Beginnt der Fluß der Tränen, so beginnen die Geburtswehen des geistlichen Menschen.
Die Gnade, die allen bestimmt ist, hat deine Seele befruchtet, daß sie heimlich gebäre die Gottesgestalt für die Glorie der künftigen Welt. Und da die Zeit gekommen, da sie gebären soll, beginnt es in der Seele sich zu regen, und von verborgener Kraft gezogen tritt das Kind aus seinem Mutterschoße.
Das Ungewohnte aber, das ihm widerfährt, läßt allso gleich die Glieder sich bewegen: es weint Tränen, die doch süß wie Honig sind. Und je kräftiger es von innen wächst, um so reichlicher ist die Fülle von Tränen, und gleich einer Wasserquelle sind die Augen.
So geht es einige Zeit, dann aber kommt man zum Frieden der Gedanken, zu jener Ruhe, von der der selige Paulus spricht.
Und wenn du gelangt sein wirst in dieses Land des Friedens der Gedanken, so wird von dir genommen werden die Menge der Tränen, und danach werden sie nur mehr in bekömmlichem Maße kommen. Die Heiligen alle trauerten und ihre Augen waren immer tränenvoll.
Allüberall haben die Vollkommenen und die Überwinder geweint. Und keine Zeit ist, wo sie nicht die Tröstung dieser Tränen erfahren würden, und so schauen sie stets dem Lichte zu.
*Isaak von Ninive
VITASOPHIE
Über das Leiden
Warum ist das Leben so schwierig?
Der Mensch, eingebunden in seine täglichen Probleme und Herausforderungen verbunden mit Leiden, Schmerzen, Entbehrungen, Entmutigungen, wundert sich mit Recht, warum das Leben so schwierig ist.
Man kann diese Situation von 2 Seiten betrachten: von unten nach oben (wie z.Zt. allgemein üblich), oder von oben nach unten:
Von unten nach oben, aus der alltäglichen, menschlichen Sicht, machen all die Leiden und Entbehrungen keinen Sinn, wenn nicht ein aus Erkenntnis gewonnener Aspekt dazukommt. Verstrickt im Egoismus, in Egozentrik und Materialismus kann das Alltags-Ich ohne weitere Erkenntnis keine Erklärung und damit keine Motivation finden, um die Unannehmlichkeiten des Lebens freiwillig zu akzeptieren.
Von oben nach unten, also aus göttlicher Sicht gesehen, sieht das ganz anders aus: Das Höhere Selbst des Menschen stammt aus dem Göttlichen ab und ist seinem Wesen nach unendliche Liebe, dynamische Liebe. Liebe ist der Wille des Höheren Selbstes. Solange das Höhere Selbst nicht erkannt ist, ist auch die Liebe unergründlich. Das Höhere Selbst ist also ursprünglich paradiesische reine Liebe, aber: zunächst ohne Selbstbewußtsein und Freiheit.
Lieben müssen wir erst lernen
In der geistigen Welt, der Heimat des Hohen Selbstes des Menschen, hat der Mensch volles kosmisches Bewußtsein, er geht voll auf in der göttlichen Liebe.
Sobald sich der Mensch inkarniert, zum Zeitpunkt der Geburt, wird sein Bewußtsein so stark gedämpft, daß er sogar seinen göttlichen Ursprung und das Wissen um die geistige Welt vergißt. Dies muß so sein, damit sich der Mensch ganz auf sein Erdenleben konzentriert. Bis zu dem Zeitpunkt, wo er sich so viel Weisheit erarbeitet hat, dass er soweit ist, dass ihm das kosmische Bewusstsein wieder gegeben werden kann, ohne das Risiko, dass es missbraucht wird. Bis dahin ist der Weg allerdings noch lang. Unser Verantwortungsbewusstsein steckt zur Zeit noch in den Kinderschuhen.
Vorübergehend wird dem Menschen sein Empfinden der göttlichen Liebe / des göttlichen Lichtes / der Erleuchtung vorenthalten, damit er gezwungen ist, sich mit den irdischen Problemen, Sorgen, Ängsten, Nöten, der Existenznot usw. auseinanderzusetzen, weil er nur durch das Durchmachen und Überwinden von Schwierigkeiten und durch das Finden von Lösungen seiner Probleme selbständig, frei und liebefähig werden kann. Wir lernen ausschließlich durch Auseinandersetzungen, Fehlschläge, Fehler machen, Leiden und Schmerzen ertragen und diese bewußt hinnehmen. Könnten uns diese Eigenschaften geschenkt werden, würden sie nie zu unserem persönlichen Eigentum, wir würden nie selbstständig und frei werden können.
Das Leiden ist zeitlich begrenzt
Wie kann sich dieses an und für sich ursprünglich liebevolle aber unselbständige, unfreie, weil im Göttlichen voll eingebundene Ich oder Selbst zu einem erkenntnis- und weisheitsvollen, selbstständigen, freien Ich oder Selbst entwickeln?
Nur dadurch, daß es sich durch Egoismus, Materialismus usw. durchkämpft, was eben verbunden ist mit den täglichen zahlreichen Schwierigkeiten, Problemen, ... - Wer eine Zeit lang Liebe/Zuneigung entbehrt hat, weiß diese erst recht zu schätzen, und bewusst und achtend zu leben, wenn er sie wieder empfangen darf. Wer eine Zeit lang in finanziellen Nöten gelebt hat, weiß es zu schätzen, wieder über ausreichende Mittel zu verfügen, er geht dann weisheitsvoller mit ihnen und seinen Mitmenschen um.
Die Muskeln des physischen Leibes werden ausgebildet durch körperliche Betätigung, seelisch-geistige "Muskeln" nur durch seelisch-geistige Bemühungen. Von außen kann nichts geschenkt werden, jeder Sportler kennt das, niemand kann für ihn trainieren.
Es geht also nicht darum, daß (von unten betrachtet) der Mensch hier auf der Erde ein ruhiges, beschauliches, ungestörtes, zufriedenes Dasein führt, sondern darum (von oben gesehen), daß ein Höhere Selbst auf der Erde die Möglichkeit erhält, durch Probleme, Schwierigkeiten, Leiden, Entbehrungen, usw. zu wachsen, sich zu entwickeln und Seelensubstanz aufbauen zu können. Das Ich erhält dadurch eine Gestalt, seine für ein individuelles Ich unverwechselbare Struktur. Und das ist nur und ausschließlich auf der Erde, in der Materie möglich. In der geistigen Welt können wir nur vergangene Erfahrungen aufarbeiten und so sein wie wir halt geworden sind, die Erfahrungen aus vergangenen Erdenleben auswerten, weitere Entwicklung anstreben und planen. Aber wir können hier nichts verändern. Deshalb müssen und wollen wir wieder runter auf die Erde.
Die Seele und der physische Leib sind die Instrumente des Höheren Selbstes, sie sind nicht Selbstzweck. Für die Seele ist das Leiden verständlicherweise etwas, was man möglichst bald wieder los werden will, für das Höhere Selbst ist es eine Voraussetzung für die Weiterentwicklung!
Das Leiden ist aber nur eine Vorstufe, worauf es eigentlich ankommt bei der Bewußtseinsentwicklung, ist die innere seelische Bemühung. Erst wenn der Mensch leiden und Schmerzen ertragen muß, ist er bereit zur Veränderung. Wenn der Mensch in seiner Entwicklung durch Erfahrungen und Lernen aus dem Leiden eines Tages weise, frei, selbstbewußt, selbständig geworden ist, hat das Leiden seinen Zweck erfüllt. Dann hört es auch auf. Auf höherer Stufe geht es dann mit anderen Übungen und Aufgaben weiter.
Es wird uns auch in Zukunft, wenn wir durch die derzeitigen Entwicklungsbedingungen einmal durch sind, nicht langweilig werden! Aber, das ist ja eben des Wesen des Ichs: sich immer weiter zu entfalten, vorerst hier im Materiellen, bis wir Selbstbewußtsein und Freiheit erlangt haben, dann geht es weiter auf anderen Stufen, in geistigen Welten, immer weiter ... Der Kosmos ist riesig und vielfältig, aber es gibt mancherorten auch viel Chaos. Und damit für uns in Zukunft viel zu tun, wenn wir hier auf der Erde genug gelernt haben.
Unsere aktuellen Probleme/Nöte haben ihren Ursprung zumeist in der Vergangenheit, sie sind in diesem Falle unser Karma, das jetzt auszugleichen ist. Das heißt: Wenn heute viele Menschen viel leiden, dann hat das auch damit zu tun, dass wir uns in vergangenen Leben negativ, destruktiv verhalten haben. Wir haben vielleicht andere Menschen gekränkt, verletzt (innerlich und/oder äußerlich), ihnen Schaden zugefügt, vielleicht sogar getötet. Da die göttlichen Gesetzmäßigkeiten absolut gerecht sind, verlangt ein Fehlverhalten immer nach einem Ausgleich, und den haben wir jetzt herbeizuführen durch bewußt achtendes, verständnisvolles Umgehen miteinander.
Durch anhaltenden Egoismus, Materialismus, usw. in der jetzigen Inkarnation brocken wir uns neues Karma und in der Zukunft sich auswirkende Schwierigkeiten ein, es sei denn, wir erkennen die Gesetzmäßigkeiten des Karmas, der Schicksalsgesetzmäßigkeiten jetzt, und arbeiten daran.
Bei bevorstehenden neuen Aufgaben kann das Karmagesetz für den betreffenden Menschen auch aufgehoben werden, durch den Christus, wenn noch unerledigtes Karma aus der Vergangenheit den Menschen bei der Ausübung von neuen Aufgaben behindern würde.
Resümee: Durch Leiden, Erfahrungen erwerben wir uns Seelenkräfte: das Denken, Fühlen und Wollen. Wenn wir schwierige Situation erfolgreich bewältigt haben, sind wir wieder ein Stück gewachsen.
Das Leiden macht Sinn!
Das Leiden ist kein Selbstzweck. Wir leiden also nicht, um zu leiden, sondern um geistig-seelisch zu wachsen. Unser Gott ist pure Liebe, er lässt seine Söhne und Töchter nicht unnötig leiden!
Leiden und Schmerzen sind eine Aufforderung und Herausforderung durch unser Schicksal: wir werden aufgefordert, darüber nachzudenken, was wir in unserer Einstellung zum Leben, an unserer Verhaltensweise ändern müssen. Viele krebskranke Menschen sagen, dass sie das so verstanden haben, in sich gingen und dann ihr Leben umstellten.
Unsere Schmerzen fragen uns also: wo ist in deinem Seelenleben eine Disharmonie. Wenn wir die Antwort finden, und es ist heutzutage kein Problem, die Antworten zu finden, kann Heilung stattfinden.
Fatal wirkt es sich aus, wenn Schmerzen durch Schmerzmittel unterdrückt werden, weil man ja keine Schmerzen haben will.
Denn: damit verschwindet auch der Hinweis, dass eigentlich doch etwas verändern werden sollte. Durch das Beseitigen der Schmerzen durch Medikamente findet also keine Veränderung im Seelenleben des Menschen statt, alles bleibt beim Alten. Bis die Schmerzen sich wieder melden, denn lernen muss der Mensch, ob freiwillig oder durch Krankheit, wenn er nicht freiwillig lernt.
Wenn der Mensch absolut nicht lernen will, gibt es Steigerungen: durch Schicksalsschläge. "Wen der Herr liebt, den züchtigt er". Diese Aussage in der Bibel habe ich früher nicht verstanden. Heute ist sie mir verständlich geworden: Leiden sind eine Art der Erziehung ... aus Liebe. Denn wenn wir Schmerzen und Leiden überwunden haben, weil wir dazu gelernt haben, sind wir geistig und seelisch wieder ein Stück gewachsen.
Wie lange müssen wir noch leiden?
Gott hat seine Söhne und Töchter also nicht aus dem Paradies - der geistigen Welt, unserem Ursprung - geschmissen, um uns lediglich hier auf der Erde dahin leiden zu lassen. Das wäre ja herz- und lieblos. Da aber Gott pure Liebe ist, muss er sich wohl etwas Wichtiges und Besonderes dabei gedacht haben. Nämlich: im Schweiße unseres Angesichtes und unter Schmerzen müssen wir lernen, was Liebe ist. Das ist so was wie eine Geburt, die für Mutter und Baby unter Schmerzen abläuft.
Leiden und Schmerzen hören dann auf - eines Tages - wenn wir alles gelernt haben, was wir zu lernen haben. Dann ist der Sinn des Leidens erfüllt und die große "kosmische Schulabschlussfeier" kann starten. Das wird ein Fest! Das ist gleichzeitig das große Fest des "Menschgewordenseins".
Noch sind wir ja erst dabei, Mensch zu werden.
Was heißt es denn, MENSCH zu sein? Für mich heißt das, aus dem göttlichen Ursprung abstammend, die göttliche Liebe und Weisheit bewusst und achtend zu leben. Aus Überzeugung und aus ganzem Herzen!
Leider müssen wir feststellen, wenn wir uns in der Welt umschauen, dass die meisten Menschen noch nicht so weit sind. Bis auf wenige, die uns das Menschsein schon vorleben können. Das ist jedenfalls mein Eindruck. Geht es dir, lieber Leser, anders?
Die göttliche Liebe "aus ganzem Herzen" bewusst leben bedeutet, dies in der ganzen Tiefe und Weite unserer Seele, unserer Empfindungen tun. Ein liebender Mensch strahlt Wärme aus, Herzenswärme, aber auch körperliche Wärme, was in unserer "coolen" Welt leider keine Selbstverständlichkeit ist. Und dabei können sich seelische und körperliche Wärme sogar heilend auswirken und werden in verschiedenen Therapien auch angewendet. Sogar Herzerkrankungen können mit Liebe geheilt werden - kein Wunder!
Es ist an der Zeit, sich mit Liebe, Herz und Gefühlen wieder intensiv zu befassen.
Das Herz ist also Träger und Sitz der Liebe. Diese Erkenntnis führt uns zu dem Geheimnis des "Heiligen Grals". Der Heilige Gral ist seit vielen Jahrhunderten ein stets wiederkehrendes Thema und füllt inzwischen viele dicke Bücher. In Bergen und Höhlen wird nach ihm gesucht - vergeblich. Denn mit dem Heiligen Gral ist was anderes gemeint als ein mit kostbaren materiellen Edelsteinen geschmückter Krug.
Das Herz, die Menschenseele, ist der Behälter, der Heilige Gral, mit dem Christus, der überfließende Liebe ist, als Inhalt.
Ist doch eigentlich ganz einfach, und einleuchtend.
Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Die Menschen suchen in weiten Fernen das, was sie in sich selbst als Geheimnis verborgen tragen, und wissen es nicht. Oder ab jetzt doch?
Die Liebe geht nicht durch den Kopf
... sondern durch das Herz - manchmal auch durch den Magen, der aber wiederum mit dem Herzen sehr viel zu tun hat! Man kann es sogar schmecken, wenn mit Liebe gekocht wurde. Und Nahrung, die mit Liebe zubereitet wurde, hat bewiesenermaßen ganz andere Qualitäten als Fast Food. Hier bringt es ausnahmsweise nicht die Schnelligkeit, sondern die Qualität.
Was hilft uns in problematischen, schmerzlichen Situationen weiter? Die Einstellung, dass die Probleme, mit denen wir konfrontiert sind, nicht zufällig da sind, sondern dass sie für uns eine Herausforderung zu bewusstem Handeln sind. Wenn wir uns vor ihnen aus Ängstlichkeit, Bequemlichkeit, Unsicherheit drücken, laufen sie uns ständig hinterher, bis wir sie dann doch einmal angehen. Wie kann eine Lösung aussehen?
Vorschlag: Wenn man sich in einer schwierigen Situation befindet, diese durchdenken (stärkt die Seelenkraft Denken), 2.) das Herz befragen, ob durch meinen Entschluß niemandem geschadet wird (stärkt die Seelenkraft Fühlen), 3.) den gefassten Entschluß mutig, entschlossen in die Praxis umsetzen (stärkt die Seelenkraft Wollen).
Niemand kann und darf für Andere denken und entscheiden, das muss jeder für sich alleine tun. Denn etwas radikal Neues ist in die Menschheitsentwicklung eingetreten: die geistige Welt entlässt den Menschen in die Freiheit, die geistigen Mächte, die in der Vergangenheit das Schicksal der Menschheit gelenkt und bestimmt haben (die "Götter" = die geistigen Hierarchien, unsere älteren Brüder in der geistigen Welt), mussten sich zurückziehen, damit der Mensch sich in Freiheit weiter entwickeln kann.
Das heisst auch, ganz deutlich gesagt: Gott, Christus, lässt den Menschen absolut frei in seinen Entscheidungen, deshalb geht es auch in der Welt so chaotisch zu. Und nur wenn wir Menschen dies erkennen und die große Verantwortung, die sich daraus ergibt, wahrnehmen, kann es mit uns und unserem Planeten Erde weitergehen. Wenn wir Menschen es nicht tun, tut es niemand. Gott hat auf der Erde nur unsere Hände.Unsere Hände sind seine Hände. Die Kreatur harrt sehnsuchtsvoll darauf, dass sich der Mensch ihr interesse- und liebevoll zuwendet.
WEGE AUS DER VERZWEIFLUNG IV
Wenn Menschen verzweifelt sind, hat dies oft etwas mit einem tiefen Gefühl von Entwertung zu tun.
Gerade nach einer Trennung von einem geliebten Menschen oder einer Verlusterfahrung oder einer unerfüllten Erwartung fühlt man sich unattraktiv, wertlos und möchte vielleicht sogar einfach nur noch sterben.
Wenn man genau hinschaut, erkennt man jedoch, dass der tiefste Grund für solche Verzweiflung selten in der konkreten Verlusterfahrung selbst oder in der Trennung besteht.
Vielmehr ist es so, dass Verlusterfahrungen und Trennungen genau die Gefühle bei mir hervorholen, die dort oft schon sehr lange Zeit gespeichert waren.
Mit anderen Worten: Nicht die äußere Erfahrung eines Verlustes oder einer Trennung erzeugen die Verzweiflung in mir, sondern sie sind nur der Katalysator, der das nach oben bringt, was innen schon lange vorher da war. Dementsprechend nützt es wenig, bei schmerzlichen Verlust- und Trennungssituationen die Verzweiflung nach außen abzuschieben und einem anderen Menschen oder einem Ereignis die Verantwortung für die eigene Verzweiflung zuzuweisen.
Was hilft, ist die Erkenntnis, dass vom Leben immer nur die Verzweiflung an die Oberfläche geholt werden kann, die schon vorher, vielleicht seit Kindertagen, tief in meinem Unterbewusstsein schlummert oder innerlich an mir nagt. Denn wo kein innerer Anknüpfungspunkt ist, kann ein Mensch auch nicht verletzt werden. Wo keine Resonanz besteht, kann ein Ereignis einen Menschen nicht wirklich treffen.
Das ist sicher keine bequeme Erkenntnis. Die meisten Menschen würden es bevorzugen, die Verantwortung für ihre Verzweiflung nach außen abschieben zu können. Denn dann erscheint man als das Opfer böser Ereignisse und gemeiner, verletzender Menschen, und als armes Opfer kann man wenigstens auf das Mitleid der anderen zählen.
Aber für diese Opferrolle bezahlt man einen hohen Preis. Wie ein Sprichwort sagt: „Wem du die Schuld gibst, dem gibst du die Macht.“ Wem ich also die Verantwortung für meine Misere zuschiebe, wem ich die Schuld für meine Verzweiflung gebe, dem gebe ich auch die Macht über mein Gut- oder Schlechtfühlen. Wer sich mit seiner Verzweiflung in die Rolle des Opfers begibt, begibt sich damit – das muss man wissen – in eine Position der Ohnmacht und der falschen Abhängigkeit.
Er behauptet letztlich, dass er selbst nichts zu seinem Glück beitragen kann, und dass das Glück wie ein Retter von außen zu ihm kommen muss. Kommt es nicht, dann bin ich das arme Opfer eines bösen Schicksals und werde von diesem gegen meinen Willen in tiefe Verzweiflung hineingezwungen.
Solches Denken aber ist gefährlich. Denn es nährt die Verzweiflung statt sie abzubauen.
Nur da, wo der Mensch in einem positiven Sinn Verantwortung für seine Verzweiflung übernimmt, kann er auch weiterkommen. Verantwortung für die eigene Verzweiflung übernehmen heißt natürlich nicht, dass ich mich selbst schlecht mache oder mich schuldig fühle, weil ich ein Trennungs- oder Verlusterlebnis hatte und nun verzweifelt bin.
Ganz im Gegenteil! Verantwortung übernehmen für meine Verzweiflung bedeutet, dass ich erkenne, dass es meine Verzweiflung ist, die durch ein bestimmtes Lebensereignis hervorgeholt worden ist, und dass es Sinn haben könnte, dass das Leben mir gerade dieses Ereignis geschickt hat.
Denn auf einer tieferen Ebene ist es doch so, dass das Leben den Menschen heil und glücklich machen will. Aber um den Menschen zu heilen, ist es zuallererst nötig, ihm die verdrängten, alten Wunden bewusst zu machen, die in der Tiefe seiner Seele bluten. Aus diesem Grund konfrontiert das Leben jeden Menschen solange immer wieder von außen mit den Verletzungen, die der Mensch unbewusst und verdrängt tief in sich trägt und die ihn von der Fülle des Lebens zurückhalten.
So gesehen ist jede schlimme Erfahrung, so schwer und traurig sie ist, auch kostbar, weil sie die Chance bietet, das Schlimme in mir endlich zu sehen und zu heilen.
Wer in diesem Sinn die eigene Verzweiflung als Hinweis des Lebens begreift, begibt sich unweigerlich auf die Spur des Glücks. Denn was immer ich in der Verzweiflung fühle – sei es Wertlosigkeit, Sinnlosigkeit, Leere, oder Abhängigkeit – es ist genau das, was in mir nach Heilung ruft. Das Wunderbare ist: Wer die Wunde erkennt, hat sie zur Hälfte bereits geheilt.
Bei der Heilung der anderen Hälfte kommt einem – meiner Erfahrung nach – das Leben von allen Seiten zur Hilfe und führt zielsicher zu dem, was gut ist für mich.
'' Schmerz ist ein Weckruf. Er sagt dir, dass du eingeschlafen oder unbewusst geworden bist. Schmerz ruft danach, dass du dein Leben wieder nach der Wahrheit, die von innen kommt, ausrichtest. Wir suchen und suchen nach Liebe und Glück außerhalb von uns. Diese Suche führt immer ins Leere. Wenn das geschieht, glauben wir, dass mit uns etwas nicht in Ordnung ist. Wir glauben, dass wir unzulänglich sind. All unser Gefühl von Minderwertigkeit und Selbstverurteilung kommt hoch.
Wir machen uns selbst fertig. Wir machen unsere Partnern und Kindern fertig. Wir beschämen und beschuldigen, greifen an und verteidigen. Wir versinken im Drama. Das ist nicht angenehm.
Wenn wir vergessen, wer wir sind, können wir nicht nett zu uns selbst oder anderen sein.Wir müssen nach Hause kommen. Das Königreich liegt im Inneren, nicht im Äußeren. Wir müssen lernen, die Liebe in unseren Herzen zu finden. Dann können wir sie in die Welt bringen.
Wenn wir aber versuchen, sie in die Welt zu bringen, bevor sie vollständig in unseren Herzen und unserem Geist gefestigt ist, werden wir ein furchtbares Durcheinander anrichten.Schau dich einfach um in der Welt, und du wirst beides sehen. Sowohl das Drama als auch das Durcheinander. Es ist so allgegenwärtig, so vielschichtig, dass es nicht ohne Weiteres geändert werden kann.
Wenn du es verändern willst, musst du von innen beginnen. Eine chaotische, lieblose Welt kommt von einem chaotischen und urteilenden Verstand. Eine lieblose Welt kommt von einem verletzten und verschlossenen Herzen. Es gibt keinen Weg, das im Äußeren zu verändern. Veränderung muss von innen kommen.
Wenn das Herz heilt, heilt die Welt mit ihm. Wenn du das nicht glaubst, versuche es selbst. Heile dein Herz und sehe, wie die Welt, in der du lebst, sich verändert. '' (Paul Ferrini)
Der TAROT
Die 22 Bewusstseinsstufen des Menschen
Es geht auf diesen Seiten nicht um Karten legen, und schon gar nicht um Wahrsagerei.
Ich versuche hier die Bewusstseinsstufen (die BEWUSSTEN-SEIN-ZUSTÄNDE) des Menschen zu verdeutlichen, die er durchlebt, wenn er sich auf dem Weg zur Vollendung befindet.
Dieser Weg ist sicherlich nicht einfach. Er hat große Höhen, aber auch tiefe Tiefen. Man muß alle Seiten (alle Teile) kennen und verstehen lernen, um das ganze (die Einheit) verwirklichen zu können.
Es gab und gibt keinen geistig hochstehenden Menschen, der nicht viele große Probleme zu bewältigen hatte und ein abwechslungsreiches Leben geführt hat. Darum sind gerade Probleme ein Zeichen, daß der Mensch sich auf dem Weg befindet, und nur etwas lernen oder verstehen muß.
Durch ein theoretisches Studium von Schriften, im Bürosessel, oder im behüteten Kloster wird keiner die Vollendung erreichen.
Ich werde die geistig-seelischen ZUSTANDE hier nur kurz anschneiden In Worten zu beschreiben ist es sowieso fast unmöglich. Nicht umsonst haben die großen Denker früherer Zeiten dieses hohe Wissen in Bildern, Geschichten,
Mythen oder Märchen (die ich hier dem Tarot zuordne) symbolisch gezeigt,
damit der verständige Mensch seinen Nutzen daraus ziehen kann.
Für unwissende waren und sind das auch heute noch - nur Geschichten.
Doch wer sich auf dem Weg befindet, kann sich hier wieder finden, seinen Zustrand besser verstehen, und seinen Nutzen daraus ziehen.
1. Der Magier:
Die 1 ist symbolisch der Ursprung, die Einheit, in der alles vorhanden ist, und aus der aller hervor geht.
So hat der Mensch auf dieser Anfangsstufe auch schon alles, was er auf dem Weg - den er zu gehen
hat - benötigt. Doch der Mensch muß sich dessen erst einmal BEWUSST werden.
Unbewusste Menschen folgen ihren Trieben, und ihrer Sinneswahrnehmung. Darum werden sie als Sklaven bezeichnet. Der bewusst werdende Mensch fängt an, ABSICHTLICH zu leben.
2. Die Hohepriesterin
Die 2 ist symbolisiert die Polarität, die Gegensätze, die sich ergänzen, und den Zwiespalt, die Trennung, Zeit und Raum.
Hier erkennt der Menschen auf dieser Stufe den Zwiespalt in SICH. Das persönliche ICH als Gegenpol zu unserem wahren SELBST (der Seele). So wie Goethe sagt: Zwei Seelen ach in meiner Brust. Der Mensch erkennt also die zwei "Instanzen" in sich. Er erkennt, daß sich sein Selbst als Gewissen meldet. Doch kann er diese beiden Empfindungen aus dem persönlichen ICH und seinem wahren SELBST noch nicht genau auseinander halten (unterscheiden).
3. Der König
Die Zahl 3 symbolisiert die Harmonie, die Dreieinigkeit. (in der Zeit- Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft) (Im Raum- Länge, Breite und Höhe).
Im Materiellen lernt der Mensch die Natur und Naturgesetze kennen. Hier ist er der Lernende und Studierende.
Im Seelischen erkennt er die Dreiheit von Geist, Seele und Körper (persönliches ICH). Hier ist er der Suchende.
4. Der König
Die 4 steht symbolisch in der Fläche für das Quadraten, in der Form für den Würfel. Der Würfel steht für Materie - die einfachste kristalline Form - das Salz). Den Würfel aufgeklappt zur Fläche, ergibt das Kreuz.
So wie der König auf einem Würfel sitzt, so herrscht dieser Mensch mit seinem Geist über die Materie.Dieser Mensch übt das positive Denken. Er fängt also an kontrolliert zu leben. Er achtes ganz bewusst auf das was er TUT, REDET und DENKT. Denn er weiß schon, daß seine Handlungen in Tat, Wort und Gedanken das Leben bestimmen.
5. Der Hohepriester
Die 5 ist die "Christuszahl". Die Zahl des universellen Geistes. Mit seinen Endpunkten bildet der Mensch ein Fünfeck. 2 Arme, 2 Beine, und den Kopf.
Dieser Mensch steht schon etwas über den unbewussten "Durchschnittsmenschen", und er gibt seine Erkenntnisse schon an seine Mittmenschen weiter. Er wird von diesen auch verstanden, da er geistig noch nicht so weit von ihnen entfernt ist. So ist dieser Mensch bekannt, beliebt und gerne gesehen. Er selbst genießt natürlich diesen Zustand.
6. Der Scheideweg
Die 6 steht für die 2 übereinander gelegten Dreiecke. Das materielle Dreieck mit der Spitze nach oben, und das geistige Dreieck mit der Spitze nach unten. Symbolisch auch der "Judenstern".
Der Mensch muß hier eine Entscheidung zwischen den beiden Welten treffen. Will ich im Materiellen etwas erreichen, oder im Geistigen? der Mensch übernimmt eine AUFGABE, eine VERANTWORTUNG. Sei es eine Familiengründung, eine Berufskarriere - was auch immer, er will etwas erreichen und bewirken. Oder er kann sich gleich hier für den rein geistigen Weg entscheiden. Wenn er "REIF" dazu ist.
7. Der Triumphwagen
die 7 symbolisiert Erfolg, Ruhe. (am 7. Tage sollst du ruhen) der SEIN - Zustand.
Wer hier her kommt, hat Erfolg auf der ganzen Linie. Er erkennt die suggestive Kraft seiner Worte, kann Menschen mit sich reißen, führen und leiten. Er erntet hier den Erfolg seiner vorangegangenen Anstrengungen. Also ein Ruhepunkt, oder das Ernten der Früchte.
Das ist die höchste Stufe, die ein materiell gesinnter Mensch in der materiellen Natur erreichen kann.
8. Die Gerechtigkeit
die 8 symbolisiert die 2 Welten (Geist - Materie) und den unendlichen Kreislauf zwischen beiden. Sie symbolisiert auch die 2 Waagschale zum Abwägen von Recht und Unrecht.
Der Mensch auf dieser Stufe wird immer genauer. Er wägt alles ab, ob es auch seine Richtigkeit hat. So genau wie er mit sich selbst ist, ist er auch mit seinen Mittmenschen. Er wird GERECHT, aber auch HART in seinem Urteil. Er stellt sein richtiges Handeln über den eigenen persönlichen Vorteil. Ihm ist egal, ob er durch sein rechtes Handeln seiner Karriere schadet. Er nimmt also immer weniger Rücksicht auf seinen eigenen Vorteil. Gerechtigkeit ist ihm wichtiger.
9. Der Eremit
die 9 bedeutet die absolute Passivität, und diesen Zustand trägt der Einsiedler auch in sich. Die 9 ist unveränderlich, bleibt sich immer treu. Egal mit welcher Zahl die 9 multipliziert wird, im Ergebnis kommt als Quersumme immer wieder die 9 heraus.
Der Mensch auf dieser Stufe zieht sich im Geiste immer weiter von der materiellen Welt zurück - auch wenn er körperlich noch einiges mit macht. Doch Jubel und Trubel - worin er sich vorher noch wohl gefühlt hat - kann er nicht mehr ertragen. Er zieht sich in sein Innerstes Selbst zurück und überlegt - was mache ich hier eigentlich, warum mache ich es, und für wen mache ich es?
Es ist also eine Abrechnung mit sich Selbst. Dieser Mensch erkennt seine BINDUNGEN. Er erkennt: Das mache ich für Familie, Kinder, Freunde, Nachbarn, Eltern, usw. Ich versuche jeden zufrieden zu stellen, und bin selbst unzufrieden.
Warum bin ich das? Weil ich gebunden bin.
Dieses Leben, wie ich es geführt habe, läßt mich trotz Geld und Erfolg nicht glücklich werden. Ich werde mich auf den Weg begeben, und versuchen, die Vollendung zu erreichen.
Der löst seine Bindungen im Geiste, und macht von nun an nur noch das, was er für richtig hält, und wobei er sich wohl fühlt. Er will keinen mehr zufrieden stellen, sondern nur noch seinem Innersten folgen, damit er selbst zufrieden wird.
10. Das Schicksalsrad (1+0=1)
die 10 ist die Zahl der Vollendung. Sie symbolisiert die 1 (Ursprung) in der 0 (Unendlichkeit). Es ist die 1. Stufe in der geistigen Welt.
Wer diese starken Kämpfe auf der 9. Stufe überwunden hat, gelangt auf die Stufe der Weisheit. Von der materiellen Gesinnung kommt er auf die geistige Gesinnung. Ein ganz neues Leben, ein Neuanfang. Hier ist auch die Anfangsstufe der wahren Künstler, die nicht mehr für Geld arbeiten, sondern um der Arbeit willen. Dieser Mensch ist frei geworden, und steht geistig schon über seinem Schicksal. Er ist selbstlos (ohne Eigennutz) geworden, und Selbstlosigkeit führt automatisch zur Liebe.
Das, was als wahre Religion bezeichnet wird, also der Weg zur Vollendung, fängt hier (10. Stufe) erst an.
11. Die Kraft (1+1=2 im Geiste 0 = 20)
Da dieser Mensch nicht mehr an sich Selbst denkt, seine Handlungen nicht mehr durch Eigennutz erzeugt werden, und durch seine Offenheit zu den Menschen, entsteht ganz AUTOMATISCH die universelle Liebe zu ALLEM in Ihm. Ein wunderbarer Zustand, der nicht zu beschreiben ist. Diese Liebe hat nichts mit persönlicher Liebe zu einem Menschen zu tun, sondern ist eine unpersönliche Liebe, die einfach (ungewollt und unabsichtlich) ausstrahlt. Durch diese Liebe ist der Mensch verbunden mit allen Menschen die ihm begegnen, mit allen Tieren und Pflanzen, mit allem was lebt.
Ein super Zustand, den man gerne halten möchte - aber gerade darum verliert man Ihn wieder. Weil man ihn für sICH halten will - das EIGENE Wohlbefinden.
12. Der Aufgehängte (1+2=3 im Geiste 0 = 30)
der Mensch auf dieser Stufe - da er nicht mehr an sICH denkt - denkt gleich für seine Mitmenschen mit. Er versetzt sich geistig in deren Lage und Situation, kann seine Mitmenschen daher sehr gut verstehen, und denkt aus der Situation des Anderen heraus.
Da die Masse aber nur an sICH und aus der eigenen Situation heraus denkt und danach handelt, handelt der Mensch auf der 12. Stufe genau UMGEKEHRT. Also steht er bildlich ausgedrückt für seine Mitmenschen auf dem Kopf. Dadurch wird er für seine Mitmenschen in seinem Handeln immer unbegreiflicher und unverständlicher.
13. Der Tod (1+3=4 im Geiste 0 = 40)
die Zahl 13 ist eine Primzahl (unteilbar) und bedeutet immer ein gewisses Zurückziehen, eine Isolation.
Da dieser Mensch von seinen Mitmenschen nicht mehr verstanden wird, zieht er sich in sein Innerstes zurück. Hier lernt er sein WAHRES Selbst kennen, so wie er WIRKLICH ist - nicht wie er glaubt zu sein. Er erschrickt vor diesem Selbst und vor seinen immer noch vorhandenen Schwächen, und denkt, die Aufgaben die noch vor ihm liegen, nicht schaffen zu können. Das ist die WAHRE Selbsterkenntnis.
Was hier endgültig sterben muß, ist der Rest das EGO.
14. Die Ausgewogenheit (1+4=5 im Geiste 0 = 50)
Dieser Mensch hat sich gereinigt, und seinen Geist vollkommen klar (unbeschmutzt, rein) gemacht. Dieser Mensch leistet die Höchste Arbeit. Auf dieser Stufe befindet sich das Genie. Egal was er für eine Arbeit macht, überall bringt er geniales hervor - auch wenn es vom Umfeld nicht unbedingt wahrgenommen wird. Aber darum geht es diesem Menschen auch nicht mehr.
Der menschliche Geist ist der Spiegel der Seele. Wenn das EGO verschwunden ist, kann das Licht
des wahren Selbst direckt in den menschlichen Geist strahlen. Darum wird diese Stufe im Christentum auch als Erleuchtung bezeichnet. Im Buddhismus als die Geisteshöhe bezeichnet.
So wie die 7. Stufe das Höchste im Materiellen ist, so ist diese 14. Stufe das Höchste das auf der Geistesebene zu erreichen ist.
15. Der Teufel (1+5=6 im Geiste 0 = 60)
Da dieser Mensch so nahe am göttlichen Licht war, wurde er für die materielle Welt "blind". Er sieht das Irdische Leben nur noch im Dunkel. Er sieht die Gier der Menschen, wie sie ihren Begehren nachlaufen, und will Ihnen helfen.
Er war beim Licht (Platos Höhlenbeispiel), doch jetzt wird er wieder gezwungen, sich mit irdischen Dingen zu belasten.
Er hat sich geistig so weit entwickelt, daß er von den Menschen nicht mehr verstanden wird.
16. Der vom Blitz getroffene Turm (1+6=7 im Geiste 0 = 70)
Dadurch, daß der Mensch sich geistig vom Irdischen abwendet, bricht sein ganzes Umfeld zusammen. Er erlebt den Sturz vom Turm. (Wie Hiob sagte: Was ich am meisten fürchtete, ist über mich gekommen). So kann dieser Mensch hier das Wichtigste verlieren, an dem er noch haftet. Das kann ein geliebtes Kind sein, ein Ehepartner, oder seinen Job, seine Gesundheit oder sonstiges. Was auch immer, das Schicksal schlägt da zu, wovor man die größte Angst hat und es am meisten weh tut.
Diesen Sturz erlebten so gut wie alle großen Denker. In deren Biographien ist das leicht nachzulesen. Wichtig ist, daß man sich von diesem Sturz (der nur Materielles betrifft) in seinem Geiste nicht beeinflussen läßt. Also nicht verzweifelt.
Doch gerade durch dieses Ereignis verliert man seine Angst davor - und stellt fest - so schlimm ist das gar nicht gewesen - warum habe ich mich denn die ganze Zeit davor gefürchtet?
gewachsen und kräftiger muß man aus dieser Stufe heraus gehen.
17. Die Sterne (1+7=8 im Geiste 0 = 80)
der Mensch der seine größten Ängste überwunden hat, fühlt sich endlich FREI. Er braucht auch keine Maske mehr auflegen um sein wirkliches Sein geheim zu halten oder zu verbergen. Er gibt sich wie er ist. In seinem Innersten ist er schon mit dem Göttlichen verbunden, und im Irdischen macht er nur noch das Nötigste mit.
Die 80 zeigt, daß dieser Mensch schon in die Unendlichkeit geht, und die 17 (Primzahl) zeigt, daß er im Irdischen zurückgezogen lebt.
18. Der Mond (1+8=9 im Geiste 0 = 90)
Dieser Mensch kommt an die große Schwelle, den Übergang zur Seelischen Ebene. Hier durchforscht er nochmals sein ganzes Leben im Geiste, und schließt mit diesem irdischen Leben ab.
Wut, Neid und Haß hat dieser Mensch längst abgelegt, hier muß er noch seinen dummen Stolz Hochmut und Eitelkeit überwinden. (den Stolz auf das Erreichte). Um über diese Schwelle zu gehen, darf es keine Zu- oder Abneigungen mehr geben, und die Triebe (Arterhaltung und Selbsterhaltung) müssen überwunden sein. Selbst der Wunsch nach Freude oder Glück muß verschwunden sein.
Wunschlos geht man über diese Schwelle.
Hier muß jegliche Vorstellung von der PERSON (dem persönlichen Ich) aus dem Geist des Menschen gelöscht werden, damit die NEUE Vorstellung aus dem wahren Selbst (vom göttlichen Ich) entstehen kann.
Es ist der "TOD" der Vorstellung von - ICH bin eine PERSON. Der Mensch identifiziert sich im Geiste nicht mehr mit seinem Körper.
19. Die Sonne (1+9=10 im Geiste 0 = 100)
Wer die Enge Pforte durchschritten hat, ist für irdische Begriffe "Tod". Denn Leben ist STREBEN. Doch wenn der Mensch das Streben aufgegeben hat, lebt er nicht mehr.
Der universelle Geist (unser wahres Selbst) in uns, ist der ANTRIEB des Menschen, der das Leben gibt. Doch wenn ein Mensch zu diesem universellen Geist - zum Leben SELBST WIRD, gibt es nichts mehr, das ihn antreiben kann. Er IST ja der TRIEB und das LEBEN.
Für irdische Verhältnisse ist er "Tod", doch für göttliche Verhältnisse kommt er gerade zum Leben.
Der Mensch wandelt sich hier im Geiste von einem Licht reflektierenden Menschen zum Licht GEBENDEN Menschen um. Dieses geschieht im LEBENDIGEN KÖRPER, und hat nichts mit einem körperlichen Tod zu tun.
20. Das Gericht (2+0=2 im Geiste 0 Seele 0 = 200)
Wenn sich der menschliche Geist mit dem göttlichen Geist (unserem wahren Selbst = Seele) verbindet, erinnert er sich an ALL seine früheren Leben. Denn unser wahres Selbst ist und war UNSTERBLICH, und hat alle Leben mitgemacht. Nur die Personen, die durch dieses Selbst belebt wurden, haben sich geändert und sind gestorben.
Es ist die große "Abrechnung" mit ALLEN Leben. Doch kein außen stehender Gott richtet, sondern wir Selbst richten aus unserem Selbst über uns. Da wir aber die Vollendung erreicht haben, gibt es nichts mehr was gut zu machen währe.
Der NEUE MENSCH wird geboren und herrscht über die materielle und die geistige Welt. Er hat beide Welten als EINHEIT erkannt. Die materielle Welt ist ein unvollkommenes Spiegelbild der geistigen Welt.
21. Der Narr (2+1=3 im Geiste 0 Seele 0 = 300)
der materielle Aspekt: Dieses Menschen ist für den "normal sterblichen" unbegreiflich geworden. Darum wird er für einen Narren gehalten. Sein innerstes und wahres Wesen zeigt dieser Mensch nicht mehr. Er macht was er für richtig und notwendig hält, und kümmert sich nicht darum, was mit seiner Person passiert.
22. Die Welt (2+2=4 im Geiste 0 = 400)
der geistig-seelische Aspekt: Dieser Mensch ist in seiner Vorstellung EINS mit dem ganzen Weltall geworden, und EINS mit allem was lebt. Er ist EINS mit dem göttlichen Selbst geworden und kann sagen wie Jesus: der Vater und ich sind EINS.