gewaltbereit ist, er ist extrem sympatisch, freundlich und weltoffen, aber er ist auch nicht gläubig und hat mit dem Islam nichts am Hut.
    Meiner Erfahrung nach sind das die "besseren" Muslime....
    Der Islam selbst ist gewaltfördernd, vor allem wegen der strengen Regeln. Da werden Regeln aufgestellt und die werden kontrolliert und bestraft und zwar überall.
    Das liegt aber nicht am Islam selbst, denn Regeln zu befolgen ist nicht spirituell.
    Das ist menschliche Machtgier und die findet sich im Islam, im Buddhismus, im Christentum und in allen anderen religiösen Strukturen.
    Das ist aber immer der Mensch, der die Religion missbraucht, aber niemals gibt die Religion selbst den Anlass dazu, im Gegenteil, Religionen wollen genau diesen Verhalten der Menschen umwandeln in Liebe- aber das gelingt eben nicht so ohne weiteres.
    Ganz einfach, weil es schwer ist, die niedere menschliche Natur umzuwandeln.
    sense-without-words-a29465633
  • Bewusst durch Buddhismus?

    yogi hat folgendes geschrieben:
    Nirvana ist das Verlöschen den Bewusstseins, denn kein Bewusstsein, kein Leid.
    Was für ein qualvoller Irrtum.
    Das Leid kommt nicht vom Bewusstsein, sondern vom Fehlen des Bewusstseins.
    Bewusstsein wird niemals enden, es wird nur vollkommener.
    Dem Menschen wird im Laufe der Jahrtausende nur bewusster, dass er das erhält, was er gibt und so bedeutet Bewusstsein eigentlich das Bewusstsein von Wahrheit und der Liebe.
    Wer in vollem Bewusstsein lebt, denkt und spricht keine Lüge mehr und empfindet nur noch Liebe, so dass das Leid endet, weil das Bewusstsein dann vollkommen ist.
    Ferry-world-a19480955
  • Mystik

    Burkl hat folgendes geschrieben:
    soraja hat folgendes geschrieben:
    wirklich zu lieben bedeutet die Überwindung der natürlichen Gegebenheiten und die Überwindung des Selbsterhaltungstriebes.
    Hmm. Eigentlich nicht. Dann wäre die Religion ja lebensverneinend.
    Doch, denn es geht darum, den Tod zu überwinden, das solltest gerade du doch eigentlich wissen....
    Zitat:
    Wer sein Leben liebhat, der wird's verlieren; und wer sein Leben auf dieser Welt haßt, der wird's erhalten zum ewigen Leben. Johannes 12.25
    27111926-a19376226
    Zitat:
    Daran haben wir erkannt die Liebe, daß er sein Leben für uns gelassen hat; und wir sollen auch das Leben für die Brüder lassen. 1. Johannes 3.16
    AUGURI-a29803840
    Zitat:
    Denn darum, daß du bist die Verlassene und Gehaßte gewesen, da niemand hindurchging, will ich dich zur Pracht ewiglich machen und zur Freude für und für, ... (Jesaja 26.1)
    Cades_Cove_Sun_Rise_Great_Smoky_Mountains_-_Tennessee
    Zitat:
    Und nun, warum sollen wir sterben, daß uns dies große Feuer verzehre? Wenn wir des HERRN, unsers Gottes, Stimme weiter hören, so müssen wir sterben. 5. Mose 5.25
    FireFox
    Zitat:
    Das ist gewißlich wahr: Sterben wir mit, so werden wir mitleben; 2. Timotheus 2.11
    Leaving_the_Harbor
    Zitat:
    Lehre uns bedenken, daß wir sterben müssen, auf daß wir klug werden. Psalm 90.12
    Alone_in_the_Dark_5
    Zitat:
    Röm 6,5
    Denn wenn wir mit ihm verbunden und ihm gleich geworden sind in seinem Tod, so werden wir ihm auch in der Auferstehung gleich sein.
    3d_466
  • Hölle?

    Wer sich Gott zuwendet, ist im Licht und wird mehr erlöst, je mehr es annehmen kann und wer das Licht und also die Liebe, die Vergebung und die Erlösung ablehnt, ist in der Finsternis, also der Hölle, der Verdammnis, was auch immer.
    Die Hölle selbst ist ewig, was heißt, es ist immer möglich, sich von Gott abzuwenden.
    Für den einzelnen hört sie immer dann auf, wenn er das Licht annimmt.
    Wo bloß soll da ein Problem sein?
    Und die Religionen haben das nur gesagt, jede auf ihre Art. In völliger Übereinstimmung
    phobo hat folgendes geschrieben:
    Ich bin durch die Hölle gegangen und befinde mich immer noch immer noc hdrinn, jetzt muss sich noch anhören, das man blind, böse, faul, dumm, ungerecht oder fies ist Gott zu erkennen.
    Das ist eine ganz normale und verständliche Trotzreaktion, aber noch keine Liebe.
    Der Weg in den Himmel führt durch die Hölle und es wird der Tag kommen, an dem du dich darüber freuen wirst.
    Denn nur der, der den Unterschied kennt zwischen Hölle und Himmel weiß genau, was er will, nämlich nicht in die Hölle.
    Du bist nicht selber schuld, dass du in der Hölle bist, das hat Gott so geführt, damit du etwas über Liebe lernst.
    Du bist nicht schuld, aber es ist deine Aufgabe, den Weg hinaus zu finden.
    Sieh es an wie ein Computerspiel: du bist in eine harte Welt geworfen, aber dein Leben hat eine Aufgabe, die du lösen musst: den Weg aus der Hölle in den Himmel zu finden.
    Lass nicht nach, gib nicht auf und suche so lange, bis du den Weg gefunden hast.
    Du wirst sehr erstaunliche Erfahrungen machen, von denen du nicht mal hättest träumen können!
    62104
  • Wahrheit

    sony hat folgendes geschrieben:
    Wenn jede Person diese Erkentnis hätte, hätten wir 8 Mia. verschiedene "Wahrheiten" aber ich denke es existiert nur eine. Wir bilden es uns ein aber WISSEN tun wir es nicht.
    Nein, da täuschst du dich, die Erkenntnis der Wahrheit ist für jeden Dieselbe.
    65624
    Zitat:
    Wahrheit kann nur als gültig anerkannt werden, indem man identisch mit ihr ist, nicht, indem man etwas über sie weiß.
    Dr. David Hawkins, FU Licht des Alls, S. ?, 2006
    LOVE-a17862534
    Zitat:
    Aus Hawkins' Sicht nimmt das verwirklichte Bewusstsein, die Liebesfähigkeit und die Gottesnähe fortschreitend zu, das heißt, es wird umfassender, allgemeiner, unpersönlicher und "wahrheitsgetreuer" im Sinne einer größeren Übereinstimmung mit der "göttlichen Konstante", der Wahrheit des Absoluten.
    Durch-die-Augen-eines-Kindes-a21049012
    Zitat:
    Spirituelle Wahrheit steht jenseits von Bedeutungen;
    sie bedeutet nichts.
    Sie kann nur erkannt werden, und dieses Erkennen kommt nur zustande, wenn man selbst Erkenntnis geworden ist.
    3d_001
    Zitat:
    Bedeutungen zuzumessen ist Mentieren [zwanghafte Art des Grübelns] und Definieren.
    Spirituelle Wahrheit ist subjektives Gewahrsein, das seinem Wesen nach fern von Intellektualisieren ist. […]
    28004
    Zitat:
    Gott ist unmittelbares Gewahrsein und direkte Erfahrung, Bewusstwerdung, Offenbarung und die absolute Vollkommenheit der reinen Subjektivität.
    Quelle unbekannt
    62986
    Zitat:
    Die Versklavung durch Illusionen ist angenehm, die Befreiung durch die Wahrheit wird gefürchtet.
    Hawkins
    13028476
    Zitat:
    Die Wahrheit kommt zum Vorschein, wenn Falschheit aufgegeben wird.
    Das zu tun, erfordert jedoch ein hohes Maß an Gottergebenheit, Mut und Vertrauen.
    Diese werden von der göttlichen Inspiration als Antwort auf die Übergabe gewährt. Den Anstoß dafür gibt die willentliche Zustimmung.
    Das All-sehende Auge, S. 401, 2005
    44645
    Also einer, der Ihnen ehrlich sagt, wie man in die geistige Welt hineinkommt, der muß Ihnen sagen:
    Sie müssen zuerst künstliche Langeweile in sich erzeugen können, sonst können Sie überhaupt nicht in die geistige Welt hineinkommen.
    Sehen Sie nur einmal die gegenwärtige Zeit an. Was will denn die gegenwärtige Zeit? Die gegenwärtige Zeit will fortwährend die Langeweile vertreiben.
    Wohin rennen die Menschen nicht überall, um ja keine Langeweile zu haben! Immerfort wollen sie sich amüsieren. Was heißt denn das, sich immerfort amüsieren wollen?
    Das heißt, vor dem Geist davonlaufen. Nichts anderes heißt das. Und unsere Zeit will sich immerfort amüsieren.
    Ja, wo irgend etwas Geistiges sein könnte, da rennt unsere Zeit immer gleich davon. Sie weiß es nicht, es geschieht unbewußt, Aber dieses Sich-amüsieren-Wollen ist eben ein Vor-dem-Geiste-Davonlaufen. Das ist schon so.
    Und diejenigen allein können in den Geist hineinkommen, die sich nicht davor scheuen, das Amüsante einmal ganz zu lassen und künstlich in solchen Sätzen zu leben.
    Dann, wenn man es so weit gebracht hat, (...) sondern es wirklich aushalten kann, viele Stunden lang in solchen Sätzen zu leben, dann hat man die Möglichkeit, allmählich zum geistigen Schauen zu kommen.
    Rudolf Steiner,
    GA350
    Daily_Muse
  • Glück in der Gruppe?

    soraya hat folgendes geschrieben:
    Man muss Pflichtgebete einhalten, man ist ein schlechter Mensch, wenn man raucht, Alkohol trinkt, Fleisch isst oder einen Joint raucht.
    Man darf oder soll möglichst nicht homosexuell sein, man darf oder soll Sex nur in der Ehe machen, und so weiter und so weiter.
    Das ist nicht Freiheit, sondern vorgeschriebenes Leben- aber das merken die Menschen gar nicht, wie vielen Gesetzen sie da unterliegen.
    Freiheit ist was ganz anderes.
    Liebe Soraya,
    das ist, glaube ich, ein kleines Missverständnis. Ich muss gar nichts von den Dingen tun, die Du hier aufzählst. Auf Fleisch zu verzichten ist übrigens kein Gebot der Baha'i .
    Es ist so, dass Baha'i auf der Suche nach der Wahrheit Baha'u'llah als Gottesoffenbarer für dieses Zeitalter erkannt haben. Von da her kommen die Gebote Baha'u'llahs für uns von Gott selbst.
    Demzufolge gibt mir Gott über Seinen Gesandten Seinen Willen kund.
    Es sind Hinweise, wie man am besten lebt, damit Seele und Geist sich am besten entwickeln können. Gott tut das für uns, nicht wir für Ihn.
    Denn die nächste Welt ist eine Geistige, darum ist es wichtig, dass wir hier sozusagen unsere geistigen 'Organe' möglichst gut ausbilden, so wie es für den Emryo im Mutterleib auch wichtig ist, dass alles getan wird, damit dem Neugeborenen ein optimaler Start ins Leben ermöglicht wird.
    Es steht mir also auch als Baha'i vollkommen frei, die Richtlinien zu befolgen oder nicht. Niemand wird mich da kontrollieren. Es ist eine Sache zwischen Baha'u'llah, Gott und mir. Wenn ich aber nicht überzeugt bin, dass Gott durch Baha'u'llah gesprochen hat, dann bin ich kein Baha'i mehr.
    Ich befolge also die Gebote und Verbote aus Liebe zu Gott in dem Wissen, dass Er das Beste für mich wünscht. Das ist für mich wahre Freiheit.
    Ich hoffe, ich konnte dies jetzt wenigstens einigermaßen verständlich vermitteln.
    Ganz liebe Grüße von Minou
    Künde sodann der ganzen Menschheit die frohen Botschaften dieser machtvollen, dieser ruhmreichen Offenbarung. Wahrlich, Er, der Geist der Wahrheit, ist gekommen, euch in alle Wahrheit zu leiten. Er spricht nicht, wie es Ihm Sein eigenes Ich eingibt, sondern wie es Ihm der Allwissende, der Allweise, gebietet.
    (Baha'u'llah, Botschaften aus Akka)
    Hip-Hop-a20163441
    Ja, Minou, ich weiß wohl, dass das so ist, aber du unterschätzt die Gruppendynamik einer solchen Gruppe, vor allem, weil sie so groß ist.
    Das einzige Problem ist die Identifizierung des Ego mit einem Übermenschen und die freiwillige Eingliederung in eine Gruppendynamik.
    Du sagst zwar, du kannst tun, was du willst, aber das stimmt nicht, denn wenn du etwas anderes tust (oder glaubst)als die Gruppe, so wirst du automatisch zum Außenseiter und jeder Mensch, der sich in einer Gruppe befindet, will nicht zum Außenseiter werden.
    Du meinst vielleicht, dass du frei bist, aber du bist innerhalb einer Gruppe nicht frei.
    Diesen Unterschied könntest du erst dann erkennen, wenn du die Gruppe- und wenn auch nur zeitweise- komplett verlässt und alles, was du durch sie geglaubt hast, was du nicht aus dir weißt.
    Wenn du dich zu einem weißen Blatt machst und alles vergisst, was du je geglaubt hast, das du nicht aus dir selber weißt und alle Gebote vergisst und dann versuchst, deinen eigenen Weg ohne die Gruppe und ohne die Doktrin zu gehen, dann erst könnte dir der eklatante Unterschied klar werden.
    Ich kann das bloß deshalb behaupten, weil ich in einer solchen Gruppe integriert war und den Unterschied kenne- es ist ein sehr großer Unterschied.
    Das zweite Hemmnis ist die Tatsache, sich einen Namen zu geben, d.h. wenn du sagst, du bist Bahai, so bist du ganz automatisch eine Menge anderer Dinge nicht, nämlich alle die Dinge, die der Doktrin entgegen stehen.
    Du bist dann also automatisch- durch die Gruppe und die Doktrin- für bestimmte Dinge und automatisch gegen bestimmte Dinge.
    Dieses Dafür- und Dagegen-Sein sind die geistigen Blockaden, um in der Wahrheit weiter zu kommen.
    Das kann ich dir jetzt so von außen sagen, weil ich es selbst erkannt habe bei mir und man immer auch an anderen erkennt, wo sie fest hängen, wenn man erkannt hat, wo man selber gehangen hat.
    Das, was uns von der Erkenntnis der ganzen Wahrheit fern hält (ich meine natürlich damit immer die Menschen-Mögliche, alles weitere steht in den Sternen....) sind alle die Dagegen-Haltungen, die uns für lange unbewusst sind.
    Sobald du dieses oder jenes bist, bist du die anderen, die entgegen liegenden Dinge nicht.
    Sobald du Bahai bist, bist du nicht Christ, Buddhist, Moslam, etc, etc.
    Das heißt, du definierst dich als jemand Bestimmtes und diese Definition ist die Begrenzung.
    Wenn du nämlich nichts bist, dann gibt es erstens nichts, wogegen du sein könntest und es gibt niemanden, der dich angreifen könnte, denn nur solange du dich definierst, bist du auch angreifbar und musst dich verteidigen.
    Um sich aber mit Gott ganz vereinen zu können, ist eine Voraussetzung die persönliche Freiheit, denn alles, wo du dagegen bist, zementiert die Mauer des Ego und lässt sie nicht einstürzen.
    Das Ego verhindert die ganze Erkenntnis durch den Widerstand, der uns aber lange nicht bewusst ist.
    Erst, wer bereit ist, den ganzen Widerstand aufzugeben, kann sich Gott mehr nähern und der Widerstand besteht aus all den kleinen vielen Dogmen, wo man eine Haltung von dafür oder dagegen hat.
    Das erlöste Ich ist nicht für oder gegen irgend etwas und hat keine festen Dogmen, sondern entscheidet sich aufgrund der Gottverbundenheit immer neu.
    Dieses Ich kann auch nicht von sich sagen, ich bin dieses oder jenes, da gerade durch das Sterben des Ego diese Möglichkeit weg fällt, denn es ist die falsche Identifikation des Menschen mit einer Idee, wodurch er sich von der Erkenntnis fern hält.
    Ich möchte dich aber auf keinen Fall bedrängen.
    Jeder Mensch entscheidet von ganz alleine, wie viel er bereit ist, aufzugeben, um weiter zu gehen, das ist von außen überhaupt nicht beeinflussbar und soll auch nicht beeinflusst werden.
    Solange du dich in dieser Gemeinschaft wohl fühlst und dich nichts stört, ist es ganz sicher der richtige Platz für dich.
    Aber wenn du- oder jeder- beginnt, sich auf eine Art gefangen zu fühlen oder manipuliert oder eingeengt, dann ist es sicherlich richtig, sich nicht in Frage zu stellen, sondern die Institution und dann sollte er auch nicht gegen die Institution ankämpfen, weil dann ist er auch nicht viel weiter, sondern weg gehen und seinen Weg suchen.
    Ich wünsche dir einen besonders schönen Sommertag....
    hands-in-time-a23108895
  • Mystik

    Alle Tore wurden verschlossen, außer dem Tor der Tränen
    Durch dieses führt der Weg zur Freiheit, im Verborgenen weint meine Seele, heißt es.
    Er fällt schon ohne Antrieb, alles ist leer und fremd
    Ob bei der Arbeit, ob zuhause, innerlich fühlt er nichts
    Manchmal bevorzugt er das Materielle, manchmal das Spirituelle
    Aber am schlimmsten – nichts - ,will sich nur ausruhen, will nur zerschmettern und fallen
    und vergehen Monate zwischen Gut und Schlecht, die Verwirrung steigt mehr und mehr an, die bedrängnis wird größer und größer, bis es kein Entkommen aus dem Sumpf mehr gibt / Er steht auf und weint und schreit
    Alle Tore wurden verschlossen, außer dem Tor der Tränen
    Durch dieses führt der Weg zur Freiheit, im Verborgenen weint meine Seele, und ein wahres Gebet entsteht.
    Dies ist nicht ein Weinen aus Tatlosigkeit, der Mensch versteht, dass es allein unmöglich ist Man braucht wenigstens zwei, so enthüllt sich Gott
    Und dann baut er sich eine Krone, denn dies ist ein höheres Ziel
    Er beginnt zu verstehen, dass alles nur abhängig ist von ihm und der richtigen Umgebung und Gemeinschaft.
    111772287_7ed843c952
    Die Seele empfängt Erkenntnis allein
    durch die Seele und nicht durch das Denken.
    Aus Sprache und Büchern kann Erkenntnis nicht sein,
    sie kommt nach der Leerheit im Denken.
    Mysterien erkennen, das kommt so wie Licht von vielen Kerzen,
    das erleuchtet die Seele der Menschen
    und in ihnen auch ihre Herzen."
    Wenn Du das ewige Leben entdecken willst
    und lebst in der sengenden Wüste der Stille,
    dann schreite mutig voran auf dem Weg und
    fürchte nicht Schmerzen, Leid und Verlust.
    Nimm Schritt für Schritt gewissenhaft
    und riskiere dein ganzes Sein bewußt.
    Rumi
    Darkness-is-coming-a22275409
  • Ist Jesus für uns gestorben?

    Jesus wurde nicht bestraft für unsere Fehler, sondern nahm und nimmt die Konsequenzen unserer Fehler auf sich und wendet sie von uns ab, sobald wir erkennen und bereuen.
    Nein, er nahm nur die Konsequenzen seiner Fehler auf sich. Niemand kann die Fehler der anderen büßen- wie denn auch?
    Die Frucht der Buße ist die Erkenntnis der eigenen Fehler.
    Was sollte es nutzen, wenn ein anderer deine Fehler erkennt, du aber nicht und sie deshalb immer wieder machst?
    Die Frucht der Fehler ist Schmerz, also ist Erlösung die Erkenntnis der Fehler und die kann jeder nur für sich selbst erkennen- auch wenn er dann die Fehler der anderen auch erkennt- egal, wie oft er sie den anderen sagen wird, sie werden sie nicht erkennen, bis sie bereit dazu sind.
    Also nützt die Erkenntnis eines anderen niemals etwas für dich.
    Jesus Geschichte ist nur das Bild für den Weg, den jeder selber geht.
    Denn früher oder später wird jeder seine Fehler erkennen und er wird "gekreuzigt" werden, weil das die Früchte seiner Fehler sind.
    Und weil der Schmerz so groß ist, wird er sich (deshalb) um Erkenntnis bemühen und die Fehler nicht mehr tun.
    Jeder kann sich nur selbst erlösen und zwar durch Erkenntnis.
    Darum geht das Lassen allen Machtmissbrauchs, der auf der Welt allgegenwärtig ist und die langsam zu erlernende Unabhängigkeit auch Hand in Hand, denn Erlösung bedeutet die Ablehnung des Machtmissbrauch und das Erlernen der Liebe, so dass der Mensch, wenn er sich selbst erlöst hat, auch in keiner Machtstruktur mehr leben wird, sondern wahrhaft frei ist.
    Aber immer nur für sich selbst.
    Die völlige Freiheit ist die Erkenntnis der absoluten Selbstverantwortung und die Wahrnehmung, dass jeder Konflikt und aller Schmerz immer nur selbst gemacht waren.
    Es gibt keine unschuldig Leidenden.
    Es gibt nur Ursache und Wirkung und es ist nicht einfach, die ganzen Denk- und Verhaltensfehler bei sich zu erkennen.
    Frog-Prince-a27970187
  • Ist Gott nah oder fern?

    aqua hat folgendes geschrieben:
    Bin ich Gott näher, wenn ich bete? Ich denke schon.
    Bin ich aber Gott gleich wieder fern, wenn ich mir zum Beispiel eine Auszeit nehm und mir Quatsch im Fernsehen anschaue?
    Nein- für beide Fragen.
    Die Entfernung von dir zu Gott pendelt nicht hin und her, sondern ist langsam fortschreitend auf Gott zu, d.h. die Nähe zu Gott wird für jeden Menschen in jedem Moment allmählich näher.
    Die Entfernung von Gott zu dir ist immer maximal nah.
    Der Weg zu Gott ist unendlich lang und endet nie.
    Man kann sich das bildhaft in etwa so vorstellen: du gehst einen Weg durch eine Landschaft. In der Ferne siehst du einen Berg und auf dem Berg ein Schloss.
    Das ist dein Ziel. Und nun wanderst du auf dieses Ziel zu.
    Mal gehst du nur, mal rastest du und machst dir was zu essen, mal schaust du fernsehen, mal bleibst du eine Weile hängen mit anderen Leuten und verweilst an einem Ort, dann gehst du wieder weiter.
    Wenn du Gott näher kommst, ändern sich deine Bedürfnisse, die Liebe in dir wächst und deine Erkenntnisse der Wahrheit werden allmählich mehr und dein Verhalten ändert sich.
    Prüfungen werden dir gegeben und mit jeder bestandenen Prüfung erkennst du einen nächsten Schritt in der Wahrheit.
    Das Bedürfnis nach stetiger Nähe zu Gott wird größer, bis der Kontakt ununterbrochen ist und dann magst du eventuell auch fernsehen, aber du willst auch währenddessen Gott nicht mehr vergessen.
    Nicht weil du sollst oder musst, sondern weil du willst.
    eerie-street-a23870942
    Um die Frage zu beantworten:
    Das unerlöste Ego im Menschen zwingt den Menschen zum Bösen.
    Das Böse sind die unteren Triebkräfte des Menschen, die aus der Entwicklung des Naturreiches stammen.
    Es ist der Selbsterhaltungstrieb, der der Natur innewohnt, damit sie sich erhält und weiter entwickelt.
    Da gilt das Gesetz des Stärkeren, das sich in unserer "Kultur" bis durch jedes Strukturdetail zieht.
    Will der Mensch in Gott erwachen, muss er genau in die andere Richtung gehen und lernen, die Schwäche zuzulassen und die Schwachen und das Schwache zu unterstützen, statt anzugreifen und zu unterdrücken.
    Das aber widerspricht der Natur des Menschen, die ausschließlich auf das stärker sein und gewinnen gepolt ist.
    So muss der Mensch also, will er göttlich werden, den ihm innewohnenden Drang nach siegen und gewinnen über das Schwache überwinden und das ist ein schwerer Kampf.
    Denn dadurch fällt er aus der Masse und am Ende aus der gesamten Gesellschaft heraus und muss sich entscheiden, ob er den Mut hat, der kulturellen Struktur entgegen zu wirken und die Einsamkeit zu ertragen, die sich daraus ergibt oder doch lieber beim allgemeinen unterdrücken mitzumachen, was deutlich leichter erscheint.
    Wenn er es mit Gott ernst meint, so wird dieser von ihm wissen wollen, wem er dient: der Masse der Unterdrücker oder dem einen Gekreuzigten, der den Weg der Erlösung schön bildhaft gezeigt hat: wer aus der Kultur der Unterdrücker aussteigen will, weil er Gott liebt und also nicht mehr bereit ist zum Bösen, der wird von der Kultur gekreuzigt.
    (Was aber ganz und gar nicht heißt, den einen Gekreuzigten mit Millionen von anderen anzubeten und ihn zum Götzen zu erheben, sondern es bedeutet genau das Gegenteil: das Bedürfnis nach einem Götzen in sich zu erkennen und das sich selbst erhebende Ego darin zu erkennen, das sich für etwas Besonderes und Höheres und Besseres hält.)
    Es bedeutet nicht, den Gekreuzigten als Gott anzubeten, sondern zu erkennen, dass in der gemeinsamen Anbetung des Gekreuzigten das Bedürfnis nach Verherrlichung des Stärkeren gegenüber dem Schwachen steht.
    Es bedeutet, den Weg des Gekreuzigten selber zu gehen, nicht von außen zu verherrlichen und damit den Weg der Unterdrücker weiter zu gehen.
    Es geht darum, sich selbst kreuzigen zu lassen und das bedeutet zu akzeptieren, von der gesamten Kultur verachtet, gedemütigt, gehasst und ausgestoßen zu werden.
    Wer zu diesem freiwilligen Tod nicht bereit ist, bleibt eben ein Böser und hat sich den Himmel nicht erwirkt.
    Der Tod aber ist ein seelischer, kein körperlicher und er dauert nicht einen Tag, sondern viele Jahre.
    Das Böse in sich tatsächlich erstens zu erkennen und zweitens zu überwinden, ist ein fast nicht zu schaffender Weg. Deshalb ja das Bild mit dem Kamel und dem Nadelöhr.
    Wer es nicht schafft, den Trieb der Selbsterhaltung kraft seiner Liebe zu Gott im Zaum zu halten, der wird immer der Kultur dienen und der Masse, die sich immer zusammen gegen die Schwächeren stellt, natürlich immer mit dem Namen Gottes im Mund und den Tod der anderen, der Bösen, fordert.
    Das Böse in sich zu überwinden, bedeutet, freiwillig abzusterben, denn wer nichts und niemanden mehr zu unterdrücken bereit ist, der wird erleben, dass der Trieb ihn selbst tötet und das ist so unangenehm und stellt einen Menschen in eine solch abartige Todesangst, dass sehr viel Willenskraft und Liebe erforderlich ist, sich diesem Tod zu stellen.
    Die Angst ist real und unvorstellbar grauenhaft, so daß ein Mensch sich dieser erst dann stellt, wenn er keine andere Wahl mehr hat und das ist dann der Fall, wenn er so weit gewachsen ist, dass er ohne die Liebe Gottes einfach nicht mehr leben kann und in den Abgrund der Angst springt.
    Evolution-III-The-Linkman-a26476187
  • der Tod des Ego

    Zitat:
    Nachdem der Mensch so schmerzlich und so lange zwischen Leben und Tod gerungen hat, verscheidet er endlich in den Armen der Liebe.
    Aber er weiß nicht, daß diese Arme ihn umfangen.
    Sofort erlischt in ihm auch die leiseste Lebensregung. Wunsch, Zug, Hang, Begier, Widerwille, Abneigung:
    es ist alles aus für ihn.
    Wohl war das alles schon in den früheren Zuständen in ihm auf das äußerste abgeschwächt.
    Die Schwächung ging über in gänzliches Erschlaffen, in dem Maß, wie der Mensch seinem Ziel näher kam.
    Immer jedoch war dies sterbende, mit dem Tode ringende Leben noch Leben.
    Und wo das Leben ist, da ist die Hoffnung. Auch dem Menschen war noch ein leises Hoffen geblieben, daß, wenn er aus so vielen Ohnmachten wieder aufgekommen sein wird, er sich vielleicht auch noch von diesen seinen letzten Zügen erholen wird.
    Es ist der dunkle, schauervolle Stand des Mystischen Todes, den die Seele jetzt beschreitet.
    Genau so aber, wie jeder frühere Stand seine Stufen hat, so auch hier. Genau so, wie jene ihren Anfang, ihren Fortgang und ihre Vollendung haben, so auch dieser. Es ist mit dem natürlichen Menschen noch nicht alles vorbei, wenn er gestorben ist. Er muß auch noch begraben werden.
    Er muß in die Verwesung übergehen. Er muß zu Staub zerfallen. So ist es auch mit dem inwendigen Menschen. Auch seiner warten Begräbnis, Verwesung, Vernichtung. Und eben das sind die drei Stufen des mystischen Todes.
    Das also ist das Los des so Hochbegnadeten und so teuer erkauften Menschen: verscharrt zu werden mit vollem Bewußtsein in dem engen, schmalen Behälter, abgeschlossen zu werden von dem Anblick das Lichtes und dem Umgang mit den Lebenden, allein zu sein mit sich selbst und mit den Schrecknissen der Hölle!
    Dem alten Adam ist sein Recht geschehen: Er mußte in den Tod. Er ist untergegangen mit allen seinen bösen Gelüsten
    Die Treue des Menschen in diesem Stand besteht darin, daß er sich bestatten, begraben, auf sich treten läßt, ohne sich dagegen zu sträuben (von Feinden oder von Freunden, wie Jesus), daß er den Modergeruch in der Grube ertrage, und der Verwesung sich preisgebe nach dem ganzen Umfang des göttlichen Willens, ohne daß er sucht, seiner gänzlichen Zerstörung ein Hindernis in den Weg legen zu wollen
    Es blieb im Moderstaub ein Keim zurück, aus welchem der neue Mensch erwachsen sollte, der in Gerechtigkeit und Reinheit vor Gott ewig lebt.
    0 Leben, du bist des Todes Meister geworden. „0 Tod, wo ist nun dein Stachel? Hölle, wo ist jetzt dein Sieg“?
    Auf ewig ist jetzt geborgen der da glaubte, für immer verloren zu sein. Sterbend hat er das Leben gewonnen, und im Nichts das All, im Kreuz die Auferstehung!
    prison-break-1-a18779758
  • Der Feind

    dtrainer hat folgendes geschrieben:
    Beides stimmt nicht. Jugoslawien wie Ruanda waren Staaten in denen Ethnien unter ein gemeinsames Dach gezwungen wurden, die sich nicht grün waren. Hier war es die allmächtige Partei, dort die Kolonialherrschaft, die ein Staatengebilde erschaffen haben das freiwillig nie entstanden wäre.
    Die liebten sich nicht, dachten das auch nicht - wie kommst du darauf? Es brauchte jeweils nur einen Funken um das gut vorbereitete Feuer anzuzünden.
    Man kann Gemeinsamkeit eben nicht erzwingen - Liebe schon gleich gar nicht.
    Der größte Feind des Menschen war schon immer sein Nachbar (zuerst die feindlichen anderen "Dörfer", später die feindlichen Nationen), dann kam der Feind immer näher und plötzlich ist der Feind der Nachbar von nebenan, mit fortschreitender Entwicklung dann seine nähere Verwandtschaft und am Ende sein Partner und seine Kinder- bis dann die Erkenntnis reift, dass der Feind sich in seinem Inneren befindet....wenn er ihn da überwinden gelernt hat, dann ist er plötzlich mit allen im Frieden.
    Aber wir reden hier von einer Entwicklung von mehreren tausend Jahren und vielen Inkarnationen.
    Am Ende wird der Mensch so isoliert, dass er gezwungen wird, den Feind in sich selbst zu erkennen.
    Davor hat er ihn nach außen projiziert und sich selbst für gut gehalten im Gegensatz zu den anderen "Bösen".
    Darum ja vereint er sich mit vielen anderen in einer Gruppe (die sich alle gegenseitig in ihrem Gutsein bestätigen), die alle zu den Guten gehören im Gegensatz zu den anderen Gruppen, die die Bösen sind.
    Das aber glauben alle Gruppen, daher haben wir ja den Krieg der Gruppen.
    Denn alle halten sich selbst für gut, für besser und die anderen für die Bösen, denn die essen Fleisch oder haben Kopftücher auf oder huldigen gar noch einem anderen Idol....
    Halong-1st-of-May-New-Version-a28162148
  • Ist Jesus wichtig?

    Burkl hat folgendes geschrieben:
    soraja hat folgendes geschrieben:
    "Was immer auch kommen mag, was immer ich verlieren mag, ich bleibe der Gewinner. So eine Haltung verleiht eine ungeheure Kraft im Leben."
    Diese Haltung ist aber nur dann eine sinnvolle und ernsthafte Lebensgrundlage, wenn Jesus Christus wirklich von Toten auferstanden ist. Nur dann ist reale Hoffnung dahinter, sonst wäre diese Haltung wohl im Kern nur Schwärmerei, der in der Wirklichkeit keinerlei Halt findet. Oder wie die Bibel sagt:
    "Wenn aber Christus nicht auferweckt worden ist, dann ist euer Glaube nutzlos und ihr seid immer noch in euren Sünden;
    und auch die in Christus Entschlafenen sind dann verloren.
    Wenn wir unsere Hoffnung nur in diesem Leben auf Christus gesetzt haben, sind wir erbärmlicher daran als alle anderen Menschen." (1 Kor 17-19)
    LG
    night-of-modares-highway-by-hassan-bahrameh-a23251116
    Es ist völlig egal, ob Jesus von den Toten auferstanden ist oder nicht. Es ist auch völlig egal, ob es ihn gibt oder nicht.
    Jesus ist eine Allegorie für den Tod des Ego.
    Entscheidend ist nur, ob man bereit ist, für Gott zu sterben und Seinen Willen zu tun, so wie es Jesus- vielleicht- getan hat, was schön ist für ihn, aber für jedermann nutzlos, der den Weg nicht selber zu gehen bereit ist und das braucht Mut, Vertrauen, Hingabe, Entschlossenheit und sehr sehr viel Beharrlichkeit- bis dass kein anderer Gedanke mehr im Geist Platz findet außer: GOTT.
    Boulad: Jede Realität, von der ich sagen kann "Ich habe sie, sie gehört mir", ist mir noch äußerlich. Überlegen wir gemeinsam:
    Ich habe ein Taschentuch, das ist klar. Das bin ich nicht. Ich habe Geld, ich habe Kleider, das bin ich auch nicht.
    Ich habe einen Körper, da wird es schon schwieriger. Bin ich das oder habe ich das?
    Meine Kultur, die habe ich. Meine Gesundheit, habe ich sie?
    Meine Würde, mein Leben - was gibt es sonst noch, wenn es etwas Kostbareres gibt als das Leben? Kann das ich sein?
    "Wenn man weiß, dass das Sein jenseits des Habens zu finden ist, dann ist man wirklich frei."
    Solange ich etwas habe, bin ich nicht.
    Solange ich etwas habe, was ich auch verlieren kann, ohne dass ich mich verliere, ist es nicht das Sein.
    Ich kann mein Leben verlieren, kann die Gesundheit verlieren, kann meine Würde verlieren und dennoch mich selbst nicht verlieren.
    Was aber bin ich dann? Ich bin durch alles das, was ich verloren, verlassen und überwunden habe.
    Diese Dialektik von Haben und Sein ist sehr schwierig aufzulösen, denn solange noch etwas ist, ist es nicht das wahre Sein. Das wahre Sein aber ist schwer zu beschreiben. Man kann es nicht nennen.
    Wenn man weiß, dass das Sein jenseits des Habens zu finden ist, dann ist man wirklich frei.
    Darin besteht der Weg zur Freiheit, im Bewusstsein dieser Realität.
    Solange ich Angst habe, mein Auto, Geld, die Gesundheit oder das Leben zu verlieren, was ja ganz normal ist, fehlt mir etwas.
    Und dennoch, wer da durchgegangen ist, der ist wirklich frei.
    Doch dieses Hindurchgehen durch den Tunnel, durch den Tod, das ist eine Zerreißprobe, eine Überwindung, eine Agonie. Und das ist der Punkt, wo die meisten sagen: Nein, danke, nicht für mich.
    Die eigene Würde überwinden, das ist, menschlich gesehen, unmöglich.
    Demütigungen widerspruchslos hinnehmen, auch das ist, menschlich gesehen, unmöglich.
    Aber dennoch ist es so: Wenn man das nicht schafft, bleibt man gefangen, gefangen in der Persönlichkeit, aber vor allem in dem Sinn für den eigenen Wert, den wir selbst entwickelt haben, und den, den uns andere zusprechen.
    Ignatius von Loyola hat in seinen Geistlichen Exerzitien, die vier Wochen dauern, in der Mitte der zweiten Woche drei Übungen vorgeschlagen.
    Da verlangt er, dass man Demütigungen, Beschimpfungen und Abwertungen nicht nur hinnimmt, sondern ihnen zustimmt, sie herbeiwünscht, sich wirklich seiner Würde entäußert.
    ... denn hier geht es um alles: um die Ehre, die Würde, den Ruf. Kann ich darauf verzichten?
    Wenn ich das schaffe, dann bin ich wirklich frei, dann habe ich das größte Hindernis überwunden. Der Übende kann es schaffen oder auch scheitern. Er kann jedenfalls Gott um die Gnade bitten, es zu schaffen.
    Das nennt man den geistlichen Tod, das Sterben in die Freiheit, den vorweggenommenen Tod.
    Das hat Jesus in seiner Agonie am Ölberg erlebt, diese beiden Aspekte:
    Panik, die ihn erfasst hat, weil es sowohl um sein Leben als auch um seine Würde ging.
    Die Perspektive, mit 33 Jahren, in der Blüte seines Lebens sein Leben zu verlieren, oder schlimmer noch die Enttäuschung der Jünger, die seinen Tod als ein Scheitern erleben werden, der Zusammenbruch all dessen, was er aufgebaut hat, das Gesicht, das er verliert, das alles hat ihm den Blutschweiß auf die Stirne getrieben.
    Er konnte nicht mehr. Man darf sich diesen Übergang keinesfalls als Spaziergang vorstellen, nein, das ist schrecklich. Aber Jesus hat auf diese Weise seine Freiheit gewonnen.
    Ignatius fordert seine Übenden auf, es freiwillig zu tun. Aber meistens geschieht so etwas durch das Leben, das von uns dieses Loslassen verlangt.
    Die Umstände initiieren dich in diesen Tod, oder es verlangen andere Menschen uns ab.
    Wenn dieses Hindurchgehen geschafft ist, eröffnet sich eine neue Dimension des Seins.
    So wie wir vorher vom Tod gesprochen haben, können wir nun von der Auferstehung sprechen.
    Der auferstandene Jesus ist der gleiche, und dennoch ist er anders. Er wird nicht auf Anhieb erkannt. Seine Jünger haben sich gefragt: Ist er es oder ist er es nicht?
    Wenn wir das hinter uns haben, dann sind wir dieselben und dennoch anders. Diese Auferstehung ist die andere Dimension des Lebens, das Leben jenseits des Lebens.
    "Was immer auch kommen mag, was immer ich verlieren mag, ich bleibe der Gewinner. So eine Haltung verleiht eine ungeheure Kraft im Leben."
    20373907
    Die Symbolik des Jesus Christus in der Bibel:
    In der Bibel symbolisiert der Jesus die ICH - Vorstellung (Ego) als Körper und Person, und der Christus die ICH - Vorstellung des lebendigen göttlichen Geistes.
    Der Gott, haucht SEINEN GEIST in eine Form aus Lehm. Somit ist der Mensch, lebendiger Geist Gottes in der Materie. Wenn aber der Geist in die Materie kommt (um diese zu beleben), so "stirbt" er. Dieses Sterben bedeutet aber keinen Tod im irdischen und körperlichen Sinne, sondern es bedeutet, daß der göttliche Geist im Körper UNBEWUSST wird. (In der Bibel bedeutet Tod und Nacht fast immer UNBEWUSST). Darum sagt auch der Christus: "Ich bin gestorben für die Welt". Dieser Geist Gottes ist also "gestorben", um in einem Körper geboren zu werden - um in der Welt geboren zu werden - damit er in der Welt wieder seines wahren Selbst bewusst wird, und dann den Menschen den WEG beschreiben kann, um wieder zum Ursprung des Seins zurück kehren zu können.
    Dieses unbewusste SEIN des göttlichen Geistes im Körper, nimmt nun über die Sinne die materielle Welt (in die der Geist Gottes hinein geboren wurde) für WAHR. Er hat vergessen, daß er göttlicher Geist ist, und hält sICH nun für die Person, und den Körper. Jetzt muß ihm wieder durch Erfahrungswerte in der materiellen Natur bewusst werden, daß er nicht Person und Körper, sondern göttlicher, lebendiger Geist ist. Darum sagt dann auch der Christus: "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, keiner kommt zum Vater den durch MICH"!
    Der Weg zur Vollendung, führt also nur durch das bewusstwerden des göttlichen Geistes im noch lebendigen menschlichen Körper, und dieser göttliche Geist kennt den Weg, der "nur" bewusst gemacht werden muß. Alles Wissen ist im wahren Selbst des Menschen vorhanden, es muß aber hervor gebracht, und im menschlichen Geist (Verstand von VERSTEHEN und VERSTÄNDNIS) bewusst gemacht werden. Was den Menschen daran hindert, ist das EGO, welches durch die materielle Sinneswahrnehmung entsteht, und unersättliches BEGEHREN hervorrufen kann.
    Dieses EGO, ist also zu überwinden und zu vernichten, damit die wahre Erkenntnis vom SEIN (was bin ich) aus dem göttlichen Geist (wahres Selbst) im menschlichen Geist (Verstand) BEWUSST gemacht werden kann.
    Somit ist die Symbolik des "Todes" Jesu verständlich geworden.
    Der JESUS (die persönliche Ich-Vorstellung und alles Begehren aus dem EGO) muß "STERBEN", damit die wahre Vorstellung vom göttlichen SEIN, der CHRISTUS entstehen (Auferstehen) kann.
    So bedeutet dieser Tod eben keinen körperlichen Tod, sondern den Tod einer falschen VORSTELLUNG. Der Menschliche Geist kann immer nur EINE Vorstellung vom SEIN haben. Entweder eine irdische, oder eine göttliche. Darum muß die irdische Vorstellung erst komplett gelöscht sein (Jesus: Selig die armen im Geiste, denn ihrer ist das Himmelreich), damit Platz geschaffen ist, für diese NEUE Vorstellung. Wenn der menschliche Geist (Verstand) vollkommen leer ist, dann ist das der "Jüngste Tag", an dem der göttliche Geist in das Bewusstsein des lebendigen Menschen vordringt.
    Bibel: "ICH schaffe den NEUEN Menschen…"
    "Fleisch gesinnt wird zu Fleisch, Geist gesinnt wird zu Geist".
    Dieses höchste Wissen, wurde in früheren Zeiten tatsächlich von den Weisen, welche es aus sich SELBST erkannt hatten, mit ABSICHT und zu RECHT geheim gehalten, und nur in Symbolik weiter gegeben. Denn Unwissende neigen dann dazu, sICH als Person (EGO) für göttlich zu halten, ohne ihr Begehren überwunden zu haben. Zwischenzeitlich wird die Aussage: "Du bist göttlich", regelrecht breitgetreten, und falsch ausgelegt. Also kann man es auch RICHTIG zeigen.
    Es ist sehr wichtig zu verstehen, daß die höchste Erkenntnis aus dem göttlichen Selbst erst dann VON ALLEINE KOMMT, wenn das EGO und alle Begehren für sICH (die Person), überwunden und ausgelöscht sind!
    Wer sICH künstlich das göttlich SEIN SUGGERIERT, hält sein ICH - EGO, mit allen Begehren, Zu- und Abneigungen für göttlich. Das hat zur Folge, daß dieser Mensch ein total aufgeblasenes Ego erhält, und dadurch in tiefste geistige DUNKELHEIT fällt (UNBEWUSST). In der Bibel wird dieser Zustand mit Judas - dem VERRÄTER - symbolisch gezeigt, der sein göttliches Selbst für Geld (Reichtum, Macht) verkauft hat.
    In der Bibel zeigt also der Jesus den WEG, und nach dem Kreuzestod und der WANDLUNG im "Grab" ist er der CHRISTUS der sagt: Der Vater und Ich sind EINS". Dieser geht dann über Wasser, durch Wände, und erscheint und verschwindet.
    Diese Aussage ist auch bei Buddha in "Lohn der Büßerschaft" zu finden.
    Zum Abschluss noch etwas aus den Upanishaden (die Essenz):
    Wenn alle Begehren, die im Herzen wallen, aufgegeben sind, wird der Sterbliche unsterblich.
    Wenn alle Knoten, die das Herz einschnüren, gelöst sind, wird der Sterbliche unsterblich.
    Lesen Sie auch: Was ist Leben?
    Das Wichtigste zur Überwindung des EGO´s, steht in meinen Büchern, wer ernsthaft an seiner geistigen Entwicklung und Bewusstseinserweiterung arbeiten möchte, der lese bitte bei der Geistesschule mein Angebot.
    Mit freundlichen Grüßen
    Demetrius
    ©Demetrius Degen
    10.05.2011
    Nachtrag: Um Missverständnisse zu vermeiden, möchte ich noch (wie schon an mehreren Stellen) betonen, daß die SCHRIFT "Bibel" wie auch alle anderen Schriften der großen Religionen, noch weitestgehend richtig ist/sind.
    Doch da die Bibel, zum großen Teil - was die Geschichte betrifft - reine Symbolik ist, wird sie auch von den Wenigsten wirklich verstanden.
    Die Kirchen allerdings, und die "Verantwortlichen" der Glaubensverbreitung, legen diese Symbolik nicht aus, sondern stellen diese dem unwissenden Volk als gelebte Tatsache hin.
    Sie stellen den Jesus, als LEIBLICHEN Sohn eines Gottes hin, der für die Menschen gestorben ist, und Ihre "Sünden" übernommen hat. NUR, wer an Ihn glaubt, kommt - nach dem KÖRPERLICHEN Tode in den Himmel.
    Das ist entweder glatte Lüge, oder absichtliche Falschaussage, um Unwissende an eine Kirche zu FESSELN!
    Diese Aussage ist nicht fördernd für die Menschen, sondern hinderlich!
    Denn diese Aussage verleitet die Menschen dazu, jeden Sonntag in die Kirche zu laufen, Almosen zu spenden, blind an einen Jesus zu glauben, und ansonsten auf den Tod zu warten - denn DANN komme ich ja in den Himmel. Somit VERHINDERT diese Aussage, die EIGENSTÄNDIGE spirituelle Weiterentwicklung des Menschen.
    Jetzt gibt es für mich zwei Möglichkeiten:
    1. Die Oberen, kennen die Wahrheit, aber verheimlichen diese. Dann lügen sie das Volk wissendlich an.
    2. Die Oberen, kennen die Wahrheit nicht, dann verstehen sie ihre eigene Schrift (die Bibel) nicht, und sind Schriftgelehrte, oder Pharisäer. In jedem Fall - blinde Blindenführer!
    Falsche Aussagen und Auslegungen, gibt es zwischenzeitlich bei ALLEN Institutionen der Religionen, und natürlich noch mehr im Esoterik - Bereich. Darum empfehle ich immer, sich an die SCHRIFTEN zu halten, und SELBST zu DENKEN.
    Doch diese Schriften sind 2000 - 4000 Jahre alt, und sind daher für Ungeübte nur schwierig zu verstehen. Darum habe ich meine Bücher geschrieben, damit das, was Religion wirklich ist, und wie man danach lebt, in der heutigen Zeit wieder von jedem verstanden werden kann.
  • Liebe

    Pjotr Kala hat folgendes geschrieben:
    Ist "Gott" eine Voraussetzung für "Nächstenliebe"?
    Gott selbst ist die Liebe. Wenn jemand liebt, so weil es Gott ist, der durch ihn liebt. Das muss er nicht wissen und es ist dennoch so.
    In dem Moment, wenn ein Mensch liebt- egal was oder wen- ist er nicht auf sich bezogen und sofort wirkt Gott durch ihn und also empfindet der Mensch Liebe, ist Liebe.
    Der einzige Unterschied zu bewussten Menschen ist, dass sie das absichtlich tun und sich auf Gott, auf Liebe, konzentrieren und es nicht der Laune des Lebens überlassen, ob sie lieben oder nicht, sondern es bewusst tun.
    Cherry_Tree
    Natürlich wird jeder Mensch von Gott geführt.
    Die Schutzengelhaltung empfinde ich persönlich als kindisch und ab zehn oder elf Jahren sollte das dann mal sich langsam wenden in ein Begreifen davon, dass Gott nicht die Funktion hat, neben uns zu stehen und dann auf uns aufzupassen, wenn wir uns gerade mal an eine Schutzengelgeschichte erinnern,
    sondern Gott hat die Funktion, uns erkennen zu lassen, dass wir die kleinen dummen, herzlosen und ganz schön grausamen Menschen sind, die durch die Auswirkungen ihrer Taten im Laufe von ein paar tausend Jahren mal langsam zu der Einsicht kommen sollten, was sie falsch gemacht haben, wenn sie krank werden, Unfälle oder sonstige Probleme haben.
    Dass Gott dabei jeden jede Sekunde in der Hand hat, ist selbstverständlich, aber es ist unreif bis kindisch, sich nur dann an Gott zu wenden, wenn wir meinen, Schutz zu brauchen.
    Sinnvoller wäre es, den Plan Gottes im eigenen und den anderen Leben erkennen zu wollen und verstehen zu wollen, was wir lernen sollen dabei.
    Wir sind diejenigen, die Gott fragen müssen, was wir tun sollen und was wir falsch gemacht haben, wenn uns mal wieder ein Unglück widerfährt und nicht diejenigen, die Gott sagen, was Er zu tun hat.
    Oder gar noch Gott in Zweifel ziehen, wenn trotz Gebeten etwas passiert, was uns nicht gefällt, anstatt uns selbst und unsere Liebesunfähigkeit und Erkentnnisunfähigkeit in Zweifel zu ziehen.
    Enigmatic_Spirit
    Charlie Chaplin Zitat: Selbstliebe…
    Als ich mich wirklich
    selbst zu lieben begann,
    konnte ich erkennen,
    dass emotionaler Schmerz und Leid
    nur Warnung für mich sind,
    gegen meine eigene Wahrheit zu leben.
    Heute weiß ich , das nennt man
    “Authentisch-Sein”.
    Als ich mich wirklich
    selbst zu lieben begann,
    habe ich verstanden,
    wie sehr es jemanden beschämt,
    ihm meine Wünsche aufzuzwingen,
    obwohl ich wusste, dass weder die Zeit reif,
    noch der Mensch dazu bereit war,
    auch wenn ich selbst dieser Mensch war.
    Heute weiß, das nennt man
    “Selbstachtung”.
    Als ich mich wirklich
    selbst zu lieben begann,
    habe ich aufgehört,
    mich nach einem anderen Leben zu sehnen,
    und konnte sehen, dass alles um mich herum
    eine Aufforderung zum Wachsen war.
    Heute weiß ich, das nennt man
    “Reife”.
    Als ich mich wirklich
    selbst zu lieben begann,
    habe ich verstanden,
    dass ich immer und bei jeder Gelegenheit,
    zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin
    und dass alles, was geschieht, richtig ist
    – von da konnte ich ruhig sein.
    Heute weiß ich, das nennt sich
    “Selbstachtung”.
    Als ich mich wirklich
    selbst zu lieben begann,
    habe ich aufgehört,
    mich meiner freien Zeit zu berauben
    und ich habe aufgehört,
    weiter grandiose Projekte
    für die Zukunft zu entwerfen.
    Heute mache ich nur das,
    was mir Spaß und Freude bereitet,
    was ich liebe
    und mein Herz zum Lachen bringt,
    auf meine eigene Art und Weise
    und in meinem Tempo.
    Heute weiß ich, das nennt man
    “Ehrlichkeit”.
    Als ich mich wirklich
    selbst zu lieben begann,
    habe ich mich von allem befreit
    was nicht gesund für mich war,
    von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen
    und von allem, das mich immer wieder hinunterzog,
    weg von mir selbst.
    Anfangs nannte ich das “gesunden Egoismus”,
    aber heute weiß ich, das ist “Selbstliebe”.
    Als ich mich wirklich
    selbst zu lieben begann,
    habe ich aufgehört,
    immer recht haben zu wollen,
    so habe ich mich weniger geirrt.
    Heute habe ich erkannt,
    das nennt man “Einfach-Sein”.
    Als ich mich wirklich
    selbst zu lieben begann,
    da erkannte ich,
    dass mich mein Denken
    armselig und krank machen kann,
    als ich jedoch meine Herzenskräfte anforderte,
    bekam der Verstand einen wichtigen Partner,
    diese Verbindung nenne ich heute
    “Herzensweisheit”.
    Wir brauchen uns nicht weiter
    vor Auseinandersetzungen,
    Konflikten und Problemen
    mit uns selbst und anderen fürchten,
    denn sogar Sterne knallen
    manchmal aufeinander
    und es entstehen neue Welten.
    Heute weiß ich,
    das ist das Leben!
    On_cloud
  • Liebe

    Burkl hat folgendes geschrieben:
    glühwürmchen hat folgendes geschrieben:
    Um das beurteilen zu können, müsstest du aber schon die höchste Form der Liebe kennen,
    Was Liebe ist kann jeder Mensch erkennen und erfühlen, weil sie der Wesenskern unserer Seele ist, unser eigentliches Ziel.
    Die höchste Form der Liebe, das Wesen der Liebe ist die "Selbstentäußerung".
    Liebe ist sozusagen "Existenz auf den Anderen zu legen" - von der "Selbstexistenz" zur "Proexistenz" zu gelangen: Leben, damit andere leben können - als äußerste Konsequenz vielleicht auch das körperliche Leben hinzugeben.
    Liebe ist ein ständiger Weg, liebes Glühwürmchen - ich nehme nicht in Anspruch dort schon angekommen zu sein. Ich glaube aber sehr wohl, dass es ein Mensch geschafft hat an dieses höchste Ziel zu gelangen - Jesus Christus. Und das gibt mir die Kraft diesen Weg weiterzugehen - in seiner Spur.
    "Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt." (Joh 15,13).
    Das hört sich für mich immer noch so nach Mittelalter an: weil wir so große Sünder sind, sollten wir wenigstens unser erbärmliches Leben für andere geben, damit es wenigstens irgendeinen Wert hat- in meinen Ohren klingt das erniedrigend.
    Ich habe da eine andere Erfahrung gemacht, obwohl Dasselbe dabei heraus kommt, ist doch die Motivation eine andere:
    Ich habe erkannt, dass die Schmerzen und Leiden meines Lebens- und das der anderen Menschen ihres Lebens- davon kommen, dass wir nicht vollkommen lieben, und die Schmerzen sind die Folgen des nicht-liebenden Verhaltens, so dass ich dazu kommen kann, meine Fehler zu erkennen wie Neid, Habsucht, Eigensinn, Angst, fehlendes Vertrauen, Groll, Eifersucht, Gier, Wut und solche Dinge.
    So dass ich erkennen konnte, wie ich selbst durch zu wenig Liebe die Opfer meines Lebens herbei geführt habe in meiner fehlenden Erkenntnis.
    Es war aber nicht Gott, der diese Opfer wollte, es war Gott, der mein Erkennen wollte, diese Opfer nicht mehr zu tun, indem ich nicht mehr weniger als Liebe gebe, und sowohl auch empfange, da das eine das andere ist.
    Und wenn man dazu kommt zu lieben, so kommt man ja dazu, nicht mehr an sich selbst denken zu wollen, da an sich selbst zu denken die Liebe unterbricht, da Liebe immer etwas von sich weg Strömendes auf den anderen zu Strömendes bedeutet.
    Um also nicht zu leiden, denkt man an das Du, an Gott also, denn dieses ist das einzige Du, das immer ansprechbar ist- aber nicht weil ich ein böser Sünder bin und Gott mein Opfer möchte, sondern weil ich selbst in der Liebe sein möchte.
    So ist die höchste -oder reden wir mal lieber von höherer -Liebe ihrem Wesen nach zugleich völlig egoistisch- denn der Mensch möchte nicht mehr leiden und lernt daher, völlig von sich weg zu Gott zu denken- und völlig selbstlos, da die volle Liebe immer an den anderen denkt.
    Das tut der andere aber auch, da es Gott ist, aus denselben Motiven, also gehört zum völlig selbstlosen Geben ja auch das bedingungslose Empfangen der völligen Liebe- was ich für den noch schwereren Teil halte.
    Und damit hört das Opfern vollständig auf.
    Dass das Geben sich damit vervielfacht ist selbstredend, aber das Geben ist so erquickend wie das Empfangen, denn es ist ein und Dasselbe.
    Natürlich fällt es einem Menschen, der in dieser Liebesverbindung zu Gott steht, sehr einfach, alles, was er hat und was er geben kann, nicht nur Gott, sondern auch anderen Menschen zu geben, denn es ist kein Unterschied zwischen Gott und den Geschöpfen Gottes.
    Also kann dieser sagen: ich habe mein Leben gegeben für Gott, denn bevor er dazu nicht bereit war, hat er auch die volle Liebe nicht erkannt, und dann kann er auch sein Leben für seine Freunde geben, was aber nicht bedeutet, dass er für andere stirbt, sondern dass er für andere lebt- nämlich die, die er trifft und mit denen er zusammen ist.
    Denn wenn er in der vollen Liebe zu Gott steht, so steht er auch in der vollen Liebe zu seinen Freunden und dann gibt er alles, aber er empfängt auch alles und steht im vollen Reichtum des Paradieses, das nur immer mehr wird durch das Geben.
    Aber dieses Geben hat dann in meinen Augen einen ganz anderen Wert als dieses mittelalterliche opfern, weil wir so wertlos sind.
    Es ist ein Geben, das erkannt hat, das es selbst mehr wird durch das Geben und dass somit alles mehr wird, wenn es selbst mehr wird.
    Dieses Bewusstsein macht sich nicht klein, sondern es stellt sich neben Gott mit Gott als bestem Freund- natürlich in dem Wissen wie klein es neben Gott ist, aber von Gott dennoch vollstens geliebt ist- und die anderen Menschen in dem Wissen, dass es etwas zu geben hat, nämlich die volle Liebe und dass es diese ebendrum auch empfangen kann.
    Natürlich ist der Grad zur Selbstüberschätzung schmal, denn bevor der Mensch dieses Bewusstsein haben kann, muss er sich schon sicher sein, dass es nur Liebe ist, das er gibt- und da mag sich der eine oder andere lange täuschen...aber Gott weiß schon, wie er seine Schäfchen zur Einsicht bringt.
    Das Ziel jedenfalls dieser Führung ist der Mensch, der sich weder unter noch über andere Menschen stellt und weiß, was er kann und was nicht, aber niemals über Gott, dem er für immer weit unterlegen bleibt, denn ein Geschöpf kann niemals dem Schöpfer gleich sein- aber er kann lernen, vom Schöpfer das zu empfangen, zu was er gedacht wurde.
    engel1 (1)
    Ikarus hat folgendes geschrieben:
    Zitat:
    Erst recht gibt es kein Entweder-Oder in Sachen der Gottes-und der Menschenliebe.
    Der Grund dafür ist durchaus einfach. Der Mensch kann Gott auf keine andere Weise als durch die Liebe zum Menschen, durch die Nächstenliebe liebe.
    Wer glaubt, Gott zu lieben, die Menschen jedoch, nicht liebt, der gibt sich lediglich einer Illusion hin.
    Er liebt Gott gar nicht.
    Und wenn jemand meint, er liebe die Menschen, nämlich die Menschheit, und nur mit der Liebe zu dem Einzelnen habe er Schwierigkeiten, so lebt er ebenfalls eine Illusion.
    Er liebt höchstens eine abstrakte Idee, aber nicht den Menschen, nicht den "Nächsten".
    Der Zugang zu Gott eröffent die Nächstenliebe.
    Der Weg, der zu Gott führt, geht über die Liebe, die der Mensch
    seinen Mitmenschen und Mitseelen entgegenbringt."
    Das sehe ich anders.
    Zuerst hat Liebe mit anderen Menschen erst mal nichts zu tun.
    Liebe ist ein innerer Zustand. Die Quelle der Liebe ist Gott, auch wenn Menschen das nicht unbedingt bewusst ist.
    Solange Menschen keinen eigenen Bezug zu Gott herstellen, um so bewusst ihre Liebesfähigkeit zu steigern, so befinden sie sich in der Liebe, die sie als Kind erlebt haben.
    Sie geben Liebe, wenn sie auf Gegenliebe stößt und wenden sich ab, wenn sie abgelehnt werden und werden so auch im allgemeinen nicht wirklich größer in der Liebe.
    Der Mensch aber, der die Quelle der Liebe erkannt hat, wird sich an diese Quelle wenden, um mehr Liebe zu werden.
    Da Liebe ohne ein Gegenüber nicht ist, kann der Mensch bewusst in der Liebe nicht wachsen, wenn er sich nicht an Gott als Gegenüber wendet.
    Tut er dies aber, so kann er dies nur in dem Bewusstsein tun, dass er selbst derjenige ist, der wenig bis nicht liebt im Gegensatz zu Gott.
    Der Mensch steht dann also in einer lernenden und fragenden Haltung gegenüber der Liebe, also Gott.
    So wird er also lernen zu schweigen und von Gott erfahren wollen, wie Liebe geht.
    Deshalb wird ja auch in allen Religionen so viel Wert auf Meditation, Gebet und Kontemplation gelegt, da der Mensch dadurch mehr Liebe wird, indem er sie von da empfängt, von wo sie kommt.
    Lernt er also, liebender zu werden, so ist das sein innerer Zustand und diesen wird er nach außen ausstrahlen.
    Wenn da kein Mensch ist, so wird er nur Gott lieben.
    Die anderen Menschen aber können die Liebe, die ein Mensch ausstrahlt nur so weit widerspiegeln, wie sie selbst Liebe geworden sind durch ihre eigene Anstrengung.
    So kann also ein Mensch viele Menschen lieben, aber die Liebe kann von den anderen nur immer nach ihrer Liebesfähigkeit zurück gegeben werden.
    Der Mensch kann also seine Liebesfähigkeit niemals an dem erkennen, was von anderen Menschen zurück kommt, denn das hängt davon ab, wen er trifft und nicht, wie viel er selbst liebt.
    Wahrnehmen kann er seine Liebesfähigkeit nur durch seine Empfindung im Innern und das ist die Liebe, die er sich durch die Konzentration auf Gott erarbeitet hat.
    Natürlich gibt er die nach außen ab, er liebt alle gleich, und zwar in dem Maß, mit dem er Gott liebt.
    Aber zurück kommen tut von den Menschen jeweils die Stärke der Liebe, mit der sie Gott lieben.
    Deshalb ist ja auch die Abgeschiedenheit von den Menschen so wesentlich und alle Religionsstifter waren abgeschieden, weil man nur in der Abgeschiedenheit seine eigene Liebesfähigkeit empfinden kann.
    Wer sie sich erarbeitet hat, kann gar nicht anders, als diese Liebe allen Menschen zu geben, denn es ist das, was er ist.
    Das ist nicht für einen Menschen mehr und einen anderen weniger, so wie die Sonne nicht für den einen mehr und für den anderen weniger scheint.
    Liebe ist ein innerer Zustand.
    Alive_With_Color,_Beautiful_Sunset (1)
    Wirklich sehen zu können, das ist das Herzstück einer gegenwärtigen Spiritualität.
    Wie können wir etwas finden, das doch schon da ist? Warum sticht es nicht ins Auge?
    Hier rühren wir bereits an die spirituelle Kernbedeutung des Begriffs der Kontemplation.
    Kontemplation meint, sowohl das Geschenk des wahren Sehens der Wirklichkeit Gottes und seines Reiches als auch den Prozess des Einübens einer neuen Seh- und Erkenntnisweise der gesamten Wirklichkeit aus der Perspektive Gottes im Unterschied zu einer ausschließlich linearen und kausalen Wahrnehmungs- und Denkweise, die die Wirklichkeit in Gegensätze aufspaltet und ihre Ganzheit und Einheit in Gott nicht mehr zu sehen vermag.
    Das kontemplative Sehen ist ein Sehen mit den Augen des Herzens, das alle Dimensionen unseres Menschseins erfasst und einbezieht, verwandt mit dem biblischen „Erkennen“, das ja nicht nur ein umfassendes, ganzheitliches Verstehen bezeichnet, sondern im besonderen auch die geschlechtliche Vereinigung, in der der Mensch die Aufhebung aller Gegensätze zugunsten einer alles umspannenden Einheit und Ganzheit am tiefsten erfahren kann.
    Viele Mystiker bringen ihre kontemplative Erfahrung Gottes gerade deshalb in erotischen und hochzeitlichen Bildern zum Ausdruck, weil sie durch das Geschenk der liebenden Vereinigung Gottes fähig werden, etwas von seinem wahren Wesen zu erfassen, das Liebe ist – Liebe, die den Menschen in eine personale und intime Beziehung zu sich lockt.
    Erst durch die wachsende Erkenntnis Gottes als Liebe wird der Mensch auch seinerseits fähig, Gott zu lieben und sich auf einen Prozess der Umformung einzulassen, der ihn immer mehr selbst zu einem Liebenden umgestaltet – nur so wird er in der Lage sein, die Tiefen der Liebe auszuloten und Erfüllung zu finden, eine Erfüllung, die zutiefst glücklich macht, auch wenn sie oft unter Leid und Schmerz geboren wird.
    Die Kontemplation ist es schließlich, die durch die Erfahrung der alles umfassenden und erlösenden Liebe Gottes die Spaltungen und Gegensätze unseres Bewusstseins überwindet zugunsten eines neuen Erlebens von Einheit und Ganzheit über unsere rein menschlichen Deutungskonzepte hin-aus, so dass wir es vermögen, die gesamte Wirklichkeit des Lebens „mit den Augen Gottes zu sehen und mit seinem Herzen zu lieben“
    ... „Kontemplation meint im Wortsinn: Schauen (der Mysterien Gottes)“.
    In der Grundbedeutung der schauenden Aktivität wurde contemplatio damit dem entsprechenden griechischen Wort theoria an die Seite gestellt.
    In der antiken Philosophie wurde Kontemplation als Suche nach der letzten und endgültigen Wahrheit, dem Erfassen des Guten und der Vereinigungmit dem Einen, zum Ziel des menschlichen Lebens überhaupt.
    Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die abendländische Tradition mit dem Begriff der Kontemplation die Erfahrung des „Ruhen im Selbst und Hin-Blicken auf das Größere, Umfassende, Gründende“ zum Ausdruck bringen wollte.
    Kontemplation steht für die Suche nach derletzten Wahrheit und für das Geschenk der Vereinigung mit Gott, dem Sinn und Ziel des menschlichen Lebens.
    Eine der schönsten und einfachsten Aussagen über das Wesen der Kon-templation aus unserer Zeit traf Michail Gorbatschow, der ehemaligen Regierungschef der Sowjetrepubliken, in einem Interview über das Thema Beten: „Es geht um das Bewusstsein eines inneren Seelenzustandes, bei dem sich der Mensch seiner Liebe zu Gott und der Liebe Gottes zu ihm selbst erfreut.“
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    „Weil wir eine – klare oder blasse – Erinnerung an die Ganzheit haben, fühlen wir, dass wir Teile sind.
    Um sich einsam zu fühlen, muss man das Ganze ahnen. Denn erst vor dem Ganzen hebt sich der Teil in seiner Beschränkung ab.
    Der Schmerz der Einsamkeit und die Sehnsucht nach der Fülle des Ganzen setzt das Erlebnis des Ganzen voraus.
    Das Heimweh beweist, dass es die Heimat gibt, von der wir träumen. Wir können nicht vor dem Tod erschauern, wenn uns keine Ahnung von der Unsterblichkeit unseres wahren Wesens gegeben wäre. ...
    Die geheime Absicht der erlösenden Liebe ist stets, vom Sündenfall in die Individualität zu erlösen, den in der Besonderung schmachtenden Wesen die Einheit zurückzuerstatten und dadurch die Urtragödie der Vereinzelung zu schließen.
    Dieser Liebesgedanke ist der eigentliche Sinn jeder kulturellen Bemühung.
    ... Stets ist die erlösende Liebe Ausgleich der Gegensätzlichkeit, die das Grundgesetz der Stoffwelt bildet.
    Je nachdem, ob sie die Beziehung zwischen den Geschlechtern, die allgemeine Beziehung zwischen den Menschen oder die Beziehung zwischen Gott und Mensch ergreift, begründet sie die drei Grundformen der Kultur: Erotik, Ethik, Religion.“
    Aus: Schubart, Walter, Religion und Eros. Hrsg. von Friedrich Seifert, 27.-29. Tsd., München 2001 (Beck‟sche Reihe; Bd. 400), 95f.
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  • Mystik

    Es ist doch keine wahre Freiheit und keine wahre Freude zu finden, ausser in der Furcht Gottes und in einem guten Gewissen.
    O selig, wer alles, was ihn hindert und zerstreut, von sich werfen und sein Herz in sich sammeln kann, dass es auftaut zur heiligen Reue.
    Selig, wer von sich stösst alles, was sein Gewissen beflecken oder drücken kann! (...)
    Gewohnheit wird nur durch Gewohnheit überwunden.
    Wenn du die Leute gehen und das Ihre tun lassen kannst, so werden sie dich auch gehen und das Deine tun lassen.
    Lass fremde Dinge nicht zu nahe an dein Herz kommen und verwickle dich nicht in die Geschäfte der Grossen.
    Es ist einer, über den du stets vor allen anderen ein wachsames Auge haben und den du zuerst unter allen deinen Lieben zu Herzen reden sollst, und der eine bist du. (I,21,2)
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    Zitat:
    Das ist höchste Weisheit: sein Herz zu göttlichen Dingen erheben und durch Gleichgültigkeit der Welt gegenüber zum Himmel streben (I,1,4)
    Löse Dein Herz vom Sichtbaren und erhebe es zum Unsichtbaren (I,1,4)
    Je mehr ein Mensch mit sich eins geworden ist, und je einfacher er in seinem Innersten geworden ist, um so mehr und umso Höheres wird er mühelos erlernen, weil von oben das Licht der Erkenntnis kommt. (I,3,3)
    Arbeit an sich selbst:
    Wer hat den schwersten Kampf zu bestehen? Der, der daran arbeitet, sich selbst zu überwinden! (I,3,3)
    O, wenn sie so rastlos daran arbeiteten, hier Laster auszurotten, dort Tugenden zu pflanzen, wie sie sich müde studieren, um ihresgleichen ein neues Rätsel aufgeben zu können: ich denke, es würde nicht so viel Unrecht auf Erden, nicht so viel Ärgernis in dem Volke, nicht so viel Zuchtlosigkeit in den Klöstern sein. (I 3,5)
    So viel ist sicher: Am Tag des Gerichts wird man uns nicht fragen, was wir gelesen, sondern was wir getan haben, und nicht, wie gut wir gesprochen, sondern wie religiös wir gelebt haben. (I,3,5) [EÜ]
    Glaube nicht jedem Worte, und traue nicht jedem Geiste. Prüfe vielmehr alles, und prüfe es wie vor Gott, mit aller Achtsamkeit und Beharrlichkeit. (I,4,1)
    Wenn wir in jedem Jahr auch nur einen Fehler ausrotten, würden wir bald vollkommene Menschen sein. (I,11,5).
    Der Mensch ist nie ganz sicher vor Versuchungen - solange er hier lebt. Denn wir tragen den Keim der Versuchung in uns selber... (I,13,3)
    Kehre deinen Blick einwärts und hefte ihn auf dich selber, auf dein Innerstes, und erkühne dich nicht zu richten, was andere tun. (I,14,1)
    Lerne Geduld haben mit fremden Fehlern und alle Schwachheiten, wie sie immer heissen, tragen. Denn sieh, du hast auch viel an dir, was andere tragen müssen. (I,16,2)
    Da wird's denn offenbar, wie selten wir unsern Nächsten mit demselben Auge ansehen, mit dem wir uns anschauen. (I,16,3)
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    “Der Herr hat das letzte Wort”
    Porträt der Karmelitin Schwester Veronika aus dem Kloster Aufkirchen
    Seitdem erlebe ich das spannendste Abenteuer, das einem geschenkt werden kann: Ich gehe den Weg der Innerlichkeit. Wenn wir verstehen, woher wir kommen und wozu wir auf dieser Welt sind, ergibt alles so viel Sinn und man erkennt, wie alles zusammenhängt. Ich lebe ja nicht nur für mich, sondern trage alles in meiner Gemeinschaft mit. Wir sind geschaffen, weil Gott von Anfang an eine ungeheure Sehnsucht nach uns hat.
    Der einzige Grund, warum es den Menschen gibt, ist, weil Gott sich gedacht hat: „Wow, es ist so toll, Gott zu sein, ich muss das irgendwie vervielfältigen.“ Also hat er den Menschen erschaffen. Er hat ihn gemacht nach seinem Ebenbild, das heißt mit derselben Souveränität und der freien Entscheidungsfähigkeit, wie er sie hat. Das ist die Grundlage für die Liebe, denn sonst können wir uns nicht verschenken.
    Auf diesem Hintergrund der Liebe beginnt die ganze Menschheitsgeschichte. Daraus erklärt sich so Vieles, zum Beispiel der „Sündenfall“: Der Mensch ist frei, aber er hat sich entschieden, Gott zu sein ohne Gott. Doch immer noch bleibt sein Lebenstraum Gott selber. Wie der Fisch nur im Wasser leben kann, so können wir letztendlich nur in Gott lebendig sein.
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    linde hat folgendes geschrieben:
    Der Berg Karmel soll doch auch in der Bibel >Der Berg Gottes<genannt worden sein. Weiß jemand wo das steht?
    Nur im alten Testament. Hier ein link:
    Ich denke, in früheren Zeiten waren Menschen Orte wichtiger als heute.
    Berge wurden als Sitz von Gottheiten gesehen.
    Bestimmte Länder und Städte waren wichtiger als heute.
    Mit geht es auch selbst dabei nicht um den Ort als vielmehr die Beschreibungen von den Menschen des inneren Weges, die von dort stammten.
    Vor allem Johannes vom Kreuz. Das war der Einzige, der mich in meiner inneren Hölle mit Worten noch erreichen konnte.
    Werde ihm wohl ewig dankbar sein...denn kein anderer hat so deutlich die Qualen der inneren Hölle beschrieben wie er. Nichts tut so gut wie Verständnis in so einem Fall.
    28831426
    „Meiner Meinung nach ist inneres Beten nichts anderes als Verweilen bei einem Freund, mit dem wir oft allein zusammenkommen, einfach um bei ihm zu sein, weil wir sicher wissen, daß er uns liebt“
    Ja - ein ganz schöner Gedanke von Teresa von Avila. Jesus will, dass wir seine Freunde werden und bleiben. Freundschaften wollen gepflegt sein. Wenn man sich nie "meldet", wird die Freundschaft irgendwann verwässern - Aus den Augen aus dem Sinn. Beten ist die Pflege der Freundschaft zu Jesus.
    "Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe." (Joh 15,15)
    Spricht dich der Karmel-Orden an?
    Mich spricht nie eine weltliche Organisation an, aber die Echtheit und Innigkeit von Menschen dieser frühen Zeit spricht mich an, weil sie es mit Gott wirklich ernst gemeint haben und außerdem fähig waren, ihre Gefühle fast kindlich zu beschreiben in ihrer Direktheit.
    Modernere Literatur wird immer emotionsloser und kopfiger, je neuer sie wurde, irgendwie. Mir scheint, früher hatten die Menschen noch einen natürlicheren Bezug zu Gott als in heutiger Zeit.
    Ich habe da noch etliche andere gefunden wie Madame Guyon zum Beispiel:
    http://de.gloria.tv/?media=76717
    Auch ein für mich sehr ansprechendes Buch.
    Oder Meister Eckhardt und Jakob Böhme. Habe ich ganz am Anfang gelesen mit 17.
    Was die moderne theologische Literatur so hergibt, sagt mir gar nichts.
    Aber ehrlich gesagt geht es mir mit der Kunst, der Mode, der Architektur und der Musik da ganz ähnlich. Meine Sympathie endet da so gegen 1850....
    28729601
    Teresa von Avila:
    Beten ist für sie also kein Moralismus, weil man dazu verpflichtet ist oder etwas erreichen möchte; Christsein ist auch nicht einfach eine Ethik, sondern in erster Linie eine Beziehung – Leben in einer lebendigen Beziehung mit dem menschgewordenen Gott.
    Sich um diese Art zu beten zu bemühen, das ist inneres Beten, das ist Freundschaft mit Gott, wie sie selbst sagt: „Meiner Meinung nach ist inneres Beten nichts anderes als Verweilen bei einem Freund, mit dem wir oft allein zusammenkommen, einfach um bei ihm zu sein, weil wir sicher wissen, daß er uns liebt“
    ...
    „Jammern wir nicht und lassen wir uns nicht entmutigen, wenn wir unsere Natur und Kraft so schwach sehen, sondern bemühen wir uns, durch Demut uns zu kräftigen und zu begreifen, wie wenig wir aus uns selbst vermögen und wie wir nichts sind, wenn uns Gott nicht beisteht.
    Man muß unseren Kräften vollständig mißtrauen, dafür aber auf seine Barmherzigkeit vertrauen und und überzeugt sein, daß sich unsere ganze Schwäche zeigt, bis wir so weit sind.“
    Johannes vom Kreuz:
    Wenn der Mensch Gott sucht, viel mehr noch sucht Gott den Menschen.
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    Giulia_ hat folgendes geschrieben:
    Burkl hat folgendes geschrieben:
    Eines meiner Lieblingsmärchen - das "Rumpelstilzchen".
    Eine herrliche Metapher dafür, dass das Böse erst dann seine Macht verliert, wenn es "beim Namen" genannt wird.
    Es wäre schön, man müsste das Böse nur enttarnen, um es zu besiegen.
    Aber das erkennen ist leider nur der Anfang...
    Danach kommt die Reue und dann die Buße.
    23775617
    Louise Gnädinger beschreibt in ihrer Biographie des spätmittelalterlichen Mystikers Tauler, worum es ihm vor allem geht:
    „Im eigenen, als tief innerlich liegend empfundenen Abgrund stößt der Mensch, hat er sich den Weg dorthin einmal frei gemacht, auf den göttlichen Abgrund. Beide Abgründe, der menschliche und der göttliche, rufen einander zu und herbei, und in dem dynamisch wogenden Hin-und-Her-Rufen führt und leitet der göttliche Abgrund den menschlichen in sich hinein in den Umschwung der Gottheit“.
    Denn Tauler bleibt in seinen Predigten nicht dabei stehen, die Suche des Menschen nach Reichtum, Ordnung, Gestalt, Wahrheit, Wesen etc. in seiner Ganzheit zu beschreiben. Er geht weiter: „Er tastet nach der letzten Wesenstiefe im Menschen«, schreibt Josef Zapf. „Er ringt um den Überschritt in den göttlichen Grund. Dort vollzieht sich die Geburt Gottes im Menschen.“
    Ganz entscheidend für diese Gottesgeburt im Menschen ist Taulers Überzeugung,dass der Mensch ein Nichts ist.
    Allerdings nicht in dem gemeinhin negativ verstandenen Sinn, sondern so begriffen, dass er dem eigenen Nichts auf den Grund geht.
    Dass er es sehen kann als Nichtigkeit und Sinnlosigkeit der Welt.
    Tauler meint, dass der Mensch „von Grund aus sein natürliches und sein gebrechliches Nichts erkennen“ soll.
    Der Mensch „muss alles lassen, dieses Lassens selbst noch ledig werden es lassen, es für nichts halten und in sein lauteres Nichts sinken.“
    Tauler weiß:
    „Willst du in Gottes Innerstes aufgenommen, in ihn gewandelt werden, so musst du dich deiner selbst entäußern, aller Eigenheit, deiner Neigungen, aller Tätigkeit, aller Anmaßung, aller Weise, in der du dich selber besessen hast; darunter geht es nicht.
    Zwei Wesen und zwei Formen können nicht zugleich nebeneinander bestehen.
    Soll das Warme hinein, so muss das Kalte notwendigerweise hinaus.
    Soll Gott eintreten? Das Geschaffene und alles Eigene muss dafür den Platz räumen. Soll Gott wahrhaftig in dir wirken, so musst du in einem Zustand bloßen Erduldens sein;
    all deine Kräfte müssen so ganz ihres Wirkens und ihrer Selbstbehauptung entäußert sein, in einem reinen Verleugnen ihres Selbst sich halten, beraubt ihrer eigenen Kraft, in reinem und bloßem Nichts verharren.
    Je tiefer dieses Zunichtewerden ist, um so wesentlicher und wahrer ist die Vereinigung.“
    Burkl hat folgendes geschrieben:
    soraja hat folgendes geschrieben:
    Da hast du wohl was falsch verstanden. Es ist das Ziel der christlichen Kirche, den einzelnen Menschen mit Gott zu vereinen.
    Ja - aber das Ziel liegt im Himmel, der Weg beginnt hier. Und "vereinen" ist gleichbedeutend mit absoluter Nähe, das Individuum, die Person, geht dabei nicht unter und im Ganzen auf, sie wird - im Gegenteil - vervollkommnet. Christen sind nicht Buddhisten.
    Nein, die Vereinigung kann nur auf der Welt statt finden, haben alle Mystiker immer wieder betont. Man wird so oft wieder geboren, bis man dieses Ziel erlangt hat.
    Jetzt aber sind wir von dem Gesetz frei geworden, da wir dem, worin wir festgehalten wurden, abgestorben sind, so dass wir dienen im neuen Wesen des Geistes und nicht im alten des Buchstabens.
    Röm 7,5-6
    Und Jesus ist das Vorbild, der den Weg gezeigt hat. Auch er wurde auf der Erde gekreuzigt, um aufzuzeigen, dass die Kreuzigung nur hier statt finden kann und muss.
    Auch nach der Auferstehung war er den Menschen sichtbar und der Leib, in dem er sich gezeigt hat, wird als ätherisch abgebildet, um den Unterschied aufzuzeigen des Leibes vor und nach der Kreuzigung.
    Aber das sind alles Bilder.
    Hier erlebt der Mensch die Kreuzigung und hat danach noch immer denselben Leib, aber er fühlt sich anders an, eben ätherisch. Leichter, durchlichtet, heilig eben.
    Wenn du dich mit den frühen Kirchenmenschen beschäftigst, wird diese zentrale Wahrheit immer und immer wieder bestätigt, was für den, der diese Vereinigung erlebt, allerdings unbedeutend ist.
    Er weiß ja, was er erlebt.
    Zitat:
    Ziel aller mystischen Spiritualität ist die Einheit mit Gott, die unio mystica durch die Geburt Gottes in der Seele.
    Dass Gott in mir geboren wird, so Eckhart mit Augustinus, daran sei „alles gelegen“ .
    Der „Ort“ dieser Geburt ist die Seele des Menschen, genauer: der namelose „Seelengrund“.
    Die Gottesgeburt vollzieht sich durch mystische Erfahrung, was bei Meister Eckhart ein Erkennen Gottes meint.
    Um Erkennen zu können, müssen die Sinne des Erkennens ledig sein von allem, „leer werden“, auch vom Gegenstand des Erkennens. Die Seele, in der die Erkenntnis Gottes stattfinden soll, muss also „leer werden“ von Gott und gleichsam für Gott.
    Der Mensch, so Eckhart, muss „um Gottes Willen“ von Gott selbst lassen.
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    Zitat:
    Ein Mensch kann den Weg zur mystischen Vereinigung beginnen, wenn er Einsicht in seine Sündigkeit erlebt, die im christlichen Sinne als Folge der Erbsündigkeit gegeben ist, und zu Um-kehr bereit ist.
    Von diesem Ausgang kann der Mensch die via purgativa beschreiten, den Weg der aktiven Reinigung und Askese.
    Er löst sich von Begierden, Besitzstreben und von Ichverhaftung.
    Dieser Weg der Askese ist der natürliche oder gewöhnliche Weg des Christen.
    Bei aktivem Fortschreiten auf dem Weg der Askese kommt der Mensch zu einem totalen Wendepunkt, der durch die dunkle Nacht der Sinne markiert wird.
    In dieser dunklen Nacht der Sinne stößt der Mensch mit seinem schlußfolgernden Denken und seiner Einbildungskraft anscheinend ins dunkle Nichts und kann sich deshalb nicht mehr auf sie stützen.
    Im Durchgang durch diese dunkle Nacht mündet die via purgativa ein in die via illuminativa.
    Der Mensch beschreitet nun den Weg zur Erleuchtung, den Weg der eigentlichen Mystik.
    Es ist der außergewöhnliche, übernatürliche Weg:
    außergewöhnlich, weil sich (nach Johannes: leider) nur wenige Menschen auf diesen Weg machen, übernatürlich, weil der Mensch auf diesem Weg mehr von Gott und seiner Gnade geführt wird, als daß er sich selbst führt.
    Am Ende der via illuminativa erwartet den Menschen die dunkle Nacht des Geistes.
    Diese bildet den Übergang zur via unitiva, zum Weg der Vollendeten.
    Die via unitiva führt zur Vollendung der Mystik in der visio beata, der Anschauung Gottes.
    Johannes nutzt in der Darstellung seiner Stufenlehre aufgrund seiner Bildung zwar das formalis-tisch anmutende scholastische Begriffssystem;
    er füllt diese Form jedoch inhaltlich mit seiner reichen inneren Erfahrung. Anhand seiner inneren Erfahrung will er nämlich den Menschen seiner Zeit einen Weg zur mystischen Höhe der Einigung mit Gott in der visio beata zeigen.
  • Gemeinschaft?

    Burkl hat folgendes geschrieben:
    Die Gemeinschaft ist ein wesentliches Element des menschlichen Seins. Schon die griechische Philosophie hat das erkannt und den Menschen als "zoon politicon" - "Gemeinschaftstier" bezeichnet.
    Die bewusste Entscheidung jedwede Gemeinschaft aufzugeben aus Angst davor in Abhängigkeit zu geraten ist genauso pathologisch wie das übertriebene Suchen nach Gemeinschaft.
    Beide Pole - die Fähigkeit zur Einsamkeit und zur Gemeinschaft - machen den Menschen aus.
    27784893
    Ja, aber ich unterscheide die institutionelle Gemeinschaft und die frei gewählte Gemeinschaft mit Menschen, die auf keiner äußeren Struktur besteht, sondern auf der inneren Verbindung.
    Ich halte es auch für wesentlich, einen Wechsel zwischen Alleinsein und dem Zusammensein mit Menschen zu haben.
    Je intensiver die Nähe zu Gott wird, so intensiver auch die Nähe zu den Menschen, aber nur zu den wenigen, die einem nahe stehen.
    Das können keine Massen sein, da diese Begegnungen, wie die Beziehung zu Gott, sich durch Tiefe und Konzentration auszeichnet, das ist zu Massen überhaupt nicht möglich und das Bedürfnis nach vielen fällt weg.
    Zitat:
    Niemand kann die "völlige Vereinigung" mit Gott erlangen, zumindest nicht mit dem Gott, an den ich als Christ glaube, von dem die Bibel spricht.
    Da hast du wohl was falsch verstanden. Es ist das Ziel der christlichen Kirche, den einzelnen Menschen mit Gott zu vereinen.
    Zitat:
    In einigen Predigen berief Tauler sich ausdrücklich auf Meister Eckhard, obwohl einige von dessen Anschauungen vom Papst als häretisch verurteilt worden waren.
    Mit Eckhard teilte Tauler die Auffassung, dass es in der menschlichen Seele einen innersten Kern gibt, der eine besondere Nähe zu Gott hat, beinahe selbst schon göttlich ist;
    Tauler nannte ihn den Grund.
    Dieses tiefste Seelenzentrum strebt zu einer Vereinigung mit Gott, der Unio mystica, welche schon im diesseitigen Leben möglich ist. Der spirituelle Weg, den ein Mensch gehen muss, um diese Vereinigung zu erleben, ist das wichtigste Thema der Predigten Taulers.
    Der Gottsucher kann dieses Ziel erreichen auf dem Weg der inneren Abkehr von allem Weltlichen. So kann die menschliche Seele leer werden, so dass sie von Gottes Gegenwart ganz erfüllt wird.
    18252671
    Und was bedeutet dieser Satz für dich?
    Zitat:
    Wer an mich glaubt, der wird die Werke, die ich tue, auch tun. Ja er wird noch größere Werke tun.
    Johannes 14, 12
    Und was denkst du wohl, warum Jesus seine Familie, seinen Beruf und seine gesamte gesellschaftliche Stellung aufgegeben hat und in die Wüste gegangen ist?
    Hatte er eine Gemeinschaft um sich herum oder war er sehr oft und immer wieder alleine und hat sich nur ganz wenigen, seinen Jüngern- offenbart und wusste auch, dass er denen nicht vertrauen konnte?
    Ist es nicht bekannt, dass er nur zu Johannes wirkliches Vertrauen hatte?
    Er hatte also einen Freund, von dem er auch wusste, dass er ihn nicht vollständig verstehen kann.
    Was denkst du wohl, wie groß das Unverständnis für Jesus war und das, was er tat und vor allem gefühlt hat?
    Was denkst du, wie einsam er war?
    Er mag zuweilen vor Gesellschaften geredet haben, aber das, was ihn wirklich bewegt und weiter gebracht hat, hat er immer in der Einsamkeit erlebt.
    Zitat:
    Das Erleben der »Wüste« ist bestimmend für jeden mystischen Weg.
    Die Versuchungen Jesu durch den diabolos (Teufel, Durcheinanderwerfer) kann man als inneres Ringen mit dem eigenen »Schatten« (der Psychologe Carl Gustav Jung) deuten, das zu jedem authentischen spirituellen und mystischen Weg gehört:
    Beim Wüstenvater Antonius manifestierte er sich als Kampf mit den Dämonen.
    Sie stehen für die Leidenschaften, die das Einswerden mit Gott vereiteln wollen.
    Johannes vom Kreuz durchlebt auf seinem mystischen Weg entsetzliche Momente der Gottesfinsternis (»Nacht der Seele«, »Nacht des Geistes«). Immer geht es dabei um die Überwindung des Dualismus von Licht und Schatten, um die Suche nach Einswerdung im »Seelengrund« (Meister Eckhard).
    Zur Mystik gehört der Weg in die Einsamkeit und Abgeschiedenheit. Denn in der Stille des Seelengrundes wohnt nach mystischer Sicht Gott und wartet auf Vereinigung.
    Diesen Weg in die Stille hat Jesus immer wieder begangen. Lange Nächte verbrachte er auf einsamen Bergen, »um zu beten«.
    Dort suchte und fand er die Einheit mit Gott, den er »Abba« nannte. Dort erfuhr er: »Ich und der Vater sind eins«
    (Johannes 10, 30).http://www.sonntagsblatt-bayern.de/news/aktuell/2011_05_22_01.htm
    Zitat:
    Christliche Mystiker beschreiben Jesus Christus oft als einsamen Menschen, zum Beispiel Maria Valtorta (1897–1961) schreibt über ihn: „… die tiefen und liebreichen Lehren und Gespräche Christi, Seine einsamen Ergießungen, Seine Gebete zum Vater und Sein Einswerden mit diesem in der Stille der Nächte oder der Tiefe der Haine, in die Christus sich zurückzog, um den Trost der Vereinigung mit Seinem Vater zu suchen – Er, der Große Einsame, der Große Unbekannte und Unverstandene.“
    http://de.wikipedia.org/wiki/Einsamkeit
    Zitat:
    Das Gebet benötigt eine Atmosphäre der Stille, vor allem innere Stille, eine Vermeidung der Ablenkungen und Sorgen, die die betende Seele aufwühlen und bewegen.Auch bedarf es der Ruhe von all dem äußeren Lärm, der den inneren Frieden des Geistes stört. Dies ist eine Bedingung für die Begegnung mit Christus, dem Meister, der zur Seele spricht.
    Zitat:
    Ich lernte, ich lang Vereinsamter, die Gemeinschaft kennen, die zwischen Menschen möglich ist, welche das völlige Alleinsein gekostet haben.
    Nie mehr begehrte ich zu den Tafeln der Glücklichen, zu den Festen der Fröhlichen zurück, nie mehr flog mich Neid oder Heimweh an, wenn ich die Gemeinsamkeiten der anderen sah.
    Und langsam wurde ich eingeweiht in das Geheimnis derer, welche «das Zeichen» an sich trugen.
    Hermann Hesse, Demian, Gesammelte Werke Bd. 5

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